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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 19.1914

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Haus zum vordern blauen Trauben
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Haus zur untern Gießerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.53838#0012
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das der Goßweiler; darunter die Jahreszahl 1687; weil beide Decken gleichen Ttil-
charakters sind, gilt letztere Zahl sehr wahrscheinlich auch als Datum der Ausführung
der oben erwähnten zwei Deckenplastiken.

Haus zur untern Gieherei.
Neustadt Nr. f2.
Die Besitzer vor dein st 8. Jahrhundert konnten nicht ermittelt werden.
Tobias Tchalch, Ttück- und Glockengießer, geb. 166 st, gest. 1738, erwähnt 1726;
er trat die untere Hälfte seines Hauses zur Gießerei an seinen Tohn Hans Rudolf
Tchalch, auch Ttück- und Glockengießer, sür 2100 sl. ab. Hans Rudolfs Tohil, der
Glockengießer und Ratsherr Tobias Tchalch II., geb. 1725, gest. 1802, verkaufte anno
1800 seine zwei wohnhällser zur untern Gießerei, das vordere und das Hintere, für
2100 sl. an Bernhardin ^slach, Weißmüller, geb. 1740, gest. 1814, Besitzer seit 1800.
Bernhard Tigerist, Beck, geb. lAstO, gest. 1855, Besitzer seit 1850. Johann Jakob
Tigerist, Kouditor, geb. 1817, gest. 1888, seit 1872. Dessen Witwe und Tohn seit t88s>.
Tduard Tigerist-AIoser, geb. 1844, seit 1^>08.
Das zweistöckige Halls wurde Tilde des 15. oder anfangs des 16. Jahrhunderts
errichtet, entsprechend der jetzt noch bestehenden Haustüreinsassung nut ihrein über ge-
kehlten Kragsteinen ausgesetzten Tturz. An den Trdgeschoßmauern stehen noch die
Strebepfeiler, ehenlals zur Ausnahme der Bogenösfnungen bestinliilt. 2Ilich die mittel-
alterlichen Doppelkreuzstöcke nlit Hohlkehlen weisen aus das 15. und 16. Iahrhllndert
hin. Innen verrät nichts diese frühe Tntstechmgszeit; die Treppe wurde später vom
Innern in eine laubenartige Holzanbaute versetzt. Die Witte des ich Jahrhunderts
hat die charakteristische kleine Ladeilfassade eingebaut.
Ts besteht uoch ein freistehendes Gartenhaus mit hübschem Holzgiebel und zier-
lichen, balustradengeschnlückten Austritten oder Lauben; wachstcheinlich haben darunter
seiner Zeit die Ttückmeister ihre Kriegsrohre und Glocken gegossen (siehe Halls zur
Glocke, Abteilung I). Ts war dies die zweite oder untere Gießerei in der Ttadt.
Das st 8. Jahrhundert und seine Künstler haben sich in den obern, lustigen Stock-
werken die Deckenflächen als Ield ihrer fröhlichen Tätigkeit reserviert.
Tafel Br. XXVII. Details der Decke des Tüdwest- und des Tüdostzimmers im
2. Ttock. Zart und anmutig schmücken diese im Ttil Louis XVI. aufgetragenen Bild-
plastiken die Mittlern Deckenfelder. Heiter und leicht wie die Titten ihrer Zeit umspielen
im äußern priese elegante Blätter die in Bandform modellierten zarten Ranken; die
 
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