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Metzger, Johann; Caus, Salomon de
Beschreibung des Heidelberger Schlosses und Gartens: nach gründlichen Untersuchungen und den vorzüglichsten Nachrichten bearbeitet; ; Mit 24 in Aquatinta, von C. Rordorf gestochenen Kupfertafeln ; Enth. außerdem: Hortus Palatinus / A Friderico Rege Bohemiae Electore Palatino Heidelbergae Exstructus Salomon — Heidelberg, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.1646#0121
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101

eine Löwin angebracht. Der ganze Giebel dieser Facade ist
Jätigst eingestürzt und die meisten Thiere, bis auf einige ver-
stümmelte, verschwunden.

Die Idee zu dieser Grotte ist aus einem Werk über G.arten-
verzierürigen, von Salomo de Gaus zu Heidelberg im J. 1Ö15
herausgegeben, entnommen. Die Bauart mit den rauhen her-
vorspringenden Steinen, die Pyramiden und der Wasserstrahl
mit der balancirenden Kugel sind von einem grofsen Brunnen,
und die Thiere saihmt der Grotte von der dort vorfindlieben
Grotte des Orpheus abgeleitet. Das Werk ist äußerst selten I
und befindet sich in der Bibliothek des Herrn Ruths Dr. Schlos- 1
ser zu Stift Neuburg hei Heidelberg.

24. Flufsgott des Rheins. Im Original:
£)aö groffe 23ÜD. 24.

9led>ft bei) bemelbtcr Grotten Ijatö einen Keinen $ßet)er>
barinn ein groffeö SSilb, fo 18. ©dnidj Fancj/ töefcM
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Keine fRbfixm, beren etfidje tpol in bie 20. ©d>nd)
f)od; geljen.

Auf Tafel XIX. a ist diese Figur um die Hälfte der Origi-
nalzeichnung verkleinert abgebildet. Die Idee zu dieser Gar-
frenparthie ist ebenfalls aus dem Werke von Salomon de Caus
über Verzierungen von Gärten, von zwei Abbildungen entlehnt.
Der Gott des Rheins und der Donau heim grofsen Weiher im

Scbwetzinger Garten scheinen Nachbildungen dieses Flufsgollcs
zu seyn. Bis ums Jahr 1770 hat sich diese Figur auf ihrem
Felsbette erhalten, wo sie aber gcwallthätig abgehoben und an
die Grotte, wo sie gegenwärtig liegt, verstümmelt hingebracht
wurde. Die Steine wurden ebenfalls abgebrochen und in den
Scbwelzinger Garten verwendet. Die Stelle, wo dieses Bassin
mit dem Flufsgott angebracht war, ist auf der grofsen Wiese,
im Grundplan I. mit Fig. 87 bezeichnet.

In gerader Linie mit diesem viereckigen Bassin des Flufs-
gottes waren noch drei viereckige Bassins von verschiedener
Gröfse, wovon zwei rechts und links bei ab auf Tafel I. mit
90 und 86 bezeichnet, und das dritte auf der obern Terrasse
bei c auf Taf. I. mit 98 bezeichnet, lag. Siehe im Grundplane
XXIV. bei Fig. 24. a. b. c.

k. Tafel XXIV. Obere Terrasse.

Bei h führten zwei Treppen vom Garten nach der Terras-
se, die in neun verschiedene Felder eingelheilt, wovon jedes
mit einer geschnittenen Hecke und Bäumen umfafst, und nach
Art der Felder im Garten angelegt war. Die eine Treppe ist
noch an der Wiithschaft, Tafel I. Fig. 89, in gutem Stand er-
halten, die andere war baufällig und wurde im J. 1804 bei der
neuen Gartenanlage abgebrochen.

i. Tafel XXIV. Die oberste Terrasse
liegt am äufsersten Ende der südlichen Seite des Gartens und
erstreckt sich von der Nische 20 bis nach r, wo ebenfalls eine
Nische, ähnlich der bei 20, erbaut und vermuthlich mit der
Statue der Gemahlin Friedrichs V. geziert werden sollte. Der
 
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