Schwäbische Kunstchroiiik.
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München bereichert worden. Die Sammlung umfaßt eine vollständige Ueber-
sicht über die Uniformen des württembergischen Heeres von den Zeiten Herzog
Karl Eugens an bis zur Regierungszeit König Karls.
Im Wielandschen Gartenhaus in Biberach befindet sich, wie dem ,.Schw.
Merkur" berichtet wird, seit kurzem eine aus etwa 120 Nummern bestehende
Wielandbibliothek, darunter die vollständige, 1794 bis 1802 bei Göschen
in Leipzig erschienene Ausgabe des Dichters mit 38 Bänden, sowie ver-
schiedene Werke und Broschüren von Assing, Beck, Böttiger, Doering, Feuch-
tersieben, Hasencamp, Keil, La Roche, Ofterdinger, Reinhold, Seuffert, Speidel,
Weizsäcker usw. Vorhanden sind ferner etwa 35 Wieland-Bildnisse in ver-
schiedenartigen Ausführungen.
In der Stuttgarter K. Gemäldegalerie ist ein neues großes ca. 1480
entstandenes Altarbild aus der Ulmer Schule neu aufgenommen, das Professor
Dr. v. Lange im Sommer 1905 auf der Bühne der Kirche zu Oberstadion
vorgefunden hatte. Ueber den künstlerischen Wert des Gemäldes berichtet
Lange ausführlich in Nr. 502 der ..Schwäb. Chronik" vom 27. Oktober 1906.
Dem Schiller-Muse um in Marbach sind an interessanten Bildwerken in
letzter Zeit geschenkt worden: Von der Frau Herzogin Mathilde von Württem-
berg ein schönes Wachsrelief von Schillers Tochter Karoline, die mehrere Jahre
in Karlsruhe in Schlesien als Erzieherin der Kinder des Herzogs Eugen von
Württemberg lebte. Von Regierungsbaumeister Stapf in Berlin ein schönes
Aquarellbild der Kirche in Wenigenjena, in der Schiller getraut wurde. — Von
Frau Berta Bauer in Metzingen das prächtig ausgestattete, von dem Fürsten
von Fürstenberg ausgestellte Diplom eines Hof- und Pfalzgrafen für den Dichter
Friedrich Haug. Von Frau Obertribunalrat L. v. Walther in Stuttgart drei
Silhouetten von Mörike. Von Herrn Max Schneckenburger in Talheim
Bildnisse und Handschriftliches von seinem Vater, dem Dichter der „Wacht
am Rhein". Von Herrn Eugen Keller in Mannheim unter anderem das
Stammbuch des württembergischen Hofschauspielers Friedrich Hermann Arndt
mit Einträgen, Zeichnungen und Kompositionen von Hackländer, Feodor Löwe,
Karl Grunert, H. Rüstige, Friedrich Notter, J. G. Fischer, D. Pruckner. — Von
Frau Professor Treidler in Stuttgart drei Originalzeichnungen ihres verstorbenen
Gatten Adolf Treidler, darunter das köstliche Blatt „Paulus in Italien". — Fräu-
lein Anna Härlin in Stuttgart stiftete 43 Briefe aus dem Kreise von Ludowike
Simanowiz, der Malerin der im Schillermuseum befindlichen Bildnisse Schillers,
seiner Frau und seiner Eltern. Von einem Freund des Schillermuseums
ist diesem noch eine außerordentlich wertvolle Bereicherung zuteil geworden,
die insbesondere Schiller und seine Zeit betrifft: ein Miniaturbild Schillers
aus seiner Stuttgarter Zeit, das älteste Originalbild des Dichters, das sich nun-
mehr im Museum befindet, ein feines Aquarellbild der mit Schiller befreun-
deten Schauspielerin Katharina Baumann in Mannheim, ferner eine Original-
silhouette des Herzogs Karl August von Weimar, einst im Besitz seiner
Gemahlin Louise.
Im Heilbronner Gemeinderat wurde das Projekt eines naturhistorischen
und ethnographischen Museums nach dem Vorbild der Stadt Freiburg be-
sprochen.
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München bereichert worden. Die Sammlung umfaßt eine vollständige Ueber-
sicht über die Uniformen des württembergischen Heeres von den Zeiten Herzog
Karl Eugens an bis zur Regierungszeit König Karls.
Im Wielandschen Gartenhaus in Biberach befindet sich, wie dem ,.Schw.
Merkur" berichtet wird, seit kurzem eine aus etwa 120 Nummern bestehende
Wielandbibliothek, darunter die vollständige, 1794 bis 1802 bei Göschen
in Leipzig erschienene Ausgabe des Dichters mit 38 Bänden, sowie ver-
schiedene Werke und Broschüren von Assing, Beck, Böttiger, Doering, Feuch-
tersieben, Hasencamp, Keil, La Roche, Ofterdinger, Reinhold, Seuffert, Speidel,
Weizsäcker usw. Vorhanden sind ferner etwa 35 Wieland-Bildnisse in ver-
schiedenartigen Ausführungen.
In der Stuttgarter K. Gemäldegalerie ist ein neues großes ca. 1480
entstandenes Altarbild aus der Ulmer Schule neu aufgenommen, das Professor
Dr. v. Lange im Sommer 1905 auf der Bühne der Kirche zu Oberstadion
vorgefunden hatte. Ueber den künstlerischen Wert des Gemäldes berichtet
Lange ausführlich in Nr. 502 der ..Schwäb. Chronik" vom 27. Oktober 1906.
Dem Schiller-Muse um in Marbach sind an interessanten Bildwerken in
letzter Zeit geschenkt worden: Von der Frau Herzogin Mathilde von Württem-
berg ein schönes Wachsrelief von Schillers Tochter Karoline, die mehrere Jahre
in Karlsruhe in Schlesien als Erzieherin der Kinder des Herzogs Eugen von
Württemberg lebte. Von Regierungsbaumeister Stapf in Berlin ein schönes
Aquarellbild der Kirche in Wenigenjena, in der Schiller getraut wurde. — Von
Frau Berta Bauer in Metzingen das prächtig ausgestattete, von dem Fürsten
von Fürstenberg ausgestellte Diplom eines Hof- und Pfalzgrafen für den Dichter
Friedrich Haug. Von Frau Obertribunalrat L. v. Walther in Stuttgart drei
Silhouetten von Mörike. Von Herrn Max Schneckenburger in Talheim
Bildnisse und Handschriftliches von seinem Vater, dem Dichter der „Wacht
am Rhein". Von Herrn Eugen Keller in Mannheim unter anderem das
Stammbuch des württembergischen Hofschauspielers Friedrich Hermann Arndt
mit Einträgen, Zeichnungen und Kompositionen von Hackländer, Feodor Löwe,
Karl Grunert, H. Rüstige, Friedrich Notter, J. G. Fischer, D. Pruckner. — Von
Frau Professor Treidler in Stuttgart drei Originalzeichnungen ihres verstorbenen
Gatten Adolf Treidler, darunter das köstliche Blatt „Paulus in Italien". — Fräu-
lein Anna Härlin in Stuttgart stiftete 43 Briefe aus dem Kreise von Ludowike
Simanowiz, der Malerin der im Schillermuseum befindlichen Bildnisse Schillers,
seiner Frau und seiner Eltern. Von einem Freund des Schillermuseums
ist diesem noch eine außerordentlich wertvolle Bereicherung zuteil geworden,
die insbesondere Schiller und seine Zeit betrifft: ein Miniaturbild Schillers
aus seiner Stuttgarter Zeit, das älteste Originalbild des Dichters, das sich nun-
mehr im Museum befindet, ein feines Aquarellbild der mit Schiller befreun-
deten Schauspielerin Katharina Baumann in Mannheim, ferner eine Original-
silhouette des Herzogs Karl August von Weimar, einst im Besitz seiner
Gemahlin Louise.
Im Heilbronner Gemeinderat wurde das Projekt eines naturhistorischen
und ethnographischen Museums nach dem Vorbild der Stadt Freiburg be-
sprochen.