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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 1.1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.20259#0132

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Mnnchener Tags - Maien - er.

Gvangelium.

Reber ein Kleines werdet ihr ihn nicht mehr sehen!

Gotteödienft.

Jn der Ludwigskirche großes Danksagungsamt für die Er-
rettung des HausschaHes aus den Händen des neugierigen Volkes.
— Nachmittags werden die Bildniffe der Ministcr in der schmerz-
haften Kapelle aufgehängt.

.«unstverein.

Neu: Der bapcrische Prinzenraub, mit der Republik im Hin-
tergrund und dem großen Springbrunnen zu Nymphenburg im Vor-
dergrund, ein Phantafiegemälde als erster Versuch von dcm Flügel-
Adsutanten des ungeflügelten Königs der Diamanteninseln, unweit
des Landes Borneo.

Feldherrnhalle.

Ein ncues Loch in der deutschen Fahne. Verwicklungen der
wriß-blauen Streifen.

Parade.

Verdopplung der Refidenzwache, weil das Wagnerbräubier be-
reitS zu Ende gcht.

Zu sehen ist:

Herr Direktor Hauser im Conservatorium.

Leseverein.

AlleS belegt, nur nicht die neue Münchener Zeitung.

Conditoreien.

Nach 12 Uhr nichts mehr zu haben; die traurige Folge eines
Armee - Befehls.

Menterschtvaige.

Wallfahrt des gesammten Magistrats an das Grab des Zopfes.

Harmonie.

Eigentlich nirgends recht, sonst aber gewöhnlich im Butter-
melchergarten.

Volkstheater.

„Die Gewerbsfreiheit," ein großes Räubergemälde und bür-
gerliches Trauerspiel mit Gefechten und farbigem Feuer, so daß alle
Zuschauer grün und gelb werden. Das Stück theilt fich in drei Ab-
theilungen: Erstens: — „A Ruh' woll'n Mir hab'n," — hier wird
Herr Batzig, bgl. Bierbräuer, in voller Equipage mit Kutscher und
Bedienten, mit Frau und Töchtern langsam über die Bühne fahren.
Die zweite (komische) Abtheilung heißt: Der Gewerbscongreß von
 
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