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Verein für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe [Editor]
Mitteilungen — 2.1901

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Heft 5
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Über Exlibris
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https://doi.org/10.11588/diglit.8171#0142
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Qeber 6xltbrt8*

8cbon feit etwa zehn fahren gebt durch 6uropa und Hmerika
eine Gxlibris-Bewegung, die, ein Zeichen unferer Zeit, der
Grneuerung einer alten Sitte dient, fowie zugleich auch künft-
lerifcben ßeftrebungen und der Hbficbt, das eigene Reim auch im
kleinften zu febmücken. „Gxlibris" („aus den Büchern"), Bibliotbek-
zeichen, Befitzzeicben (nicht: Buch-, JVIerk- oder Cefezeicben), find die
meiftens nicht allzugrofsen Blättchen, die man, um den Belitz an
einem Buche auszudrücken, mit dem jSamen des Bucbinbabers ver-
feben, vorn in die inneren Bücberdeckel einklebt. fiier fei nicht die
Rede von den bandfcbriftUcben jNamenseüitragungen oder von den,
nur eine Druckinfebrift aufweifenden 6tiketten, oder den oft recht
häfslicben Blau- und Rotdruckgummiftempeln, fondern allein von
denjenigen Gxlibris, die infolge der auf ihnen befindlichen bildlichen
Darftellung kulturbiftorifcbes oder künftlerifches Xntereffe er-
wecken.

Die Sitte einzuklebender €xlibris, die auf meebanifchem Siege
bergeftellt wurden, tauchte um 1470, alfo bald nach (outenbergs
(Erfindung der weltbewegenden BuchdruckerkunTt, und zwar in
Deutfchland, in der ©egend von jHemmingen, auf; errt 60 jfabre
fpäter, 1529, finden wir fie in frankreich, 100 jfabre fpäter, 1574, in
Gngland; in Schweden 1595, in Rolland 1597, in Italien 1622, in
Hmerika 1679, *n Rufsland und Kanada im 1$. Jahrhundert, in
Japan 1872. Tereinzelte Bxlibris giebt es in der neueren Zeit auch
in Oftindien, Huftralien, Brafilien und an der JVIagellanftrafse. JVIan
Hebt, allenthalben in der <Helt bat man die alte, deutfebe Sitte nach-
geahmt, und man febützt und febmückt gern die Bücher feiner
 
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