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40

N aturwissenschaften

Ergänzt Bortolottis Feststellung, daß
das im Besitz des Großherzogs Ferdinand I.
von Medici (1549—1609) befindliche ara-
bische Manuskript nicht von dem Mönch
Golius (geb. 1596) erworben wurde, wie es
Cantor, Loria usw. behaupten. K. V.
3. Geschichte der Mathematik
seit dem Mittelalter
136 VliLEZ, PEDRO M., El numero agusti-
niano (Fragmente de un estudio). In:
Religion Cultura 15, S. 139—196.
Die tiefgehende, durch zahlreiche Be-
lege aus den Werken Augustins fundierte
Arbeit zeigt, wie der große Kirchenlehrer
in seinen philosophischen Anschauungen
noch ganz in der pythagoreischen und
platonischen Zahlen- und Ideenlehre wur-
zelt, wie er aus dieser aber kraft seines
metaphysischen Genies und getragen vom
neuen Glauben eine spezifische christliche
Lehre erschafft. K. V.
137 MILLAS VALLICROSA, J„ Assaig d’hi-
störia de les idees fisiques i matemäti-
ques a la Catalunya medieval. Vol. 1.
Barcelona.
Estudis universitaris catalans. Ser.
monogr. 1.
Die vorzügliche und gewissenhaft be-
legte Arbeit, die die Zeit bis zum 12. Jahrh.
behandelt, enthält ausführliche Unter-
suchungen über das auf verschiedenen
Wegen erfolgte Bekanntwerden antiker
mathematischer und naturwissenschaft-
licher Lehre in Katalonien und damit im
christlichen Europa. In westgotisch-karo-
lingischer Zeit standen die Klöster in
direkter Verbindung mit Rom und Byzanz,
später waren die Araber die Hauptträger
der Ausbreitung griechischer Wissen-
schaft in Spanien. Eine Hochburg für das
Studium griechisch-arabischen Geistes war
das i. J. 888 gegründete Kloster Ripoll.
Besonders eingehend wird Gerbert be-
handelt. Dieser Repräsentant römischen
Wissens hatte in der spanischen Mark die
Grundlage zu seinen mathematischen
Kenntnissen gelegt.
In einem umfangreichen Anhang (S. 269
bis 335) werden lateinische Texte astro-
nomischen und mathematischen Inhaltes,

hauptsächlich aus Ripoll, zum ersten Male
herausgegeben. K. V.
VERA, FRANCISCO, Historia de la Mate- 138
mdtica en Espana. 2. Los precursores
del Renacimiento, Siglos XIII, XIV,
XV. Madrid.
Biblioteca Espanola de divulgacion
cientifica. 10.
Im ersten Band seiner Geschichte
(Hasta el siglo XIII) hatte der Verf. die,
in bezug auf die Mathematik, spärlichen
Beziehungen aufgedeckt, welche seit den
Zeiten erster Besiedelung Spanien mit
Griechenland und Rom verbinden, wobei
sich wenigstens das Eindringen pythago-
reischer und platonischer Zahlenphilo-
sophie sowie praktischer arithmetischer
und geometrischer Kenntnisse feststellen
läßt, das sich u. a. an die Namen Hy-
gin, Isidorus von Sevilla und ganz be-
sonders Gerbert knüpft, dessen grund-
legende mathematische Ausbildung in
Vieh bei Barcelona erfolgte.
Der vorliegende zweite Band umfaßt
die Zeit des Wiederauflebens des Studiums
griechischer Mathematik, das sich freilich
hauptsächlich außerhalb Spaniens vollzog.
Hier ist für den ganzen Zeitraum nur
Alfonso der Weise von überragender Be-
deutung; diese wird eingehend gewür-
digt. Ein Kapitel von 119 Seiten schildert
die Geschichte der antiken und der daran
anschließenden spanischen Kartographie.
Neben einem umfangreichen Literaturver-
zeichnis am Ende des Buches enthält der
Text ausführliche Angaben über die in Be-
tracht kommenden Manuskripte und Früh-
drucke. K. V.
LORIA, GINO, Stovia delle matematiche. a. 139
I Secoli XVI e XVII. Torino: Sten.
Trotz der notwendigen knappen Dar-
stellung des gewaltigen Stoffes (von Tar-
taglia bis Leibniz-Newton) kommt an allen
wesentlichen Punkten klar zum Ausdruck,
wie die griechischen Klassiker studiert,
übersetzt und erklärt wurden und wie die
Weiterführung ihrer Gedankengänge die
Fortentwicklung der alten und die Geburt
der modernen Mathematik zur Folge hatte.
Literaturangaben im einzelnen fehlen, doch
ist die Bibliographie bei jedem Kapitel zu-
sammengestellt. K. V.
 
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