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e.nenJanrfranf oder nrflf Hefte Zusendung Her einzelnen Hefte
„etat Register —»M *'«• besorge,,. - Im Wege des H.,ch-
als^.e Kronlander und da. Ausland bandels sind alle Pränumerationen
DER K. K. CENTRAL- COMMISSION vi7» r r Ä r
4 fl. C. M., bei portofrei
*«.....uns fudieKronländerder i^.^lIV. IV. ^lUUAb l>UMUOO!Ul>
österr. Monareine 4 fl. 20 kr. C. M. w BraMmailerin Wie„ ,„ richten.
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Herausgaben unter der Leitung des k. k. Scciions-Chefs und Präses der k. k. Central-Commission Karl Freiherrn t. Czoerniff.
Redacteur: Karl Weiss.
N- 12. in. Jahrgang. Dcccmber 1858.
Emailwerke aus dem Schatze des St. Stephans-Domes in Wien, nebst einer geschichtlichen Übersicht
der Entwicklung des Emails.
Von Dr. Gustav II ei der.
H. Betreff der in ganz zarten Linien gehaltenen Ornamente
Bie Emailwerk« aus dem Domschatze zu auftauchen, welche die umrahmenden farbigen Streifen
St. Stephan in lcn. schmücken, indem dieselben an einigen Stellen nicht, wie
(Mit 2 Tafeln.) . .
die früher erwähnten, aus dem Metallstreifen, an welchen
Gezeichnet von Albert Lames in a. . . . ... . . .
sie sich anleimen, unmittelbar ausgehen, sondern eine
Die Emailwerke, deren stylgetreue Abbildung wir, an- Trennungslinie erkennen lassen; diese dürften daher durch
knüpfend an die vorangegangene Darlegung der geschiebt- auf (j;0 Metallfläche aufgelötbete feine Metallstreifen gebil-
lieben Entwicklung des Emails im Mittelalter, in der bei-
det worden sein. Da aber dieses Verfahren (cloisondc)
liegenden Tafel XII dem Leser vorführen, bilden einen werth- • . . . „r . , 7 V
., , ..„. , ... .,. , l-",ellYVLlul nur in ganz untergeordneter Weise auftritt und eben nur
vollen, bis nun aber völlig unbeachtet gebliebenen Bestand- i 1 r i? • i 1 r • • ■ t
, r, . x f £,. ,. ■ durch die Feinheit der Linien, welche eine Ausarbeitung
theil des Domschatzes der M. ötepnanskirche in Wien. i •• , »r . ,, , , , ,. p
„ .. .t ... „ .. . * 1 aus dem spröden Mctallgrunde erschwerte, bedingt er-
Das Verdienst, auf dieselben zuerst die Aufmerksamkeit der u • * •■ ■ ■ n ,.„,.., f..
, , . , , i«.omuii«3ii.uei scheint, so müssen wir im Ganzen die Technik als iene
Facligenosseii hingelenkt, wie auch das nicht mindere Ver- i ,-, 1 i ■ i i ■ ■ „
8 „«.,.. , ,, luiuucii, toi (|(>1. ßmaua. champleves bezeichnen und sie icner Gattung
dienst, die Veröticntlichung derselben angeregt und an der • i • i i i n i . ,' . „
. .. . . b 8 zuweisen, bei welcher der ganze Grund durchaus mit Email
sor
gfältigen Abbildung derselben thätigen Antheil genommen geschmuckt jst, hingegen die figuralischen Darstellungen
zu haben, gebührt dem Conservator von Wien, Herrn A. auf dem stehengebliebenen Metallgrunde mit feinen Linien
Camesina, welchem.he mittelalterliche Archäologie schon eiri0.ezeichnet erscheinen, in welche sodann zur besseren
manche wesentliche Förderung zu danken hat. Charakterisirung der eigentlichen Zeichnung das die Figu-
Gegeuwärtig dienen diese Emailwerke, inVerbindung mit ,.en(]!(rstellungen umgebende blaue Email eingelassen wurde,
zwei kleineren Tafeln, aufweichen die Halbgestalfen zweier Wil. ,-ahren dies des weiteren aus dem Grunde an, weil
Winde zur Darstellung gebracht sind, zum Schmucke einer irI!thümlicher Weise bei Emails derlei farbige Zeichnungen
Reliquientafel; doch scheint es, dass sie diese Bestimmung ^ b|aUt sCnwarz und roth) häufig als Niello angegeben
erst imXV.oder XVI. Jahrhunderte erhalten haben; Ursprung- erscfieinen, was sie durchaus nicht sind,
lieh inussten sie, wie sieh aus der Deutung der Darstellungen Eine aufmerksame Vergleichung der Emailzeichnungen
ergeben wird, entweder zum Schmucke eines Kreuzpartikels mit deu Nje]|en wird den Unterschied beider leicht erkennen
gedient, oder überhaupt sich auf eine Mitteldarstellung bezo- \.ASsen, Hiezu hilft auch der Zahn der Zeit, der z. B. bei
gen haben, welche die Kreuzigung Christi zum Inhalte hatte. den Wiener Domschatz-Emails in den breiteren Flächen der
Der Technik nach gehören diese auf Kupfer geschmol- Emailzeichnung ausgebrochene Stellen aufweist, die durcti-
zenen Emails zu den Champleves, wie sich dies aus einer anSuen muschelartigen Bruch des Glasflusses zeigen,
sorgfältigen Betrachtung, insbesondere aber aus dem we|e]lei. (|em Niello nach der Natur der Bestandteile, aus
Zuge der feinen, aus dem Grunde stehen gelassenen Linien dem es geDj|det wird, fehlt ').
, ergibt, welche an keiner Stelle eine Zusammenfügung
erkennen lassen und oft unmittelbar aus einem breiteren ,}-vergleiche das Verfahre.....«• HieUo-Bneutung hei The„|.hii..s
Metallstreifen sich abzweigen. Ein Zweifel könnte nur in preshyter. üb. III, oap. 28 und 29. (B o u r a s s e, Dictionnaire d'A'rcheo-
III. 4;i
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Herausgaben unter der Leitung des k. k. Scciions-Chefs und Präses der k. k. Central-Commission Karl Freiherrn t. Czoerniff.
Redacteur: Karl Weiss.
N- 12. in. Jahrgang. Dcccmber 1858.
Emailwerke aus dem Schatze des St. Stephans-Domes in Wien, nebst einer geschichtlichen Übersicht
der Entwicklung des Emails.
Von Dr. Gustav II ei der.
H. Betreff der in ganz zarten Linien gehaltenen Ornamente
Bie Emailwerk« aus dem Domschatze zu auftauchen, welche die umrahmenden farbigen Streifen
St. Stephan in lcn. schmücken, indem dieselben an einigen Stellen nicht, wie
(Mit 2 Tafeln.) . .
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Gezeichnet von Albert Lames in a. . . . ... . . .
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Die Emailwerke, deren stylgetreue Abbildung wir, an- Trennungslinie erkennen lassen; diese dürften daher durch
knüpfend an die vorangegangene Darlegung der geschiebt- auf (j;0 Metallfläche aufgelötbete feine Metallstreifen gebil-
lieben Entwicklung des Emails im Mittelalter, in der bei-
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liegenden Tafel XII dem Leser vorführen, bilden einen werth- • . . . „r . , 7 V
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gfältigen Abbildung derselben thätigen Antheil genommen geschmuckt jst, hingegen die figuralischen Darstellungen
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Camesina, welchem.he mittelalterliche Archäologie schon eiri0.ezeichnet erscheinen, in welche sodann zur besseren
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Gegeuwärtig dienen diese Emailwerke, inVerbindung mit ,.en(]!(rstellungen umgebende blaue Email eingelassen wurde,
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Winde zur Darstellung gebracht sind, zum Schmucke einer irI!thümlicher Weise bei Emails derlei farbige Zeichnungen
Reliquientafel; doch scheint es, dass sie diese Bestimmung ^ b|aUt sCnwarz und roth) häufig als Niello angegeben
erst imXV.oder XVI. Jahrhunderte erhalten haben; Ursprung- erscfieinen, was sie durchaus nicht sind,
lieh inussten sie, wie sieh aus der Deutung der Darstellungen Eine aufmerksame Vergleichung der Emailzeichnungen
ergeben wird, entweder zum Schmucke eines Kreuzpartikels mit deu Nje]|en wird den Unterschied beider leicht erkennen
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Der Technik nach gehören diese auf Kupfer geschmol- Emailzeichnung ausgebrochene Stellen aufweist, die durcti-
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sorgfältigen Betrachtung, insbesondere aber aus dem we|e]lei. (|em Niello nach der Natur der Bestandteile, aus
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