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Meyer, Johann Heinrich
Die bühnenschriftstellerische Tätigkeit des Freiherrn Wolfgang Heribert v. Dalberg — Heidelberg: Buch- und Kunstdruckerei von Carl Pfeffer, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.56547#0026
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II.

Selbständige Arbeiten.
1) Walwais und Adelaide.
Dalberg erscheint in seiner literarischen Tätigkeit haupt-
sächlich als Uebersetzer, die Bezeichnung Um- oder Nachdichter
kann ihm nicht zugestanden werden, es sei denn, dass er in
seinen kleinen Lustspielen seine Vorlagen freier bearbeitet hätte,
als es in den übrigen Uebersetzungen der Fall ist. Selbständige
Arbeiten dagegen sind sein erster dramatischer Versuch „Wal-
wais und Adelaide“, seine Oper „Cora“ und das Melodrama
„Elektra!1
Im Vorwort zu der Buchausgabe von „Walwais und Ade-
laide“, die 1778 erschien,1) führt der Verfasser die Quelle an,
aus der er den Stoff geschöpft hat. „Der Zug aus dem Leben
Gustav Adolphs, den ich vor einigen Jahren im Journal ency-
clopedique fand, schien mir ein reizender Stoff zu seinem
Drama!’ Der Inhalt, der im Journal encyclopedique (Februar
1775 p. 397—409) erzählten „Histoire de Walwais, favori de
Gustave Adolphe, roi de Suede, traduite de l’anglois“ ist fol-
gender : Gustav Adolph verirrt sich auf der Jagd und kommt
zu einem Gehöfte, wo er einen jungen Bauern bei der Lektüre
eines Buches findet. Gefragt, was er lese, gibt der Bauer, der
den König nicht erkennt, an, es sei ein Buch über die Freund-
schaft. Aus der sich nun entspinnenden Unterhaltung eriährt
Gustav, dass in der Brust des einfachen Mannes ein Herz voll

’) Walwais und Adelaide in fünf Aufzügen. Mannheim bei C. F.
Schwan, kurfürstl. Hofbuchhändler, 1778. Auch in Mannheimer
Schaubühne II, 1781.
 
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