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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 3.1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.20705#0091
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ZUR ERFORSCHUNG DD EROALTDT« DER 1111

Herausgegeben unter der Leitung des k. k. Seclions-Chefs und Präses der k. k. Central-Commission Karl Freiherrn V. Czoernig.

Bedacteur: Karl Weiss.

N° 4._in. Jahrgang._April 18S8.

Über einige Holzkirchen in Mähren, Schlesien und Galizien.

Von Adolf Leopold Ritter v. Wo 1 fskron.

Eben so zahlreiche als glaubwürdige Überlieferungen Barrow; Russland und Polen aber baut noch heut zu
geben Zeugniss von der weiten Verbreitung und höheren Tage Kirchen aus Holz, wie es vor Jahrhunderten gethan.
Ausbildung des Holzbaues im früheren Mittelalter, nament- Auch im alten England war der Holzbau von grosser
lieh ist es der von den Römern weniger oder gar nicht Bedeutung, gewaltige Thürme wurden dort aus Holz aufge-
berührte Norden Europa's, welcher, unbekannt mit dem führt, und hatten sich die Vasallen des Königs zum Bau
monumentalen Steinbauejener Zwingherren, in seinen dicht- seines Palastes nach dem Gesetze mit Äxten einzufinden
bewaldeten Gauen stattliche Burgen, ja selbst Königssitze, (Leges Wallicae). Von dem Bischöfe zu Lindisfarne Finan
am häutigsten aber Kirch en in ganz eigentümlicher Holz- wissen wir, dass er um's Jahr 562 eine Holzkirche
construetion entstehen sah, und in einzelnen ursprünglichen erbaut habe, und König Edgard spricht in einer Urkunde
Resten, mehr noch in stylgemässen Benovationen, bis auf V. J. 974 von der Wiederherstellung vieler Kirchen, deren
die Gegenwart erhalten hat. Schweden und Norwegen Schindeln und Bohlen durch Wurmfrass gelitten hatten,
war an solchen Holzgebäuden besonders reich, und aus Kanut der Däne (1016—1042) endlich zeichnet zu Glas-
ältester Zeit gibt uns die herrliche Frithjof-Sage Kunde tonburg ein Diplom „in lignea basilica" 1).
vom „riesigen Trinksaal! .... gezimmert aus Föhren'' <) Letzterer Ausdruck deutet sogar die Stylform an, und
(3. Gesang). — Der Dänen-König Harun Blauzahn lässt auf eine mehrschiffige Kirche, mit Säulenstellungen,
(936—986) förderte den Bau von 3 hölzernen Kirchen in schliessen.

Jütland, und liegt auch in der durch ihn erbauten bölzer- Das einzige noch erhaltene Denkmal jener Holzconstruc-
nen Dreifaltigkeitskirche zu Rösskilde begraben2). tion zu Greenstead in Essex weicht jedoch von dem sonst
Noch im Jahre 1086 war die Kirche der Königsburg allgemeinen Blockbaue ab. Die Eichenpfosten, aus denen es
zu Odensee von Holz, und im Jahre 1128 fanden Missio- gezimmert ist, stehen nämlich aufrecht, wogegen die Holz-
näreaus Bamberg, Städte und Burgen in Dänemark durch gebäude anderer Länder aus horizontal übereinander gefüg-
hölzerne Umfriedungen statt der Mauern geschützt. Von ten Balken bestehen, deren Enden durch Überschneidung
Islands Holzkirchen berichtet der bekannte Reisende verbunden sind 2).

______ Von gleicher Beschaffenheit mag wohl auch die Kirche

gewesen sein, welche der Irländer Columban (geb. 560,
gestorben 615), der berühmte Apostel im fränkischen Reiche,

es ist woi,i natürlich; das Allgemeine, Gewöhnliche wurde nicht be- m seinem Vaterlande erbaute und auch jenes Kloster zu

sungen, wohlaber das Ausserordentliche, die sal und palas von stein, Bankor, welches Malachias, Erzbischof ZU Armagh
marmelstein „ dergl. Der Brand des Saales in den Nibelungen und lug) aug ^ herste]len und erweitern lieSS »).

die dort sturzenden Balken lassen nur auf Dach und Decke des Hauses , ■ , . ■'■

schliessen , denn es fiel nur von oben das Feuer auf die Burgunder, und Iiisbesondere Waren es die S C Ii 0 tt 1 S C h e n H e n e d 1 C-

um sich vor den herabstürzenden Balken iv schützen , treten sie an die ti Her, welche sieh tmflolzbaiie eine Berühmtheit erworben
Wand, welche stehen blieb und also Stein sein musste. „Do sprach von

l) In der altd e titschen Poesie habe ich bisher umsonst Rundschau und
Nachfrage gepflogen nach Stellen, welche Kunde gäben von Holzbauten,

Tronge Ilagene stet zuo des sales want. — lät niht die brende vollen iif

iwer helmbant". La c h m. Ausgabe 20.'iG. i) w i I. Malm.: ßeila reg. Angl.

") Langebek: Script, rer. Dan. III. 3ßS. Vgl. Schnaase, Kunsl- aj Vgl. Schnaase a. a. 0. 381.

Geschichte, IV, 428 fl*. »j St. Patric. Fleming Collect, pag. 24S ., o p n s sc otie Ii in, putchrum satis

■ III. 1
 
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