DOI issue:
Nr. XII
DOI article:Eulenberg, Herbert: Hans Hartl
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.48543#0573
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Phot. Jos. Schwerti, München
Entwurf: Hans Hartl, Chefarchitekt in der Firma Gebr. Schürmann, Essen-Köln
Herrenzimmer
Wände und Decke in mattem, grünem Ölfarbenanstrich, nach oben abschattiert, Decke dunkel; Bodenbelag grünlich-brauner
Teppich; Fensterdekoration Stricktüll-Stores mit langen Fransen, seitliche Bahnen in braunem Plüsch; Kamin war vorhanden;
Deckenbeleuchtung grün patinierter Blechdeckel mit darunter liegender Mattglasscheibe ; Eck-Bibliothek in Nußbaum gewachst,
sichtbare Rückwand in lachsrotem Schleiflack; eingebauter Schreibsekretär mit Intarsien
Raumschöpfers Hans Hartl merken muß. Was man ihm wünschen
soll, sind große weitere Aufgaben, in denen er sich und seine
Fertigkeit noch reicher und mannigfaltiger äußern könnte.
Der Entwurf zu einem Damenzimmer, den wir bei ihm ein-
sahen, zeigt noch etwas den Einfluß von Breuhaus, dieses
Meisters in der Ausgestaltung von Räumen für verliebte
Frauen. Aber ein Wintergarten und vor allem der Traum
einer Künstlerwerkstatt, Pläne, die er uns bisher nur auf dem
Papier vorlegen konnte, haben etwas so Anziehendes und
Gewinnendes, daß man solchen Entwürfen nur recht baldigst
die Ausführung wünschen möchte. Mit diesem frommen Segens-
spruch verabschiede ich mich heute von Ihnen, tüchtiger Hans
Hartl. Es soll Ihnen nicht wie dem jungen Maler Wilhelm
Leibi hier am Rhein ergehen, als er einem Freunde schrieb:
„Ich fühle mich ganz vortrefflich. Ich habe Jugend, Gesund-
heit, Kraft, Fleiß, Begabung und guten Willen. Und mir fehlt
rein gar nichts. Nur eins, das für mich freilich Allerwich-
tigste : Aufträge!“ Hier ist ein j unger Raumkünstler, Hans Hartl.
Ich mache die reichen Kunstgönner und die Freunde schöner
Wohnräume am Rhein mit Vergnügen auf ihn aufmerksam.
Phot. Jos. Schwerti, München
Entwurf: Hans Hartl, Chefarchitekt in der Firma Gebr. Schürmann, Essen-Köln
Herrenzimmer
Wände und Decke in mattem, grünem Ölfarbenanstrich, nach oben abschattiert, Decke dunkel; Bodenbelag grünlich-brauner
Teppich; Fensterdekoration Stricktüll-Stores mit langen Fransen, seitliche Bahnen in braunem Plüsch; Kamin war vorhanden;
Deckenbeleuchtung grün patinierter Blechdeckel mit darunter liegender Mattglasscheibe ; Eck-Bibliothek in Nußbaum gewachst,
sichtbare Rückwand in lachsrotem Schleiflack; eingebauter Schreibsekretär mit Intarsien
Raumschöpfers Hans Hartl merken muß. Was man ihm wünschen
soll, sind große weitere Aufgaben, in denen er sich und seine
Fertigkeit noch reicher und mannigfaltiger äußern könnte.
Der Entwurf zu einem Damenzimmer, den wir bei ihm ein-
sahen, zeigt noch etwas den Einfluß von Breuhaus, dieses
Meisters in der Ausgestaltung von Räumen für verliebte
Frauen. Aber ein Wintergarten und vor allem der Traum
einer Künstlerwerkstatt, Pläne, die er uns bisher nur auf dem
Papier vorlegen konnte, haben etwas so Anziehendes und
Gewinnendes, daß man solchen Entwürfen nur recht baldigst
die Ausführung wünschen möchte. Mit diesem frommen Segens-
spruch verabschiede ich mich heute von Ihnen, tüchtiger Hans
Hartl. Es soll Ihnen nicht wie dem jungen Maler Wilhelm
Leibi hier am Rhein ergehen, als er einem Freunde schrieb:
„Ich fühle mich ganz vortrefflich. Ich habe Jugend, Gesund-
heit, Kraft, Fleiß, Begabung und guten Willen. Und mir fehlt
rein gar nichts. Nur eins, das für mich freilich Allerwich-
tigste : Aufträge!“ Hier ist ein j unger Raumkünstler, Hans Hartl.
Ich mache die reichen Kunstgönner und die Freunde schöner
Wohnräume am Rhein mit Vergnügen auf ihn aufmerksam.