Dukaten- und Talerfund in Herborn.
Von
N. Hess.
Im Frühjahr 1932 wurde in Herborn auf dem Krimmelschen Besitztum,
das an der Aussenseite der Stadtmauer unterhalb der Burg am Hainturm ge-
legen ist, an der oberen Ecke zum Turm aus dem Erdreich ein eiserner Kroppen
ausgegraben. Der Topf (s. Abb.) ruht auf 3 dreikantigen Füssen und hat mit
diesen eine Höhe von 20 cm, der Durchmesser am oberen Rande berägt 18,3 cm.
Das Gefäss zeigt eine Gussnaht und auf der Unterseite einen Gusszapfen.
Ein an sich beweglicher, aber fest angerosteter Henkel ist gedreht und
geschmiedet. Das Gewicht des ungereinigten Gefässes beträgt 4,5 kg. Auf
dem Boden sind Reste von leinenem Gewebe angebacken, in dem der weitere
Inhalt eingehüllt war. Sicher ist das Gefäss ein Erzeugnis der heimischen
Eisengiesserei; ob es einen Deckel hatte oder womit es sonst verschlossen war,
liess sich nicht in Erfahrung bringen, wie auch sonst genaue Angaben über die
Fundumstände fehlen. Topf und Inhalt, ein ansehnlicher Betrag von Gold- und
Silbermünzen, ging bis auf einige unterschlagene Stücke, deren Zahl nicht fest'
steht, aber nicht so gross ist, dass der Charakter der Fundzusammensetzung
gestört wäre, in den Besitz des Altertumsmuseums in Wiesbaden über. Es gelang
nicht der fehlenden Stücke habhaft zu werden. Die Münzen lagen Verfasser
erst in gereinigtem Zustande vor.
Sie setzten sich zusammen aus 75 Goldmünzen, überwiegend Dukaten, und
151 Silbermünzen, ausschliesslich Talern und grösseren Teilstücken von solchen.
Scheidemünze fehlt Die jüngstdatierten Stücke tragen die Jahreszahl 1668:
Antwerpener und Brüsseler Dukatone Karls II. von Spanien und ein Overysseler
Dukaton. Die ältesten Stücke, Bergheimer Goldgulden Reinalds von Jülich und
Oppenheimer Goldgulden des Pfalzgrafen Ludwig III., sind in die Jahre 1419
— 23 zu legen. Die Erhaltung der einzelnen Stücke entspricht im ganzen deren
Umlaufsdauer und ist bei der grossen Masse der niederländischen Taler gering,
bei den Dukaten vorzüglich.
Von
N. Hess.
Im Frühjahr 1932 wurde in Herborn auf dem Krimmelschen Besitztum,
das an der Aussenseite der Stadtmauer unterhalb der Burg am Hainturm ge-
legen ist, an der oberen Ecke zum Turm aus dem Erdreich ein eiserner Kroppen
ausgegraben. Der Topf (s. Abb.) ruht auf 3 dreikantigen Füssen und hat mit
diesen eine Höhe von 20 cm, der Durchmesser am oberen Rande berägt 18,3 cm.
Das Gefäss zeigt eine Gussnaht und auf der Unterseite einen Gusszapfen.
Ein an sich beweglicher, aber fest angerosteter Henkel ist gedreht und
geschmiedet. Das Gewicht des ungereinigten Gefässes beträgt 4,5 kg. Auf
dem Boden sind Reste von leinenem Gewebe angebacken, in dem der weitere
Inhalt eingehüllt war. Sicher ist das Gefäss ein Erzeugnis der heimischen
Eisengiesserei; ob es einen Deckel hatte oder womit es sonst verschlossen war,
liess sich nicht in Erfahrung bringen, wie auch sonst genaue Angaben über die
Fundumstände fehlen. Topf und Inhalt, ein ansehnlicher Betrag von Gold- und
Silbermünzen, ging bis auf einige unterschlagene Stücke, deren Zahl nicht fest'
steht, aber nicht so gross ist, dass der Charakter der Fundzusammensetzung
gestört wäre, in den Besitz des Altertumsmuseums in Wiesbaden über. Es gelang
nicht der fehlenden Stücke habhaft zu werden. Die Münzen lagen Verfasser
erst in gereinigtem Zustande vor.
Sie setzten sich zusammen aus 75 Goldmünzen, überwiegend Dukaten, und
151 Silbermünzen, ausschliesslich Talern und grösseren Teilstücken von solchen.
Scheidemünze fehlt Die jüngstdatierten Stücke tragen die Jahreszahl 1668:
Antwerpener und Brüsseler Dukatone Karls II. von Spanien und ein Overysseler
Dukaton. Die ältesten Stücke, Bergheimer Goldgulden Reinalds von Jülich und
Oppenheimer Goldgulden des Pfalzgrafen Ludwig III., sind in die Jahre 1419
— 23 zu legen. Die Erhaltung der einzelnen Stücke entspricht im ganzen deren
Umlaufsdauer und ist bei der grossen Masse der niederländischen Taler gering,
bei den Dukaten vorzüglich.