Tätigkeitsbericht des Landesamtes 201
Rambacher Schiefer. An Beigaben fanden sich drei kleine Einhenkelkrüge aus
rötlichem Ton. der Leichenbrand lag auf einem Häufchen in einer Ecke. Grab 2
direkt neben der Nord-Westwand von Grab 1 erbrachte nur etwas Leichen-
brand in einer kleinen Grube (1940).
Wiesbaden-Kastel: Bei Ausschachtungsarbeiten für den Neubau des Hauses
Rathausstraße 12 wurde eine römische Mauer, die etwa parallel zur Kastell-
mauer läuft, von etwa 12 m Länge beobachtet. Ausführlicher Bericht ist vor-
gesehen (1947).
Merowinger- und Karolingerzeit.
Ahlbach (Kr. Limburg): Auf dem Friedhof der Gemeinde Ahlbach wurde
‚ein fränkisches Grab angetroffen, aus dem ein doppelkonisches Gefäß einge-
liefert wurde. =
Eltville (Rheingau): Über die Untersuchungen des fränkischen Gräber-
feldes (1940) vgl. oben Seite 1 ff.
Kriftel (Maintaunus): Aus Kriftel wurde aus der Flur Beierbach der Inhalt
eines fränkischen Frauengrabes eingeliefert, das 1930 in einem Gärtchen ge-
funden wurde. Der Grabinhalt bestand aus einer eisernen Scheibenfibel mit
Silbertauschierung und bronzener Unterlage, einem eisernen Messer und 18
großen und 28 kleinen Perlen. Ein henkelloser Topf war zerschlagen worden,
die Scherben sind nicht mehr vorhanden (1938). Vgl. meinen Beitrag für die Fest-
schrift Mehrhardt. .
Löhnberg (Oberlahn): Auf dem bereits bekannten fränkischen Friedhof
wurden durch den Kreispfleger des Oberlahnkreises Herrn Heymann 13 Gräber
untersucht. Eine Veröffentlichung der Funde ist vorgesehen (1941).
Massenheim (Maintaunus): Bei einer Kanalausschachtung wurde mitten im
Dorf ein reiches fränkisches Frauengrab angeschnitten. Das Grab wurde durch
den verstorbenen Amtsgerichtsrat Schwabe unrechtmäßig ausgegraben und es
gelang erst nach langwierigen Verhandlungen, den Inhalt sicher zustellen. Es
fanden sich zwei silber-vergoldete Fünfknopffibeln, eine Pferdchenfibel, ein
silberner Armring mit vergoldeten und almadinbesetzten Enden, eine silberne
Haarnadel und einige große Glas- und Bernsteinperlen (1939). Vgl. meinen
Beitrag für die Festschrift Mehrhardt.
Niederbrechen (Kr. Limburg): Aus einem bei einem Hausbau angeschnitte-
nen fränkischen Grab wurden einige Fundstücke erworben (1940).
Schloßberg bei Schmelzmühle (Kr. Wetzlar): Im Zuge der Arbeiten an der
karolingischen Straßenstation hat das historische Seminar der Universität
Marburg einen interessanten Hausgrundriß aufgedeckt, über den der Leiter der
Ausgrabung W. Görich an anderer Stelle berichten wird (1939).
Steeden (Oberlahn): In der Nähe des Herrenplatzes wurde ein fränkisches
Grabfeld neu entdeckt und durch den Kreispfleger des Oberlahnkreises Herrn
Heymann ausgegraben. 44 Gräber wurden untersucht. Eine Veröffentlichung ist
vorgesehen (1942). ;
Weilbach (Maintaunus): Beim Tieferlegen der Wasserleitung in der Bahn-
hofstraße wurde in dem bereits bekannten fränkischen Friedhof einige Gräber
angeschnitten, von denen nur eines Beigaben hatte. Es wurden zwei frühe
Fibeln mit schwalbenschwanzförmigen Enden thüringischer Herkunft gefunden,
ferner ein Eisenmesser mit einem verzierten Goldblechbeschlag der Scheide,
ein Spinnwirtel aus Chalzedon, entweder von Idar-Oberstein oder dem Krz-
gebirge, zwei eiserne Schlüssel, eine eiserne Gürtelschnalle und ein eiserner
Armring (1940). Vgl. meinen Beitrag für die Festschrift Mehrhardt. :
Weyer (Oberlahn) : Bei der Anlage einer Kartoffelmiete war ein Skelettgrab
angeschnitten worden, das im Auftrage des Landesamtes von cand. phil. Cromm
untersucht wurde. Es fand sich eine beigabenlose Bestattung im Holzsarg mit
Kopf- und Fußdecksteinen, die ein unmittelbar darunter gelegenes Grab gestört
Rambacher Schiefer. An Beigaben fanden sich drei kleine Einhenkelkrüge aus
rötlichem Ton. der Leichenbrand lag auf einem Häufchen in einer Ecke. Grab 2
direkt neben der Nord-Westwand von Grab 1 erbrachte nur etwas Leichen-
brand in einer kleinen Grube (1940).
Wiesbaden-Kastel: Bei Ausschachtungsarbeiten für den Neubau des Hauses
Rathausstraße 12 wurde eine römische Mauer, die etwa parallel zur Kastell-
mauer läuft, von etwa 12 m Länge beobachtet. Ausführlicher Bericht ist vor-
gesehen (1947).
Merowinger- und Karolingerzeit.
Ahlbach (Kr. Limburg): Auf dem Friedhof der Gemeinde Ahlbach wurde
‚ein fränkisches Grab angetroffen, aus dem ein doppelkonisches Gefäß einge-
liefert wurde. =
Eltville (Rheingau): Über die Untersuchungen des fränkischen Gräber-
feldes (1940) vgl. oben Seite 1 ff.
Kriftel (Maintaunus): Aus Kriftel wurde aus der Flur Beierbach der Inhalt
eines fränkischen Frauengrabes eingeliefert, das 1930 in einem Gärtchen ge-
funden wurde. Der Grabinhalt bestand aus einer eisernen Scheibenfibel mit
Silbertauschierung und bronzener Unterlage, einem eisernen Messer und 18
großen und 28 kleinen Perlen. Ein henkelloser Topf war zerschlagen worden,
die Scherben sind nicht mehr vorhanden (1938). Vgl. meinen Beitrag für die Fest-
schrift Mehrhardt. .
Löhnberg (Oberlahn): Auf dem bereits bekannten fränkischen Friedhof
wurden durch den Kreispfleger des Oberlahnkreises Herrn Heymann 13 Gräber
untersucht. Eine Veröffentlichung der Funde ist vorgesehen (1941).
Massenheim (Maintaunus): Bei einer Kanalausschachtung wurde mitten im
Dorf ein reiches fränkisches Frauengrab angeschnitten. Das Grab wurde durch
den verstorbenen Amtsgerichtsrat Schwabe unrechtmäßig ausgegraben und es
gelang erst nach langwierigen Verhandlungen, den Inhalt sicher zustellen. Es
fanden sich zwei silber-vergoldete Fünfknopffibeln, eine Pferdchenfibel, ein
silberner Armring mit vergoldeten und almadinbesetzten Enden, eine silberne
Haarnadel und einige große Glas- und Bernsteinperlen (1939). Vgl. meinen
Beitrag für die Festschrift Mehrhardt.
Niederbrechen (Kr. Limburg): Aus einem bei einem Hausbau angeschnitte-
nen fränkischen Grab wurden einige Fundstücke erworben (1940).
Schloßberg bei Schmelzmühle (Kr. Wetzlar): Im Zuge der Arbeiten an der
karolingischen Straßenstation hat das historische Seminar der Universität
Marburg einen interessanten Hausgrundriß aufgedeckt, über den der Leiter der
Ausgrabung W. Görich an anderer Stelle berichten wird (1939).
Steeden (Oberlahn): In der Nähe des Herrenplatzes wurde ein fränkisches
Grabfeld neu entdeckt und durch den Kreispfleger des Oberlahnkreises Herrn
Heymann ausgegraben. 44 Gräber wurden untersucht. Eine Veröffentlichung ist
vorgesehen (1942). ;
Weilbach (Maintaunus): Beim Tieferlegen der Wasserleitung in der Bahn-
hofstraße wurde in dem bereits bekannten fränkischen Friedhof einige Gräber
angeschnitten, von denen nur eines Beigaben hatte. Es wurden zwei frühe
Fibeln mit schwalbenschwanzförmigen Enden thüringischer Herkunft gefunden,
ferner ein Eisenmesser mit einem verzierten Goldblechbeschlag der Scheide,
ein Spinnwirtel aus Chalzedon, entweder von Idar-Oberstein oder dem Krz-
gebirge, zwei eiserne Schlüssel, eine eiserne Gürtelschnalle und ein eiserner
Armring (1940). Vgl. meinen Beitrag für die Festschrift Mehrhardt. :
Weyer (Oberlahn) : Bei der Anlage einer Kartoffelmiete war ein Skelettgrab
angeschnitten worden, das im Auftrage des Landesamtes von cand. phil. Cromm
untersucht wurde. Es fand sich eine beigabenlose Bestattung im Holzsarg mit
Kopf- und Fußdecksteinen, die ein unmittelbar darunter gelegenes Grab gestört