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Nachleben antiker Mythen

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116 BERTONI, GIULIO, Un nuovo mano-
scritto del„Roman de Julius Cesar“. In:
Archivum Rom. 15, S. 76—87.
B.gibt Nachricht über eine im 13. Jahrh.
in Frankreich entstandene Hs. dieses Ro-
mans im Besitz des Verlegers Leo S. Olschki
und ihrer Abweichungen vom Text der
Pariser Hs. (Nationalbibi. cod. 1457.)
R. N.
117 FRIDERICI, ROBERT, Cäsar im Urteil
der neueren Geschichtsschreibung. Leipzig
u. Berlin: Teubner. 32 S.
(Teubners Quellensammlung f. d. Ge-
schichtsunterricht 4, 16.)
Abdruck von Stellen aus Mommsen,
Ferrero, Eduard Meyer mit knappen Ein-
leitungen über ihre Bedeutung, Anmer-
kungen, Zeittafel und Literaturangaben.
R. N.
d) Theophilus
118 DIEHL, CHARLES, La legende de l’Em-
pereur Theophile. In: Seminar. Kon-
dakov. 4, S. 33—37-
Eine Studie zum Timarion, der byzan-
tinischen Hadesfahrt aus dem 12. Jahrh.,
in der als Totenrichter neben Minos und
Aiakos auch Galen, Hippokrates, Asklepios
und der byzantinische Kaiser Theophilos
(829—42) erscheinen. R. S.
e) Attila
119 KRAPPE, ALEXANDER HAGGERTY,
La Legende de la Naissance miraculeuse
d'Attila, roi des Huns. In: Moyen Age
41, S. 96—104.
Die Legende, nach der Attila der Sohn
einer Prinzessin und eines Hundes sei, ge-
hört nach des Verf. Meinung zu einem Ty-

pus, der unter den türkischen Völkern
Mittelasiens heimisch ist und der dann,
mit der Variation, daß die Prinzessin
Stammutter eines Volkes wird, nach dem
Osten und (durch Hunnen und Ungarn)
nach Europa wandert. Hier scheint die
Sage im Mittelalter eine gelehrte Umbil-
dung erfahren zu haben, indem sie mit an-
tiken Mythen von der Wundergeburt des
Helden, insbesondere mit dem Danae-
Motiv der in einen Turm eingeschlossenen
keuschen Jungfrau, verbunden und in
dieser franco-italienischen Form auf Attila
fixiert wird. G. B.
f) Presbyter Johannes
OLSCHKI, LEONARDO, Der Brief des 120
Presbyters Johannes. In: Hist. Zs. 144,
S. 1—14.
Die Sagengestalt des nestorianischen
Priesterkönigs wird in ihrer literarischen
Entstehung kurz skizziert; antike und
späte Wundererzählungen über die fernen
Länder und Völker werden auf sie über-
tragen (5); Verbindung zur Alexandersage
wird angedeutet (5!.). Man vermißt ein-
gehendere Nachweise. Ob die Behauptung,
alle Grade und Schichten mittelalterlicher
Menschheit seien in bezug auf ihre Gläubig-
keit in diese Berichte einander gleich,
durchaus so aufrecht zu erhalten ist, wie
O. das ausspricht, wäre noch nachzu-
prüfen. Letztlich betrachtet er den Brief
von 1165 als politische Kritik, Utopie;
gegenüber abendländischer Zerrissenheit
wird das Idealbild eines Herrschers ge-
zeichnet — und das MA. habe das auch
so verstanden (12), zu welcher Behauptung
die angeführten Beweise aber nicht aus-
reichen. W. E. P.

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