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1848 in Frankfurt." Wird ganz im Rococo-Costüm aufgeführt,
«nd jedcrMtspielende tra'gt seinen Haarzopf. — Endlich als tragischer
Schlust: „Die Gewerbsfreiheit" worin fich mehrere Realitäten aus
Berzweiflung selbst umbringen, und viele Privilegien nach helden-
müthigem Widerstand tn ewige Kerker wandcrn. Die allerhöchsten
Herrschaften werden dabei zuschauen. Auch vom übrigen Publikum
erwartet man gleiche Theilnahme.
Bereine.
Der Verein für Freiheit und Ordnung, der fich hiemit zu ei-
nem CorpS der Rache gegen alle Wühlereien constituirt, setzt auf
jedes abgcrissene Plakat, welches dem Präfidium eingeliefert wird,
einen Preis von 24 Kreuzern.
Der demokratische Verein wird, wenn er noch lebt, aufgefordert,
von seinem Aufenthalt Kunde zu geben, da ihm das Ministerium
einen namhaften Zuschuß angedeihen zu laffen gesonnen ist.
Der Volksverein wird aufgefordert, fich mit dem demokratischen
Vcrein, von welchem man keine Spur hat, zu vereinigen.
Der Verein gegen Thierquälerei macht bekannt, daß cr fort-
während die außerordentlichsten Beiträge mit Vergnügen annimmt.
Der Monarchisch-constitutionelle Vercin erbietet fich dcn Titl.
Herren Schriftstellern, Journale aller Art in kürzester Zeit mit sei-
nen selbstgefertigten Artikeln zu Grunde zu richten.
Hvf-Theater.
Vorerst nur — Proben. — Es dürften wohl mehrere Sachen
neu cinstudirt wcrden. Freihcrr von Fangschnur soll ein paar
Jntriguenstücke eingereicht haben.
Enthuslastisch - bombastisch - elaftische ÄLresse an unsere
stammverkannten, meerverschluiigenen Srüder in
Schleswig- Holstein.
Edle, im Stich gelassene Männer! Neuerdings habt Jhr es
erfahren, wie man fich auf uns Teutsche zur Zett der Noth verlas-
sen kann, es hat fich gczeigt, mit welcher Entschiedenheit das ganze
große Vaterland auch für scinen klcinsten Theil einzustehen bereit
ist. Glaubt Jhr vielleicht, wir laffen uns von Diplomaten am Nar-
renseil führen? wir verbluten unsere Stärke, bis die geheimnißvol-
len Herrschcr-Complotte fcrtig find, und dann mit uns Ohnmächti-
gen anfangen was fie wollen? Brüder, wenn Jhr das AlleS
glaubt — so müssen wir Euch sagen, daß Jhr nicht so Unrecht habt.
1848 in Frankfurt." Wird ganz im Rococo-Costüm aufgeführt,
«nd jedcrMtspielende tra'gt seinen Haarzopf. — Endlich als tragischer
Schlust: „Die Gewerbsfreiheit" worin fich mehrere Realitäten aus
Berzweiflung selbst umbringen, und viele Privilegien nach helden-
müthigem Widerstand tn ewige Kerker wandcrn. Die allerhöchsten
Herrschaften werden dabei zuschauen. Auch vom übrigen Publikum
erwartet man gleiche Theilnahme.
Bereine.
Der Verein für Freiheit und Ordnung, der fich hiemit zu ei-
nem CorpS der Rache gegen alle Wühlereien constituirt, setzt auf
jedes abgcrissene Plakat, welches dem Präfidium eingeliefert wird,
einen Preis von 24 Kreuzern.
Der demokratische Verein wird, wenn er noch lebt, aufgefordert,
von seinem Aufenthalt Kunde zu geben, da ihm das Ministerium
einen namhaften Zuschuß angedeihen zu laffen gesonnen ist.
Der Volksverein wird aufgefordert, fich mit dem demokratischen
Vcrein, von welchem man keine Spur hat, zu vereinigen.
Der Verein gegen Thierquälerei macht bekannt, daß cr fort-
während die außerordentlichsten Beiträge mit Vergnügen annimmt.
Der Monarchisch-constitutionelle Vercin erbietet fich dcn Titl.
Herren Schriftstellern, Journale aller Art in kürzester Zeit mit sei-
nen selbstgefertigten Artikeln zu Grunde zu richten.
Hvf-Theater.
Vorerst nur — Proben. — Es dürften wohl mehrere Sachen
neu cinstudirt wcrden. Freihcrr von Fangschnur soll ein paar
Jntriguenstücke eingereicht haben.
Enthuslastisch - bombastisch - elaftische ÄLresse an unsere
stammverkannten, meerverschluiigenen Srüder in
Schleswig- Holstein.
Edle, im Stich gelassene Männer! Neuerdings habt Jhr es
erfahren, wie man fich auf uns Teutsche zur Zett der Noth verlas-
sen kann, es hat fich gczeigt, mit welcher Entschiedenheit das ganze
große Vaterland auch für scinen klcinsten Theil einzustehen bereit
ist. Glaubt Jhr vielleicht, wir laffen uns von Diplomaten am Nar-
renseil führen? wir verbluten unsere Stärke, bis die geheimnißvol-
len Herrschcr-Complotte fcrtig find, und dann mit uns Ohnmächti-
gen anfangen was fie wollen? Brüder, wenn Jhr das AlleS
glaubt — so müssen wir Euch sagen, daß Jhr nicht so Unrecht habt.