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Ragnar Ostberg,Stockholm
Das Stadthaus in Stockholm. — Tor
druck des Überladenen sicher vermieden wird. Eine breite
Marmortreppe steigt zum Balkon, welcher dem Haupt-
festraum, dem „Goldenen Saal“, in seiner ganzen Länge
vorgelagert ist. Sieben hohe Türen vermitteln den Zu-
gang in diesen wahrhaft königlichen Raum. 44 m lang,
14 m breit und 12 m hoch faßt er 750 Menschen an
Tischen. Die Wandflächen sind mit goldenen Mosaiken
nach Entwürfen von E. Forseth überzogen, die in den
ausgekehlten, breiten Fensternischen und in dem Spiegel
des Marmorfußbodens ein prächtiges Spiel der Lichter
und Farben erzeugen. Diese Mosaiken sind — wie auch
die Orgel in der Blauen Halle — deutsche Arbeit und
bilden mit einigen Textilerzeugnissen die einzigen Aus-
nahmen von dem sonst überall durchgeführten Grundsatz,
ausschließlich bodenständige Künstler und schwedisches
Material zu verwenden.
Südlich schließt sich an den goldenen Saal, ihn mit
dem Turm und den Ratssälen verbindend, die „Prinzen-
galerie“. Sie bildet einen breiten Wandelgang, dessen
bis auf den Boden herabgezogene Fenster einen schönen
Blick über den See auf den gegenüberliegenden Ridar-
holmen bieten. Die Leibungen sind von J. A. G. Acke
mit graziösen Stuckdekorationen belebt. Die andere Längs-
wand des Raumes wird von einer Reihe schwarzer Granit-
säulen unterbrochen, hinter denen sich die Fresken des
Prinzen Eugen mit Darstellungen des alten Stockholm
befinden.
Von der „Prinzengalerie“ aus gelangt man durch das
im Turm gelegene „Gewölbe der Hundert“ in den Rats-
saal. Dieser Raum ist ganz in Holz gehalten und auf
eine warme Farbigkeit gestimmt. Die Naturfarbe des
Holzes an den Galerien sowie an dem Leistenmuster der
Wandbekleidung, das tiefer getönte Gestühl, das leuch-
tende Rot des Baldachins und der Fenstervorhänge neben
dem stumpfen Gelbgrau der Wandfelder, die Buntheit
des in Dunkel sich verlierenden, offenen Dachstuhls —
Ragnar Ostberg,Stockholm
Das Stadthaus in Stockholm. — Tor
druck des Überladenen sicher vermieden wird. Eine breite
Marmortreppe steigt zum Balkon, welcher dem Haupt-
festraum, dem „Goldenen Saal“, in seiner ganzen Länge
vorgelagert ist. Sieben hohe Türen vermitteln den Zu-
gang in diesen wahrhaft königlichen Raum. 44 m lang,
14 m breit und 12 m hoch faßt er 750 Menschen an
Tischen. Die Wandflächen sind mit goldenen Mosaiken
nach Entwürfen von E. Forseth überzogen, die in den
ausgekehlten, breiten Fensternischen und in dem Spiegel
des Marmorfußbodens ein prächtiges Spiel der Lichter
und Farben erzeugen. Diese Mosaiken sind — wie auch
die Orgel in der Blauen Halle — deutsche Arbeit und
bilden mit einigen Textilerzeugnissen die einzigen Aus-
nahmen von dem sonst überall durchgeführten Grundsatz,
ausschließlich bodenständige Künstler und schwedisches
Material zu verwenden.
Südlich schließt sich an den goldenen Saal, ihn mit
dem Turm und den Ratssälen verbindend, die „Prinzen-
galerie“. Sie bildet einen breiten Wandelgang, dessen
bis auf den Boden herabgezogene Fenster einen schönen
Blick über den See auf den gegenüberliegenden Ridar-
holmen bieten. Die Leibungen sind von J. A. G. Acke
mit graziösen Stuckdekorationen belebt. Die andere Längs-
wand des Raumes wird von einer Reihe schwarzer Granit-
säulen unterbrochen, hinter denen sich die Fresken des
Prinzen Eugen mit Darstellungen des alten Stockholm
befinden.
Von der „Prinzengalerie“ aus gelangt man durch das
im Turm gelegene „Gewölbe der Hundert“ in den Rats-
saal. Dieser Raum ist ganz in Holz gehalten und auf
eine warme Farbigkeit gestimmt. Die Naturfarbe des
Holzes an den Galerien sowie an dem Leistenmuster der
Wandbekleidung, das tiefer getönte Gestühl, das leuch-
tende Rot des Baldachins und der Fenstervorhänge neben
dem stumpfen Gelbgrau der Wandfelder, die Buntheit
des in Dunkel sich verlierenden, offenen Dachstuhls —