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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1906-1907

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Brinckmann, A.: Altes Kunstgewerbe: auf der Symmetrie-Ausstellung im k. Landesgewerbe-Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.6373#0059
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A. Brinckmann, Altes Kunstgewerbe.

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trug, ganz abgesehen von der rückseitigen Signatur, ihre Bayreuther Herkunft
in der Staffierung an sich. Wo aber bestimmt jene Dreibrüderkrügel (Bes.
Graf von Linden und Altertumssammlung Stuttgart), jener Humpen mit
dem Apostel Simon (Bes. Geh. Kommerzienrat Hummel), oder jenes Gestell
für Essig und Oel mit Dekor im Moustier-Geschmack (Bes. Kunstgewerbe-
Museum Karlsruhe), letztere Fayencen sämtlich mit Blaumalerei, zu lokalisieren
waren, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Stücke, wie jene acht-
eckige Platte mit Rouen-Dekor und der Marke IM (Bes. Hof rat Klinkerfuß),
sollen nach neuester Forschung Höchst angehören, Und endlich, wie weit
z. B. Fayencen wie das ausgestellt gewesene Kaffee- und Teegeschirr mit bunt
staffierter Landschaft (Bes. Hofrat Klinkerfuß) wirklich nach Ludwigsburg ge-

Abb. 10.

Majolika-Teller von Faenza. Um 1500.
(Bes. S. M. der König von Württemberg.)

hören, oder gar jene Terrinen mit den derb grünen Blumen (Bes. Hofrat Klinker-
fuß), ist noch nicht ausgemacht. Die Fayence-Fabriken unseres Nachbarlandes
Baden sind auch erst seit wenigen Jahren weiter bekannt geworden, wir denken
dabei an Mosbach, dessen Erzeugnisse, wie es zwei blau staffierte Louis-seize-
Leuchter zeigten (Bes. Kunstgewerbe-Museum Karlsruhe), das CT Carl Theo-
dors in flüchtig verschlungenen Buchstaben tragen, sowie an Durlach. Die
in letzterer Fabrik besonders häufige Form der Weinkanne, bemalt mit Hand-
werksemblemen, führte der Krug eines Schneidermeisters mit der Jahreszahl
1776 (Bes. J. A. Kauf holz) vor.

Ueber das, was der Stuttgarter Privatbesitz an Porzellan birgt, gab die
Symmetrie-Ausstellung nicht im entferntesten einen Ueberblick. In Hinsicht
auf die Ludwigsburger Porzellan-Ausstellung von 1905 hatte man sich ab-
 
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