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„draut" mit seinem r war mir unverständlich, denn das
r von „dauert" konnte unmöglich so gewirkt haben. Jch
machte also R. v. S. aufmerksam, worauf er erklärte, er
habe gedacht, „das ist eine traurige Geschichte". Der
Sprecher hatte also zwei Antworten im Sinne und diese
vermischten sich.
Ein dritter Fall. vr. Grünb. sagte „Anthri . . An-
thropologische Gesellschaft". Das i von „Anthri . . " war
mir ganz unklar. Es stammt wohl von „Andrian", denn
Frhr.^ v. Andrian-Werburg ist der Präsident der Gesell-
schaft in Wien und von ihm war auch vorher die Rede.
Meine Resultate sind — möchte ich glauben —^ nichts
weniger als auffallend. Es könnte eher scheinen, daß sie
nicht mitteilenswert sind.
Die Sprechfehler stehen nicht ganz allein da. Sie
entsprechen den Fehlern, die bei anderen Thätigkeiteu des
Menschen sich oft einstellen und ziemlich thöricht „Vergeß-
lichkeiten" genannt werden. Man will z. B. den Feder-
stiel in den Mund nehmen und mit der Cigarre schreiben.
Mir selbst ist folgendes passiert. Jch will fortgehen, will
also die Lampe des Vorzimmers ausblasen uud die Thür
öffnen. Dabei fällt mir aber ein, daß ich zuerst die Thür
(auf den beleuchteten Flur) öffnen muß, um nicht im
Finstern herum zu tappen. Jch öffne also die Thür und
blase dort die in der Mundhöhle bereits zum Lichtaus-
blasen komprimierte Luft hinaus! Dabei muß ich be-
merken, daß ich gar nicht „vergeßlich" oder „zerstreut"
bin, was mir Mayer gewiß bestätigt.
„draut" mit seinem r war mir unverständlich, denn das
r von „dauert" konnte unmöglich so gewirkt haben. Jch
machte also R. v. S. aufmerksam, worauf er erklärte, er
habe gedacht, „das ist eine traurige Geschichte". Der
Sprecher hatte also zwei Antworten im Sinne und diese
vermischten sich.
Ein dritter Fall. vr. Grünb. sagte „Anthri . . An-
thropologische Gesellschaft". Das i von „Anthri . . " war
mir ganz unklar. Es stammt wohl von „Andrian", denn
Frhr.^ v. Andrian-Werburg ist der Präsident der Gesell-
schaft in Wien und von ihm war auch vorher die Rede.
Meine Resultate sind — möchte ich glauben —^ nichts
weniger als auffallend. Es könnte eher scheinen, daß sie
nicht mitteilenswert sind.
Die Sprechfehler stehen nicht ganz allein da. Sie
entsprechen den Fehlern, die bei anderen Thätigkeiteu des
Menschen sich oft einstellen und ziemlich thöricht „Vergeß-
lichkeiten" genannt werden. Man will z. B. den Feder-
stiel in den Mund nehmen und mit der Cigarre schreiben.
Mir selbst ist folgendes passiert. Jch will fortgehen, will
also die Lampe des Vorzimmers ausblasen uud die Thür
öffnen. Dabei fällt mir aber ein, daß ich zuerst die Thür
(auf den beleuchteten Flur) öffnen muß, um nicht im
Finstern herum zu tappen. Jch öffne also die Thür und
blase dort die in der Mundhöhle bereits zum Lichtaus-
blasen komprimierte Luft hinaus! Dabei muß ich be-
merken, daß ich gar nicht „vergeßlich" oder „zerstreut"
bin, was mir Mayer gewiß bestätigt.