DOI issue:
Heft 4
DOI article:Leisching, Julius: Die Zukunft des neuen Stiles, [3]
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.8171#0115
Die Zukunft des neuen ötües.
Von jfuUue Ceifcbuig
Direktor des MähriTcben <3cwcrbemurcum8 in Brünn,
f ortfttzung i.
Die moderne Bewegung, welche in der JVIöbelfcbreinerei am
i radikalften aufzuräumen verruchte, bat nun gar nicht mit
" diefer eingefetzt. Die örfacben liegen viel tiefer. Bs ift
deshalb auch ganz nutzlos, ftcb über ein mifsgeftaltetes
JVIöbcl zu ärgern. Das Kunftgewerbe, welches bisher unter der
Diktatur der Hrcbitekten ftand, hat nur den Dienft gewecbfelt. Reute
ftebt es bei jVIalern in Koft. Mancher von ihnen hat Heb freilich,
wie das ab und zu vorkommt, in die febüebterne j^Iagd verliebt,
Tie zu feiner fierrin gemacht und ift darüber dem eigentlichen Berufe
untreu geworden.
J^ur wer die Gntwicklung der JVIalerei in den letzten fünfzig
jfabren, ihre Sebnfucht nach Cdabrbeit, Cicbt, Cuft und Ceben kennt,
weifs die Quellen, aus welchen das moderne Kunftgewerbc feine
Weisheit und Kraft fchöpft. Huch unfere Älobnungshunft ringt
nach Cicbt und Cuft, nach individuellem Ceben und Wahrheit. Hber
fie befann fich am fpäteften darauf. Die Keramik war ihr weit
vorausgeeilt, insbefondere in frankreieb. 6ben durch den Ginflufs,
welchen JVIaler darüber gewonnen hatten. Diefe Künftler waren bei
den Japanern in die Schule gegangen. JVIan kennt die Bedeutung,
welche die Kunft Oftafiens feit dem 6nde der feebziger jfabre errang,
zunächft mehr in den Hteliers als in der kunftgewerblicben ölerkftatt,
obwohl fie für letztere weitaus wichtiger ift als für jene. Der
irrende jVIenfcb fuebt immer nach Hutoritäten. F)ier war wieder eine
neue gefunden, wenigftens für ein paar jfabrzehnte.
?öas jUpan auf dem Gebiete der Keramik und im Bronzegufs
leiftete und zum Ceil noch leiftet, war unerreicht, ift es ja in manchem
Von jfuUue Ceifcbuig
Direktor des MähriTcben <3cwcrbemurcum8 in Brünn,
f ortfttzung i.
Die moderne Bewegung, welche in der JVIöbelfcbreinerei am
i radikalften aufzuräumen verruchte, bat nun gar nicht mit
" diefer eingefetzt. Die örfacben liegen viel tiefer. Bs ift
deshalb auch ganz nutzlos, ftcb über ein mifsgeftaltetes
JVIöbcl zu ärgern. Das Kunftgewerbe, welches bisher unter der
Diktatur der Hrcbitekten ftand, hat nur den Dienft gewecbfelt. Reute
ftebt es bei jVIalern in Koft. Mancher von ihnen hat Heb freilich,
wie das ab und zu vorkommt, in die febüebterne j^Iagd verliebt,
Tie zu feiner fierrin gemacht und ift darüber dem eigentlichen Berufe
untreu geworden.
J^ur wer die Gntwicklung der JVIalerei in den letzten fünfzig
jfabren, ihre Sebnfucht nach Cdabrbeit, Cicbt, Cuft und Ceben kennt,
weifs die Quellen, aus welchen das moderne Kunftgewerbc feine
Weisheit und Kraft fchöpft. Huch unfere Älobnungshunft ringt
nach Cicbt und Cuft, nach individuellem Ceben und Wahrheit. Hber
fie befann fich am fpäteften darauf. Die Keramik war ihr weit
vorausgeeilt, insbefondere in frankreieb. 6ben durch den Ginflufs,
welchen JVIaler darüber gewonnen hatten. Diefe Künftler waren bei
den Japanern in die Schule gegangen. JVIan kennt die Bedeutung,
welche die Kunft Oftafiens feit dem 6nde der feebziger jfabre errang,
zunächft mehr in den Hteliers als in der kunftgewerblicben ölerkftatt,
obwohl fie für letztere weitaus wichtiger ift als für jene. Der
irrende jVIenfcb fuebt immer nach Hutoritäten. F)ier war wieder eine
neue gefunden, wenigftens für ein paar jfabrzehnte.
?öas jUpan auf dem Gebiete der Keramik und im Bronzegufs
leiftete und zum Ceil noch leiftet, war unerreicht, ift es ja in manchem