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von 31/2 Druckbogen mit Ahfail- Hül H I Ii EJi 1 H MM »9 E» IUI men ,l a 1 b" oder g a n 1 j Shr i g
düngen. IflS B B :! ö F [■] I HB Mm 9& F_ i^B aJIe k.k. Postämter der Monarchie,
Der Pranumerationspreis ist für IhB HB H ■ I bbj I bb) ^830^ Wwm ™MW bbi weiche auch die portofreie
einen Jahrgang oder zwölf Hefte Zusendung der einzelnen Hefte
nebst Register sowohl für Wien besorgen. — Im Wege des Ruch-
ais die Kronländer und das Ausland handels sind alle Pränumerationen
4 fl. €. M., bei portofreier FkFft lf Tf fFVTTi AT - C laMTWTS'^l HN 1,11,1 l™nor zu dem Preise von
Zusendung in die Kronlander der -U-LjJ-IIV. IV» KjlltL\ 1 IL^-lJ VjUlUiUlÜÜlUll 4 fl. an den k. k. Hofl.ucbhandler
öeterr. Monarchie 4 fl. 20 kr. C. M. W. Braamiillcrin Wien zu richten.
Zill ERFORSCH« 11 ERHALT! \G DER BM1I1LI
Herausgeben unter der Leitung des k. k. Seclions-Chcfs und Präses der k. k. Centrai-Commission Karl Freiherrn V. Czoerniff.
Redacteur: Karl Weiss.
Ng 8. _ III. Jahrgang._Auj]USt 1858.
Über Trajan's steinerne Donaubrücke.
(Mit 2 Tafeln.)
Von Prof. Dr. A s c h b a e h.
Es ist allgemein anerkannt, dass Trajan der grösste Trajan's ganze zwanzigjährige Regierung (vom Januar
unter den römischen Kaisern war. Seine Eroberungen 98 bis August 117 n. Chr.) ist in einem und demselben
gaben dem römischen Reiche die weitesten Grenzen, die es Geiste durchaus planmässig durchgeführt. Es ist nicht zu
jemals hatte; seine Regierungsweise beglückte die Römer verkennen, seine Hauptneigungen waren Kriegfuhren und
und erhob sie aus der sittlichen Verkommenheit wieder zu Rauen. Ein solches Universalreich wie das römische konnte
einem edleren Aufschwung. Seine grossartigen Bauwerke nicht im Frieden bestehen, ohne dass Erschlaffung oder
machten seinen und der Römer Namen unsterblich. Nicht inneres Verderbniss erfolgte. Die tyrannischen Regierungen
Schmeichelei, sondern vollste Anerkennung des wahrhaften des Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, Domitian hatten
Verdienstes war es, wenn der Senat ihm den Reinamen das Rlut römischer Bürger in Strömen vergossen; blutdür-
„der Beste" (optimus) verlieh. Die Römer kannten keinen stiger Sinn und aufrührerischer Geist hatten sich allmählich
höheren Ausdruck zur Bezeichnung einer ganz vollkomme- in alle Schichten des römischen Volkes verbreitet. Durch
nen Regierung als den der Trajanischen. Noch in den spä- die Beschäftigung mit auswärtigen Kriegen und schwierigen
teren Jahrhunderten der Kaiserherrschaft pflegten sie bei Unternehmungen wollte Trajan beim römischen Volke wie
der Thronbesteigung eines neuen Kaisers demselben zuzu- beim Heere einen neuen Geist schaffen. Der Krieg gegen
rufen: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan". die barbarischen Völker aber wurde von dem Kaiser nicht
Es ist nicht die Absicht, an dieser Stelle von Trajan's nur mit allen materiellen Mitteln und mit allem strategischen
glänzenden Kriegsthaten gegen die Germanen, gegen die Talente geführt, er benützte auch die grossen Fortschritte
Darier, gegen die Parther zu handeln und seine Eroberun- der Mathematiker und Baumeister seiner Zeit in der
gen an den früher gefährdetsten Grenzen des römischen Mechanik und Architectur als mächtige Waffen zur Bezwin-
Reiches aufzuzählen, welche ihm die Ehrennamen Genna- güng der durch Gebirge und Wälder, durch Sümpfe und
nicus, Dacieus und Parthicus erwarben; es soll Ströme, durch Einöden und Wüsteneien geschützten barba-
auch nicht auf seine treffliche Regierungsweise, auf seine rischen Völker. Militärstrassen, Brücken, Castelle, Wälle
mannigfaltigen Staatseinrichtungen, auf seinen wohlthätigen waren anzulegen; mancherlei Maschinen zum Transport der
Einfluss hinsichtlich der Weckung von Bürgertugenden, der Kriegsbedürfnisse, zum Angriff auf die feindlichen Stellun-
Förderung des allgemeinen Wohlstandes, der Pflege der gen und Städte, zur Grundlegung und Aufrichtung der
Künste und Wissenschaften näher eingegangen werden, grossen Bauwerke waren einzurichten. Trajan bedurfte
Nur ein Segment aus dem grossen Kreise seiner Wirksam- nicht allein zu seinen grossen Unternehmungen und Kriegs-
keit wird hier zur genaueren Betrachtung vorgeführt: es Zügen der Soldaten: er brauchte auch grosse wissenschaft-
soll nämlich über den von ihm veranstalteten wundervollen liehe Capacitäten in der Mathematik, Mechanik und vorzüg-
Bau einer steinernen Brücke über die Donau gehandelt und lieh in der Baukunst.
dabei, soweit der geschichtliche Zusammenhang es erheischt, Trajan war als erprobter Feldherr wegen seiner Tüch-
die nächste Veranlassung zu dem Werke, seine Ausführung tigkeit und Energie von dem alten Kaiser Nerva adoptirt
und seine Wichtigkeit für die römische Herrschaft an der und mit der Cäsarwürde bekleidet, somit zum Nachfolger
Donau dargelegt werden. und Mitregenten erklärt worden (gegen Ende October 97)
III. 29
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Herausgeben unter der Leitung des k. k. Seclions-Chcfs und Präses der k. k. Centrai-Commission Karl Freiherrn V. Czoerniff.
Redacteur: Karl Weiss.
Ng 8. _ III. Jahrgang._Auj]USt 1858.
Über Trajan's steinerne Donaubrücke.
(Mit 2 Tafeln.)
Von Prof. Dr. A s c h b a e h.
Es ist allgemein anerkannt, dass Trajan der grösste Trajan's ganze zwanzigjährige Regierung (vom Januar
unter den römischen Kaisern war. Seine Eroberungen 98 bis August 117 n. Chr.) ist in einem und demselben
gaben dem römischen Reiche die weitesten Grenzen, die es Geiste durchaus planmässig durchgeführt. Es ist nicht zu
jemals hatte; seine Regierungsweise beglückte die Römer verkennen, seine Hauptneigungen waren Kriegfuhren und
und erhob sie aus der sittlichen Verkommenheit wieder zu Rauen. Ein solches Universalreich wie das römische konnte
einem edleren Aufschwung. Seine grossartigen Bauwerke nicht im Frieden bestehen, ohne dass Erschlaffung oder
machten seinen und der Römer Namen unsterblich. Nicht inneres Verderbniss erfolgte. Die tyrannischen Regierungen
Schmeichelei, sondern vollste Anerkennung des wahrhaften des Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, Domitian hatten
Verdienstes war es, wenn der Senat ihm den Reinamen das Rlut römischer Bürger in Strömen vergossen; blutdür-
„der Beste" (optimus) verlieh. Die Römer kannten keinen stiger Sinn und aufrührerischer Geist hatten sich allmählich
höheren Ausdruck zur Bezeichnung einer ganz vollkomme- in alle Schichten des römischen Volkes verbreitet. Durch
nen Regierung als den der Trajanischen. Noch in den spä- die Beschäftigung mit auswärtigen Kriegen und schwierigen
teren Jahrhunderten der Kaiserherrschaft pflegten sie bei Unternehmungen wollte Trajan beim römischen Volke wie
der Thronbesteigung eines neuen Kaisers demselben zuzu- beim Heere einen neuen Geist schaffen. Der Krieg gegen
rufen: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan". die barbarischen Völker aber wurde von dem Kaiser nicht
Es ist nicht die Absicht, an dieser Stelle von Trajan's nur mit allen materiellen Mitteln und mit allem strategischen
glänzenden Kriegsthaten gegen die Germanen, gegen die Talente geführt, er benützte auch die grossen Fortschritte
Darier, gegen die Parther zu handeln und seine Eroberun- der Mathematiker und Baumeister seiner Zeit in der
gen an den früher gefährdetsten Grenzen des römischen Mechanik und Architectur als mächtige Waffen zur Bezwin-
Reiches aufzuzählen, welche ihm die Ehrennamen Genna- güng der durch Gebirge und Wälder, durch Sümpfe und
nicus, Dacieus und Parthicus erwarben; es soll Ströme, durch Einöden und Wüsteneien geschützten barba-
auch nicht auf seine treffliche Regierungsweise, auf seine rischen Völker. Militärstrassen, Brücken, Castelle, Wälle
mannigfaltigen Staatseinrichtungen, auf seinen wohlthätigen waren anzulegen; mancherlei Maschinen zum Transport der
Einfluss hinsichtlich der Weckung von Bürgertugenden, der Kriegsbedürfnisse, zum Angriff auf die feindlichen Stellun-
Förderung des allgemeinen Wohlstandes, der Pflege der gen und Städte, zur Grundlegung und Aufrichtung der
Künste und Wissenschaften näher eingegangen werden, grossen Bauwerke waren einzurichten. Trajan bedurfte
Nur ein Segment aus dem grossen Kreise seiner Wirksam- nicht allein zu seinen grossen Unternehmungen und Kriegs-
keit wird hier zur genaueren Betrachtung vorgeführt: es Zügen der Soldaten: er brauchte auch grosse wissenschaft-
soll nämlich über den von ihm veranstalteten wundervollen liehe Capacitäten in der Mathematik, Mechanik und vorzüg-
Bau einer steinernen Brücke über die Donau gehandelt und lieh in der Baukunst.
dabei, soweit der geschichtliche Zusammenhang es erheischt, Trajan war als erprobter Feldherr wegen seiner Tüch-
die nächste Veranlassung zu dem Werke, seine Ausführung tigkeit und Energie von dem alten Kaiser Nerva adoptirt
und seine Wichtigkeit für die römische Herrschaft an der und mit der Cäsarwürde bekleidet, somit zum Nachfolger
Donau dargelegt werden. und Mitregenten erklärt worden (gegen Ende October 97)
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