Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 3.1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20705#0231
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jeden Monat erscheint 1 Heft HUj d m| hm m m mg ■ I II AI i@BB| HEES ni Pränumerationen üherneh-

von 31/2 Druckbogren mit Abbil- BIM I Kl |^ HJ1 ET | I | E&9 flT^ CT AH men ti a 1 h- oder g a n z j a h r i g

düngen. H«| I I || H*j ^ I I || gf| || HH| allek.k. Postämter der Monarchie,

Der Pränumerationspreis ist für GoH II H H H EI&S H SES' MW '«HBF fSSI ÜB welche auch die portofreie

einen Jahrgang oder zwölf Hefte Zusendung der einzelnen Hefte

nebst Register sowohl für Wien v > besorgen. — Im Wege des BWh-

als die Kronländer und das Ausland Handels sind alle Pränumerationen

4 fi. C. M., bei portofreier I V R R TT T\ f FYTR AT - C OATAI \ N^T 0\T um) nvar n>"' zu d,'m P' eise Wri

Zusendung in die Kronländer der LJX^IX IV. IV. VJ i j L 1 I IU-\ 1j Vj J11UJ OOJ 4 il. an den k. k. Hofhuchhändlef

östeiT. Monarchie 4 fl. 20 kr. C. M. W. Hnmniüller in Wien zu richten.

zi §1111 ä iliii Ii Biiiiii

Herausgegeben unter der Leitung des k. t. Secüons-Chefs und Präses der k. k. Central-Conimission Karl Freilierrn v. Czoeniig.

Redacteur: Karl Wc i s s.

N- 9.____in. Jahrgang._September 1858.

Die romanische Stiftskirche zu Inichen in Tirol.

(Mit 1 Tafel.)

Vom k. k. Conseryator G. Tinbhuuser in Brixen.

j Strasse, welche die weltberühmten Handelsstädte Aquileja

und Augusta Vindelicorum auf der kürzesten Linie
verband, hat unserm Aguntum Bedeutsamkeit gegeben und

Lage und Geschichte des Ortes

Arn östlichen Ende der lang gedehnten Hochebene des wahrscheinlich aucli grossen Reichthum gebracht. Noch im

Pusterthals, wo sich heinahe 4000 Fuss über der Meeres- sechsten Jahrhundert finden wir dasselbe als eine ansehn-

tläche die Wasser scheiden, und auf der einen Seite dem liehe und blühende Stadt. Venantius Fortunatus wan-

adriatisehen, auf der andern aber dem schwarzen Meere delte durch ihre Gassen, als er von Ravenna nach Tours

züfliessen, breitet sieh zu beiden Seiten der Haupt- und zum Grabe des h. Martin wallfahrtete (564), und nennt sie

Poststrasse der ansehnliche Markt In ich en, welcher 127 die stolze Hügelstadt im norischen Hochlande J). Hier

Häuser und 930 Einwohner zählt, aus. Die Luft weht schlugen sich um das Jahr G10 die Rajoaren mit den slavi-

hier immer kalt; oft brausen stürmische Winde daher, und scheu Wenden, welche schon seit mehreren Jahren vom

nicht selten lagert im Winter der Schnee wohl mehrere heutigen Kärnthen herauf anstürmten. Herzog Gari b aI d,

Schuhe hoch auf dem Boden. Aber die kräftige Vegetation welcher die Rajoaren führte, wurde geschlagen und Agun-

im frischen Grün und auf trächtigen Kornfeldern macht die tum wüste gelegt, so dass auf längere Zeit die Gegend

Gegend im Sommer schön und äusserst freundlich, so wie weitum unbewohnt geblieben ist. Um nun diese wieder zu

auch der ziemlich lebhafte Verkehr und die Anwesenheit bevölkern und zugleich um die angrenzenden Wenden durch

vieler Gäste im nahe gelegenen Wildbade einen angeneh- die Lehre des Evangelium zu entwildern, stiftete der letzte

men Aufenthalt bereiten. und unglückliche bajoarische Herzog Tassilo um das

An der Stelle des heutigen Marktes Inichen stand ehe- Jahr 770 ein Renedictinerkloster, um welches sich bald

dem das alte Aguntum, welches, ohne Zweifel rhätischen auf dem Schutte des alten Aguntum mehrere Wohnungen

Ursprungs, von Plinius und Ptolomäus unter den Städten und Gehöfte erhoben, aus denen im Verlaufe der Zeit der

der römischen Provinz Norikum genannt wird1). Von jetzige Markt Inichen erwachsen ista).

den Röinerdenkmalen hat sich zu Inieben nur noch ein Tassilo beschenkte das neu zu gründende Kloster

Meilenstein erhalten, welcher neben dem westlichen Thore reichlich; er übergab nämlich an Atto, Benedictinerabt in

der Stiftskirche steht, und die folgende halbverwischte___

Inschrift trägt: IMP .... CAES . . . MAR . .. ANTON ... , , , „ .

VYYYTTi f Romersteine. Im Ferdinartdeum zu Innsbruck bewahrt man einen Genius

GORDIAN.......XÄXXUl (?)... 2). Die L.

Ige an der von Bronze, S'/j Zoll hoch, welcher in der Mähe von Inichen 1833

_____ ausgeackert worden und gut erhalten ist.

') Inde Valentini henedicti tenipla recpiire,

') Plinius, bist, natur. III. 27. ed. Hipont. 1783. Plolomaeus, Norica rura petens, ubi Birrus (Rienz) verlitur undis;

Geogr. II. 14- ed. Lugdun. l.*>3:>. NnchSteub: Urbewohner Rhätiens. Per Druvum (Drau) itur iter, qua sc eitBtelltt svpinant.

S. 9G liegt dem römischen Aguntum das tuskische oder rhätische llie montana sedens in volle superhit Aijuntiis.

Achunisa zu Grunde. (Am der Vita S. Martini.)

2) Nach der Versicherung des kundigen A v en ti n, Annales Boior. pay. 120, ») In iclicn. I nie hin g, I n t i c a , Y n t ica, (' u t i c a aus A g- u n I u m

cd. lnijotstad. l'JSi waren ehemals zu Inichen mehrere insehriflliehe mit Weglassung der Vorsylbe.

III. 33
 
Annotationen