Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1907-1908

DOI Artikel:
Pazaurek, Gustav Edmund: Künstlerische Besuchskarten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7713#0067
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
60

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbeverems.

Abb. 15. Abb. 16.

aus Hellas und Rom (Akropolis, Pantheon, Petersdom Abb. 25; Sammlung
Dr. A. Figdor — Engelsburg, Piazzetta in Venedig usw.). Begreiflicherweise bringt
der Hochadel bei solchen Gelegenheiten gerne einen seiner Lieblingssitze oder
einzelne bevorzugte Punkte von seinen Besitzungen an (z. B. Kinsky-Auersperg-
Karte, Abb. 26; Sammlung Dr. A. Figdor), desgleichen die hohe Geistlich-
keit ihre Residenzen (z. B. der Abt von St. Blasien; Abb. 27; Frau von
Deutschmann-Grimburg), namentlich, wenn es eigene Schöpfungen betrifft, wie
bei Graf Chr. Philipp Clam-Gallas, der den idyllischen Badeort Liebwerda im
Isergebirge begründete und ihn auch von Clemens Kohl (f 1807) auf seiner
Besuchskarte stechen ließ (Abb. 28; Stuttgart, Privatbesitz). Auf diese Weise
gewinnen selbst unscheinbare Blättchen noch besonderes kulturgeschichtliches
Interesse, zumal wenn zufällig anderweitige Darstellungen derselben Objekte aus
der gleichen Zeit nicht vorhanden sind.

Ebenso wie man schon Jahrhunderte zuvor „redende" Wappen (armes
parlantes) und damit im Zusammenhange auch „redende" Bücherzeichen
besonders häufig wieder in unserer Zeit kennt, kann man auch von „redenden"
Besuchskarten sprechen, wenn diese, in Ermangelung anderweitiger individueller
Beziehungen, nur eine Illustration des Namens, eine Art Bilderrätsel mit gleich
beigefügter Auflösung bringen. So hat z. B. eine Frau Löwenfels auf ihren

Abb. 17. Abb. 18.
 
Annotationen