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JEAN LOUIS SPONSEL: DAS GRÜNE GEWÖLBE

merkbare Ubelstand der Folgen der Überfüllung beseitigt werden. Standen
doch über sechzig Figuren und Gruppen früher auf dem Hauptsims der
Wandverkleidung vor den dunklen gleichfarbigen Bogenfeldern, von denen
sie sich kaum abhoben. Mit der besseren Belichtung, die auch noch durch den
hellen Farbanstrich derBogenfelder gesteigert wurde, war zugleich die hellere
Färbung der Wandverkleidung ein Mittel, die Bronzen besser zu Gesicht
zu bringen. Aber auf dem Hauptsims durften jene Kunstwerke nicht wieder
aufgestellt werden, wo sie nur aus der Froschperspektive betrachtet werden
konnten. Die Vermehrung der Wandflächen gab denn auch Gelegenheit,
sei es auf Tischen und Postamenten, sei es auf Wandkonsolen, alle Bronzen
eingehender Besichtigung nahe zu bringen. Die Vermehrung der Konsolen
hat zudem den Eindrude dieses Raumes dem der übrigen Räume mit ihrer
alten Konsolenausstattung gleichgemacht. Der jetzt zur Verfügung stehende
größere Platz gab ferner Gelegenheit, die beiden Reiterstatuen frei und
günstig aufzustellen, wie auch die Gruppen der Boule-Konsolen, zu denen
noch aus dem Silberzimmer die große Uhr hinzukam, als Akzente über den
ganzen Raum zu verteilen.
Es konnten bei dieser Übersicht nur die wichtigsten Veränderungen
kurz berührt werden. Fachgenossen, die die Sammlung in früheren Jahren
besucht hatten, waren nicht nur erstaunt über die Wirkung der ihnen früher
schon nach ihrer Meinung bekannten Stücke, sondern sie haben sogar noch
viele bisher ihnen unbekannt gebliebene Gegenstände hohen Kunstwertes
jetzt erst darin wahrgenommen. Es besteht also jetzt erst nach dieser Neu-
ordnung die Möglichkeit, den ganzen Reichtum an Kunstwerken und Kost-
barkeiten des Grünen Gewölbes kennen und würdigen zu lernen.

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