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Schneidmüller, Bernd [Hrsg.]; Weinfurter, Stefan [Hrsg.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Otto III. - Heinrich II.: eine Wende? — Mittelalter-Forschungen, Band 1: Sigmaringen, 1997

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Görich, Knut: Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry
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https://doi.org/10.11588/diglit.25411#0111
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KNUT GORICH

Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry

A. Zwei Fragen S. 97;
B. Alte Bindungen und ihre Auswirkungen S. 99; 1. »In jeder Not stets hilfsbereit«: Heinrich der Zän-
ker und Boleslav II. von Böhmen S. 99; 2. »Ein Kamel und viele Geschenke«: Mieszkol. und
Otto III. S. 101; 3. »Immer Treu«: Boleslav II. von Böhmen und die Lutizen S. 104; 4. Miles des Mark-
grafen: Boleslav III. von Böhmen und Ekkehard von Meißen S. 106; 5. »Mehr als recht geehrt«: Vladi-
voj von Böhmen und Heinrich II. S. 107; 6. Neue Konstellationen: Boleslaw Chrobry in Prag, Lutizen
in Quedlinburg S. 109; 7. Resümee S. 111; 8. Sächsische Adlige und Boleslaw Chrobry verbünden
sich S. 112; 9. Heinrich II. verfügt über die Mark seines ermordeten Rivalen S. 116; 10. Boleslaw wird
in der Merseburger Königspfalz überfallen S. 118; 11. »Verborgene Freunde« und Vermittler nutzen
Boleslaw S. 122; 12. Heinrich II. nutzt die Zwietracht im Adel S. 125; 13. Anhänger und Gegner des
Königs im sächsischen Adel S. 129; 14. Heinrich II. nutzt und schadet Hermann von Meißen S. 131;
15. Sächsische opfürn bürgen für Boleslaws Sohn S. 135; 16. Resümee S. 141;
C. Honor und digMÜas in Begegnungen und Konflikten S. 142; 1. Erlittene Schmach muß gerächt wer-
den S. 143; 2. Der lionor regias ist Heinrichs Handlungsmaxime S. 145; 3. Schwierige Durchsetzung
einer veränderten Rangordnung S. 148; 4. Keine Begegnung und »kein guter Friede« (Posen 1005)
S. 152; 5. Begegnung, Unterordnung und »königsgleiche Ehrung« (Merseburg 1013) S. 154; 6. Keine
Begegnung und ein »unziemlicher Friede« (Bautzen 1018) S. 160; 7. Mit der Unterwerfung verlangt
Heinrich II. von Boleslaw »Unmögliches« S. 161;
D. Zusammenfassung S. 164.
Verglichen mit den Verhältnissen unter Otto III. ist die Politik Heinrichs II. gegen-
über dem polnischen Herrscher in der Tat eine »Wende«. Der in Gnesen glanzvoll
inszenierten Begegnung Ottos III. mit Boleslaw Chrobry im Jahre 1000 folgte eine
Periode der Konfrontation, die man üblicherweise unter der Überschrift »die Polen-
kriege Heinrichs II.« zusammenfaßt und anhand der Friedensschlüsse von Posen
1005, Merseburg 1013 und Bautzen 1018 in drei Phasen gliedert. In der ersten Hälfte
unseres Jahrhunderts wurde der Zug Ottos IIP nach Gnesen als »erste einer langen,
bis heute noch nicht abgeschlossenen Reihe von Anwandlungen sentimentaler
Schwäche« in der Polenpolitik verurteilt und der schon im Winter 1003/04 begin-
nende Heereszug Heinrichs II. gegen Boleslaw Chrobry als »rühmenswertes Ver-
dienst« um »deutsche Interessen« gelobth Mühelos ließe sich die Reihe solcher
Zitate aus der älteren Forschung fortsetzen. In der sogenannten »Ost-« oder »Polen-
politik« Heinrichs II. schienen die gegenseitigen territorialen Ansprüche des deut-
schen Reichs und Polens als moderner Nationalstaaten geradezu vorweggenom-

1 Die beiden Zitate von FEDOR SCHNEIDER, Zur Geschichte der Ottonen, in: Vierteljahrschrift für
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 14,1918, S. 495-508, S. 499, und ROBERT HoLTZMANN, Kaiser-
politik und deutsche Grenzpolitik im hohen Mittelalter, erstmals 1938, zitiert nach dem
Wiederabdruck in: DERS., Aufsätze zur deutschen Geschichte im Mittelelberaum, Darmstadt
1962, S. 290-316, S. 296.
 
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