Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1906-1907

DOI Artikel:
Brinckmann, A.: Altes Kunstgewerbe: auf der Symmetrie-Ausstellung im k. Landesgewerbe-Museum
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.6373#0066
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
60

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.

im 16. Jahrhundert, offenbar in Anlehnung an orientalische Vorbilder, in
Venedig gepflegt worden. Hier sei auch wegen seiner Gravierung ein kleines
Messingkästchen erwähnt, von der Art, wie man sie mit dem in Nürnberg zu
Anfang des 17. Jahrhunderts tätigen Kunstschlosser Michel Man in Verbindung
zu bringen pflegt (Bes. Kommerzienrat Gutekunst). Auch das ausgestellte
Exemplar besaß unter dem Deckel eine komplizierte, aber im Grund recht
spielerische Schloßkonstruktion.

Unter dem Zinn waren kleine Teller aus der Zeit um 1600 mit ge-

Abb. 16.

Silberner vergoldeter Schauteller; Augsburg, um 1700; Arbeit des Abraham Warenberger.
(Bes. Geh. Kommerzienrat Hummel.)

gossenem Relief schmuck vertreten; so solche von dem bekannten Typus mit
den Kurfürsten (Bes. Oberbaurat von Autenrieth), den Aposteln (Bes. Geh.
Kommerzienrat Hummel) oder dem ersten Menschenpaare (Bes. Oberbaurat
von Autenrieth). Die hier ausgestellten Teller trugen sämtlich Nürnberger
Zinnstempel, ohne daß nicht gelegentlich ganz dieselben Darstellungen mit
Stempeln anderer Städte vorkommen könnten. Unter dem gravierten Zinn
verdient eine Schüssel mit einem Doppeladler (Bes. Oberbaurat von Autenrieth)
Erwähnung, eine Nürnberger Arbeit, wohl noch aus dem 16. Jahrhundert. Die
übrigen Zinnsachen boten, abgesehen von einer großen Schenkkanne von 1738
(Bes. Freiherr von Valois), kein Interesse.
 
Annotationen