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Ausführliche Indizes von paradigma-
tischer Übersichtlichkeit bieten nicht nur
Autorennamen usw., sondern auch ein Ver-
zeichnis der Initien der beschriebenen
Werke, das jedem Erforscher lateinischer
Handschriften des Mittelalters unentbehr-
lich sein wird.
Die Verbindung von Akribie und Erudi-
tion, die das ganze Werk auszeichnet, gibt
dem Katalog einen Grad der Vollkommen-
heit, an den selbst Roses Leistung nicht
heranreicht. Pelzers Werk ist ein Muster
der Gattung. R. K.
388 BELLUCCI, ANTONIO, D. O., La Biblio-
teca dei Girolamini di Napoli. In: Accad.
Bibi. Italia 4, 1930/31, S. 38—64.
8 Abb.
Aus den Miniatur-Hss. heben wir neben
dem berühmten Dante-Codex und den
fünf Klassiker-Hss. (aus der Bibliothek des
Herzogs Andrea Matteo Acquaviva), die
von Hermann in seinem bekannten Aufsatz
ausführlich besprochen worden sind, ein
reich illustriertes Ms. der Tragödien Sene-
cas (2. Hälfte des 14. Jahrh.) heraus.
H. M.
389 Schöne Handschriften aus dem Besitz der
Preußischen Staatsbibliothek. {Neri.-.
Albert Boeckler, Hans Wegener.) Ber-
lin: Reichsdruckerei. 135 S.
Es handelt sich um den ausgezeichnet
ausgestatteten von Albert Boeckler und
Hans Wegener bearbeiteten Katalog der
Ausstellung abendländischer und byzan-
tinischer Hss., die anläßlich der Tagung der
Gesellschaft der Bibliophilen von der
Preuß. Staats-Bibl. veranstaltet wurde.
Von Interesse sind in unserem Zusam-
menhang außer den Blättern des Vergilius
Augusteus (nr. 4) und den Fragmenten der
Quedlinburger Itala (nr. 5), die inzwischen
von Degering und Boeckler veröffentlicht
worden sind, mehrere italienische Renais-
sance-Hss. lateinischer Klassiker. Einige
dieser Codices stammen aus berühmten
Sammlungen: eine Handschrift mit Ciceros
epistolae ad familiäres (nr. 57) ist für Ga-
leazzo Maria Sforza geschrieben, ein Sueton
(nr. 59) gehörte (ebenso wie die Nrn. 60 und
61) der aragonesischen Bibliothek in Ne-
apel.
Auf spätantike Vorlagen führt B. die
Bilder des in Reichenau für St. Paulin in
Bibliographie der Bibliothek Warburg I

97
Trier hergestellten Epistolars (nr. 14), einer
Parallelhs. des Egbert-Psalters, zurück.
Bei nr. 59, dem neapolitanischen Sue-
ton-Codex, wirft er die Frage auf, ob für
die Medaillen mit den Büsten der Kaiser
römische Münzen vorbildlich gewesen sind.
In seinen vortrefflichen Erläuterungen
führt B. viel Vergleichsmaterial an, das oft
recht glückliche Resultate ermöglicht. Be-
merkenswert ist u. a. die Zuweisung der
Hs. des Beatus-Kommentars (nr. 29), deren
Datierung wohl begründet ist, nach Farfa.
Auch der Nachweis (S. nöf.) von zwei
Verwandten des illustrierten Statius-Codex
im British Museum (Burney Ms. 257) ist
sehr dankenswert.
Von astrologischen Hss. ist außer einem
gegen 1300 in Italien geschriebenen Albu-
masar-Codex (nr. 30) mit Initialen nur zu
erwähnen die Hs. des Weissagungsbuchs
des „Weisen Zebel“ (nr. 44), die bereits
Warburg (Gesammelte Schriften II,
S. 531 f.) gewürdigt hat. (Der Codex enthält
nicht, wie es S. 531, Z. 3 v. u. heißt, eine
deutsche Übersetzung, sondern den la-
teinischen Text. Die deutsche Über-
setzung ist u. a. in Cod. germ. 40 67
[— Zinner nr. 9313] auf uns gekommen. —
Randschmuck und Bilder schreibt Wege-
ner einem unbedeutenden Illuminator der
Nürnberger Schule zu; vgl. dazu S. 532
A. 1.) H. M.
Siehe auch Nr. 363.
KENTENICH, GOTTFRIED, Die philo- 39°
logischen Handschriften der Stadtbiblio-
thek zu Trier. Trier: Selbstverlag. X,
i°3 s.
Beschreibendes Verzeichnis der Hand-
schriften der Stadtbibliothek zu Trier.
Heft 10.
Mit der vorliegenden Arbeit kommt der
von Max Keuffer 1888 begonnene Katalog
der Hss. der Trierer Stadtbibliothek zum
Abschluß. Von den beschriebenen Codd. —
auf die Anführung von Werken antiker
Autoren müssen wir der großen Zahl wegen
verzichten — verdienen Hervorhebung
einige humanistische Sammelhss.: Codd.
1110, 1879 und 1219. Unter den illustrierten
Hss. interessieren uns die Federzeichnungen
zu dem Physiologus des Theobaldus (Cod.
1109), ferner die Fabeln des Romulus und
Avianus (Cod. 1108). Eine gleichfalls illu-
strierte Kopie dieses Ms. (Cod. 1107) wird
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