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BYZANZ
I. HELLENISMUS UND BYZANZ

645 SALA VILLE, SJsVLRIEN, De l’hellenisme
au byzantinisme. Essai de demarcation.
In: Echos Or. 34, S. 28—64.
Ein groß angelegter Überblick über das
Fortleben der antiken Tradition im Byzan-
tinischen. Wertvoll vor allem die starke
Heraushebung des Verhältnisses der großen
Kirchenväter (Basileios von Caesarea, Gre-
gor von Nazianz, Johannes Chrysostomos)
zur antiken Bildung; interessant der Hin-
weis auf die frühe, schon bei Gregor von

Nazianz nachweisbare Übertragung des
Romkultus auf das neue Rom, Konstanti-
nopel. Eine scharfe Grenzlinie zwischen den
beiden ,,-ismen“ des Titels läßt sich nicht
ziehen; die Formel: „die Liebe zum neuen
Rom, die Anhänglichkeit an das Imperium
lassen den christlichen Hellenismus zum
Byzantinismus werden" (S. 61) ist aber
doch wohl zu eng. S. selbst hat sie nachher
mit einer gelegentlichen Hindeutung auf
Syrien als nicht ganz zureichend erwiesen.
R. S.

II. BYZANTINISCHE BILDUNGSGESCHICHTE

A. SCHULBÜCHER UND LEXIKA
646 FESTA, NICOLA, Longibardos. In: By-
zantion 6, S. 101—122.
Kritische Edition eines byzantinischen
Schulbuches aus dem X. oder XI. Jahrh.,
voll schwieriger sprachlicher Paradigmen.
Viel antiker historischer und mythologi-
scher Stoff. Der Ausgabe ist ein sorgfältig
gearbeiteter Wort- und Sachindex ange-
fügt. R. S.
647 SUIDAS, Lexicon. Ed. Ada Adler. Bd. 2
(A—0). Leipzig: Teubner. XI, 740 S.
Lexicographi Graeci. 2.
Mit dem 2. Bande ist die noch von Wila-
mowitz freudig begrüßte Arbeit der Edition
bis zum Buchstaben© vorgerückt. Die Alter-
tumsforschung und die Byzantinistik sind
derBearbeiterin für ihre große Leistung schon
jetzt gleichermaßen zu dauerndem Dank
verpflichtet. Ihre Edition wird, vollendet,
an die Stelle von Gaisfords und Bern-
hardys Ausgaben treten, und damit wird das
„unschätzbare elende Machwerk“, wie
P. Maas den Suidas neulich in unübertreff-
licher Kürze genannt hat, für das Studium
antiker Überlieferung im Mittelalter in zu-

verlässiger, dem modernen Stande der
Forschung entsprechender Gestalt bereit-
stehen. R. S.
B. ZITATE UND KOMMENTARE
ANTIKER AUTOREN
MERCATI, SILVIO GIUSEPPE, Poesia 648
giambica Greca in lode di un giovane
calabrese. In: Archivio stör. Calabria
Lucania 1, S. 103—108, 169—173.
Veröffentlicht aus Cod. Vat. gr. 1257
und Vallicell. gr. E 37 ein 86 Jamben um-
fassendes enkomiastisches Gedicht auf
einen jungen vornehmen Kalabresen, des-
sen Persönlichkeit nicht festzustellen ist.
Platon, Sokrates, der „süße" Demosthenes
und Orpheus (vgl. dazu Kern, Orphicorum
fragmenta, 1922, S. 47, n. 157) werden
zitiert. H. M.
ALLEN, THOMAS WILLIAM, The Ho- 649
meric Scholia. London: Milford. 31 S.
In: Proceedings of the Brit. Aca-
demy. 17.
Überblick über die Verwendung der
Homerscholien in den byzantinischen Ety-
mologien. Diese „werfen zwar kein neues
 
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