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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.
krönten Entwurf von Hans Blättry (Düsseldorf) abgewinnen können. Alle
Einfachheit in Ehren, aber zwischen einfach und dürftig ist immerhin noch
ein Unterschied. Neben diesen dreien sind nur noch wenige Arbeiten von
Talent vorhanden; der Rest aber ist Schweigen.
Demgegenüber schrieb der „Beobachter" (am 29. Januar 1907): Im vor-
liegenden Falle erfüllt keiner der prämiierten Plakatentwürfe die in dem Zir-
kulare fett gedruckte Bedingung, daß die Darstellung auf die Vereinigung von
Stuttgart-Cannstatt (Groß-Stuttgart) Bezug haben müsse und es wurde diese
Klausel, wie es scheint, bei der Prämiierung völlig ignoriert. Wenn die Er-
füllung dieser Bedingung nun so unwichtig war, so wäre es wohl recht und
Plakatentwurf Nr. 6 A. Braun, Heilbronn.
billig gewesen, dieselbe überhaupt nicht zu erwähnen und es würde dann
eine ganze Anzahl von Bewerbern durch den Anschein der Wichtigkeit dieses
Passus nicht irregeführt worden sein Wenn der mit dem 1. Preis ausge-
zeichnete Entwurf durch seine künstlerische und vornehme Auffassung, wenn
auch nicht von allzugroßer Plakatwirkung, mit dem Fehlen der obengenannten
Bedingung versöhnt, so hätten sich doch wohl anstatt der beiden übrigen
Arbeiten Entwürfe finden lassen, die neben erwünschter künstlerischer Qualität
die Vereinigung von Stuttgart-Cannstatt darstellen. Oder wäre wirklich bei-
spielsweise für den 3. Entwurf, der durch seine ärmliche Dürftigkeit beinahe
zum Lachen reizt, kein anderer zu finden gewesen? Seit wann besteht
denn die heraldische Neuigkeit: das Stuttgarter Rößle auf rotem Grunde?!
Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.
krönten Entwurf von Hans Blättry (Düsseldorf) abgewinnen können. Alle
Einfachheit in Ehren, aber zwischen einfach und dürftig ist immerhin noch
ein Unterschied. Neben diesen dreien sind nur noch wenige Arbeiten von
Talent vorhanden; der Rest aber ist Schweigen.
Demgegenüber schrieb der „Beobachter" (am 29. Januar 1907): Im vor-
liegenden Falle erfüllt keiner der prämiierten Plakatentwürfe die in dem Zir-
kulare fett gedruckte Bedingung, daß die Darstellung auf die Vereinigung von
Stuttgart-Cannstatt (Groß-Stuttgart) Bezug haben müsse und es wurde diese
Klausel, wie es scheint, bei der Prämiierung völlig ignoriert. Wenn die Er-
füllung dieser Bedingung nun so unwichtig war, so wäre es wohl recht und
Plakatentwurf Nr. 6 A. Braun, Heilbronn.
billig gewesen, dieselbe überhaupt nicht zu erwähnen und es würde dann
eine ganze Anzahl von Bewerbern durch den Anschein der Wichtigkeit dieses
Passus nicht irregeführt worden sein Wenn der mit dem 1. Preis ausge-
zeichnete Entwurf durch seine künstlerische und vornehme Auffassung, wenn
auch nicht von allzugroßer Plakatwirkung, mit dem Fehlen der obengenannten
Bedingung versöhnt, so hätten sich doch wohl anstatt der beiden übrigen
Arbeiten Entwürfe finden lassen, die neben erwünschter künstlerischer Qualität
die Vereinigung von Stuttgart-Cannstatt darstellen. Oder wäre wirklich bei-
spielsweise für den 3. Entwurf, der durch seine ärmliche Dürftigkeit beinahe
zum Lachen reizt, kein anderer zu finden gewesen? Seit wann besteht
denn die heraldische Neuigkeit: das Stuttgarter Rößle auf rotem Grunde?!