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Meyer, Johann Heinrich
Die bühnenschriftstellerische Tätigkeit des Freiherrn Wolfgang Heribert v. Dalberg — Heidelberg: Buch- und Kunstdruckerei von Carl Pfeffer, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.56547#0013
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Einleitung.

Vor dem Schauspielhause in Mannheim stehen in Erz
gegossen die drei Männer, die den Ruhm des Mannheimer
Theaters begründet haben und als die Repräsentanten der
klassischen Zeit des Theaters gelten. In der Mitte ragt die
Kolossalstatue des jungen Schiller empor, links steht Iffland,
rechts Dalberg, beide helfend, dem schöpferischen Geiste des
grossen Dramatikers die Wege zu ebnen. Der eine gestattet
als Intendant der Rühne in einer für die damalige Zeit uner-
hört liberalen Weise die Aufführung des gluthauchenden Erst-
lingswerkes Schillers, der andere stellt den Charakter des Franz
mit genialer Auffassung auf der Rühne dar. Die Mannheimer
Aufführung hat den Dichter überzeugt, dass er der geborene
Dramatiker ist — der Adler regt die Fittige zum Sonnenflug.
Das ist das Verdienst Dalbergs und Ifflands um unsere nationale
Dichtung.
Während Schiller bald den Mannheimer Verhältnissen
entwuchs, wirkten Dalberg und Iffland noch lange zusammen
und hoben in mühevoller Arbeit die Kunst der Menschendar-
stellung auf eine Höhe, wie sie nachher kaum wieder erreicht
worden ist.1) Daneben waren beide als Schriftsteller tätig, und
Iffland ist es gelungen, sich einen Platz in der Geschichte der
Literatur zu sichern, während Dalbergs Name als Schriftsteller
nur flüchtig erwähnt und ungerecht beurteilt oder überhaupt
nicht genannt wird.

x) Koffka, Iffland und Dalberg, Leipzig 1865.
 
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