kannt. Es handelte sich mir darum, den Naturforschern
zu zeigen, welcher Art die uns beschästigenden Thatsachen
sind und sie so in den Stand zu setzen, uns von ihrer
Seite zu Hilse zu kommen. Man muß sich hüten, den
Sprechsehler als etwas Pathologisches aufzusassen. Beim
Sprechsehler versagt nur die Ausmerksamkeit, die Maschine
läuft ohne Wüchter, sich selbst überlassen. Und was den
Sprechsehler für die Sprachwissenschast lehrreich macht, ist
der Umstand, daß das Uhrwerk in solchen Augeublicken
des Mantels entkleidet scheint und ein Blick in die Räder
möglich ist.
H. Paul war wohl der Erste, der „wiederholtes
Versprechen" als Ursache gewisser lautlicher Wandlungen
angenommen hat. Aber so darf man wohl nicht sagen.
Versprechenund einigeArten desLautwandels
sind nicht von einander abhängig, sondern habeu
eine gemeinsame höhere Ursache, die in der Anlage des
gisychischen Sprechorganismus liegt.
Kürzlich hat wieder V. Michels das Versprechen zur
Erklärung herangezogen. Er läßt in den Jndogermanischeu
Forschungen IV S. 62, idg. ^pötrueu zu ^ptörueu werden
und beruft sich sür diese Metathese aus Sprechsehler z. B.
mau sage „die Katze tritt die Kreppe trumm" für „ . .
Treppe krumm". Das Beispiel beweist natürlich für
^ptörrwri gar nichts, da es ja einen ganz auderen
Fall zeigt. Zudem muß ich Michels versichern, daß
ich niemals ähnliches als Versprechen gehört habe. Da-
mit ist natürlich nicht gesagt, daß nicht in ganz an-
zu zeigen, welcher Art die uns beschästigenden Thatsachen
sind und sie so in den Stand zu setzen, uns von ihrer
Seite zu Hilse zu kommen. Man muß sich hüten, den
Sprechsehler als etwas Pathologisches aufzusassen. Beim
Sprechsehler versagt nur die Ausmerksamkeit, die Maschine
läuft ohne Wüchter, sich selbst überlassen. Und was den
Sprechsehler für die Sprachwissenschast lehrreich macht, ist
der Umstand, daß das Uhrwerk in solchen Augeublicken
des Mantels entkleidet scheint und ein Blick in die Räder
möglich ist.
H. Paul war wohl der Erste, der „wiederholtes
Versprechen" als Ursache gewisser lautlicher Wandlungen
angenommen hat. Aber so darf man wohl nicht sagen.
Versprechenund einigeArten desLautwandels
sind nicht von einander abhängig, sondern habeu
eine gemeinsame höhere Ursache, die in der Anlage des
gisychischen Sprechorganismus liegt.
Kürzlich hat wieder V. Michels das Versprechen zur
Erklärung herangezogen. Er läßt in den Jndogermanischeu
Forschungen IV S. 62, idg. ^pötrueu zu ^ptörueu werden
und beruft sich sür diese Metathese aus Sprechsehler z. B.
mau sage „die Katze tritt die Kreppe trumm" für „ . .
Treppe krumm". Das Beispiel beweist natürlich für
^ptörrwri gar nichts, da es ja einen ganz auderen
Fall zeigt. Zudem muß ich Michels versichern, daß
ich niemals ähnliches als Versprechen gehört habe. Da-
mit ist natürlich nicht gesagt, daß nicht in ganz an-