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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1906-1907

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Brinckmann, A.: Altes Kunstgewerbe: auf der Symmetrie-Ausstellung im k. Landesgewerbe-Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.6373#0068
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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbe Vereins.

Oberlichtgitter der Rokoko- und Empire-Zeit (Bes. Gewerbe-Museum Schwäbisch
Gmünd), soweit gute Handwerksarbeit in Betracht kommt, vertreten. Künst-
lerisch wertvoll war nur ein gotisches Schloß mit geschnittenen Maßwerk-
Motiven französischer Herkunft (Bes. Gewerbe-Museum Bremen). Die Ver-
zierung des Eisens durch Aetzen, die meist außerhalb der Werkstatt des
Schmiedes stattfand, zeigten einige Kästchen von rechteckiger Form aus dem
Anfang des 17. Jahrhunderts, an denen alle Teile, auch die Unterseite des
Bodens und die Innenseite des Deckels, mit Kostümfignren, Jagdszenen und
Rankenwerk bedeckt waren (Bes. Geh. Kommerzienrat Hummel, Dr. Ludwig

Abb. 17.
Silberner Münzbecher.
Königsberg 1727, Meister Johann Härtung.
(Bes. Graf von Linden.)

Holthof, Bayrisches Gewerbe-Museum Nürnberg). Die gleiche Technik sah man
an einem eisernen Hobel und einer eisernen Gartenschere, die einst für den
Kurfürsten August von Sachsen (1526 1586) angefertigt wurden (Bes. K. Histo-
risches Museum Dresden). Für die Blütezeit des Eisens vom ausgehenden
Mittelalter bis zum Ende des 16. Jahrhunderts geben aber am besten Waffen
eine Vorstellung, wie solche ja besonders zahlreich auf der Ausstellung zu sehen
waren. Die Schönheit eines blanken, nur auf die Zweckmäßigkeit Rücksicht
nehmenden Harnisches, der in möglichster Vollkommenheit den Mann schützen
soll, erkannte man an der Rüstung für das ..welsche Gestech*' des K. Histori-
schen Museums in Dresden. Bei dieser Turniergattung kam es darauf an,
seine Lanze an dem durch eine Schranke getrennten Gegner im seitlichen
 
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