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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1906-1907

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Brinckmann, A.: Altes Kunstgewerbe: auf der Symmetrie-Ausstellung im k. Landesgewerbe-Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.6373#0069
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A. Blinckmann, Altes Kunstgewerbe.

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Heranreiten zu zersplittern, daher die Verstärkung des Arm- und Schulter-
stückes der linken Seite. Für die, welche sich über die auf dem Verstärkungs-
stück zugleich mit einem Wappen aufgemalte Jahreszahl 1719 gewundert
haben mögen, sei bemerkt, daß dieser um 1580 gefertigte Harnisch zuletzt
im Jahre 1719 bei einem Turnier zu Ehren der Vermählung des Kurprinzen
Friedrich August mit der Erzherzogin Maria Josepha getragen worden ist.
Das ungefähr 50 Jahre ältere (unvollständige) ..Rennzeug'' aus dem hiesigen

Abb. 18.

Serpentinvase mit Montierung von feuervergoldeter Bronze. Um 1780.
(Bes. S. M. der König von Württemberg.)

Landesarmee-Museum schien nach der Marke aus der Werkstätte der Augs-
burger Plattnerfamilie Helmschmied zu sein. Für die reiche Verzierung, die
man durch Aetzen und Gravieren zum Teil unter Zuhilfenahme von Vergol-
dung, Rüstungen zu geben pflegte, waren zwei Bruststücke an Harnischen gute
Beispiele. Sehr vornehm wirkten die vergoldeten, nur aus Ranken-Orna-
menten bestehenden Aetzmalereien an dem Augsburger Stück (Bes. Kunst-
gewerbe-Museum Karlsruhe); das zweite, 1558 datierte Bruststück (Bes. Graf
von Linden) schmückte in leicht vergoldeter, aus Punzen gebildeter Gravierung
 
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