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; Jüngere Steinzeit.

Dauborn (Kr. Limburg): Im Gemeindegewann wurde von dem Kreispfleger
Herrn Heymann eine bandkeramische Wohngrube beobachtet, aus deren Inhalt
eine Feuersteinklinge, zahlreiche Scherben und Tierknochen geborgen wurden

(1943). :
| Eltville (Rheingau) : Auf dem Gebiete des fränkischen Friedhofes, vgl. S. 1{ff.,
eine Rössener Grube mit wenig Keramik (1940).

Eschhofen (Kr. Limburg): Bei der Überführung der Reichsautobahn über
die Straße Limburg—Frankfurt wurde bei Fundamentausschachtung eine band-
keramische Grube angeschnitten. In der unmittelbaren Nähe wurde eine zweite
Grube untersucht, aus deren Scherbenmaterial zwei Töpfe mit Sicherheit ergänzt
werden konnten. Die Mehrzahl der Scherben gehört dem Flomborner Typus an
= Butler, Köln-Lindenthal, Typ A Zeitstufe 1. Nicht uninteressant ist das
bombenförmige Gefäß mit eingezogenem Hals und vier senkrecht durchbohrten
Griffwarzen, die durch leicht geschwungene Wülste miteinander verbunden sind.
Die Verzierung besteht aus eingetieften Linien, mit Querstreifen gefüllten
Bändern und Dreiecken etwa wie Butler, Köln-Lindenthal I-M Zeitstufe IV.
(1933).

Herschbach (Unterwesterwald): Bei Abdeckungsarbeiten für einen Stein-
bruch wurde als Einzelfund etwa 0,75 m unter der Oberfläche ein geschweifter
Becher geborgen. Fundmeldung: Landrat von Preuschen, Montabaur. Der
Becher besteht aus ledergelbem. sorgfältig geglättetem Ton und ist durch sechs auf-
gelegte Wülste in horizontale Zonen geteilt, die durch echte Schnureindrücke
verziert sind. Innen läuft um die Mündung ebenfalls ein Schnureindruck. Die
kulturelle Einordnung des Stückes ist schwierig, aber die Anklänge an die
Glockenbecherkeramik sind sehr groß (Horizontalgliederung durch die Wülste,
Verzierung im Inneren der Mündung) (1939).

Hellenhahn-Schellenberg (Oberwesterwald): Schuhleistenkeil, aus dunkel-
grünem Stein, durchbohrt, gefunden in dem Brandweiher des Ortes und in der
dortigen Schule aufbewahrt. Fundmeldung: Chauffeur Groß, Rennerod (1939).

Hofheim (Maintaunus): Bei einer Kabellegung wurde die Elisabethen-
straße in ihrer Längsrichtung geschnitten. Unter dem Straßenkörper wurden an
zwei Stellen vorgeschichtliche Gruben beobachtet, von denen die eine band-
keramische Scherben lieferte (1940). _ ; .

_ Limburg (Kr. Limburg): Ein in Limburg bei einem Hausbau gefundenes
dicknackiges Steinbeil konnte erworben werden (1940).

Neustadt (Oberwesterwald): Fragmentierter, gelochter Schuhleistenkeil aus
hellgrünem Stein. Gefunden bei Drainagearbeiten. Fundmeldung: Chauffeur
Groß, Rennerod (1939). Der Fund ist zusammen mit dem Steinbeil von Hellen-
hahn-Schellenberg wichtig, weil sie beide die angebliche Fundleere des hohen

Westerwaldes schließen helfen. ;
; Staffel (Kr. Limburg): In der „Karlshütte‘‘ wurden Rössener Wohngruben
beobachtet. Aus dem Inhalt stammen eine Feuersteinklinge, ein zerbrochener,
_ durchbohrter Steinhammer, zahlreiche Scherben und Tierknochen. Beobachtet
durch den Kreispfleger des Oberlahnkreises Herrn Heymann (1943).

Nass. Annalen Bd. 61 17
 
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