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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 19.1914

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Stadthaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.53838#0020
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Stadthaus.
Atadthausplutz Nr. 2.
An stelle der ehemaligen Barsüßerkirche, deren oberer Teil 1229 abgebrochen
wurde, errichtete Iiulker Johann Konrad von Ziegler, geb. 1685, gest. 1242, das
Haus, damals zur „Ireildeilgllelle" genannt. - Irau Alagdalena von Bruiln, geb.
Mepser, geb. 1662, gest. 1252. Or. moä. Iohallu Jakob von Bruuu, geb. 1695, gest.
1765. - Balthasar von 2Nepeilburg, geb. 1252, gest. 1821. Jin Jahre 1281
wurde Besitzer Kapitänlentenant Georg Ttockar von Benilsorn. — Iranz von Man-
dach, hallptnlann, erbte die Liegenschaft später. — ^railz Anselm von Meyenburg,
geb. 1288, gest. 1864, besaß das Halis anno 1829. — Im Jahre 1858 verkaufte
dieser das Hans an die Ttadt, die es zu einem Ttadthanse einrichtete.
Non dem Gebäudekomplex fällt der südliche hanptteil nicht sowohl durch feine
Größe, als vielmehr durch die architektonifche Behandlung auf. Zwei Giebel als
Abschluß des Satteldaches verleihen dem dreistöckigen Hans ein stattliches Ansehen.
Tandsteinlisenen betonen die vier äußern Tcken des Gebäudes; schöu geschnitzte Kon-
solen unter dell hatten des Giebelvorsprnnges geben einen reichen Akzent in die von
Iensterössnnngen in guten Berhültnissen geteilte westliche hauptsassade. Das kämpser-
geschmückte Bogenportal betont die Achse der Iassade. Die Bebengebäude, deren
äußere Teile mit gebrochenen Malmdächern knppelsörmig bekrönt sind, lehnen sich in
malerischer Meise an das Mutterhaus an; denn diese Nebengebäude sind unzweifelhaft
jüngeril Datums.
Trotzdem das Haus im 19- Jahrhundert vom j?rivatgebäude zum Stadthaus er-
hoben wurde, ist offenbar an den Tinteilungen nicht sehr viel geändert worden. Ts be-
stehen noch die Oorplätze in jedem Stockwerke, sowie das Treppenhaus, während eine
künstlerische Behandlung außer dem Hausflur im Trdgeschoß noch in den zwei Tälen
des 1. und 2. Ttockes des Hauptgebäudes, sowie der frühem Registratur und der jetzigen
Bezirksgerichtskanzlei im 2. Ttock, namentlich bezüglich der Deckenplastik, ersichtlich ist.
Im südwestlichen Taal im 1. Ttock hetzt Ttadtratssaal) schmücken Ttnkkatnren im Klas-
sizismus die Mände, und im 2. Ttock blieb eine Barockdecke erhalten, die in ihren
Detailsormen voll den bisher erwähnten etwas abweicht und sich eher all die der
Herrenstube aulehut. Tin mit barocken, ornamentgeschmückten Rahmen umspanntes
großes Mittelfeld enthält ein stark konventionell gemaltes Bild, wo eine bekrönte Herr-
scherin mit dein Tzepter in der Hand einem offenbar knienden Beamten mit Buch und
Tchreibseder die Krone aufs Haupt setzt. Kleine Tteinobelisken tragen die erklärende
Aufschrift: KKlZdM lckOROR. - Reicher und iu der Behaudluug bemerkenswert
sind die vier Tcken ausgesührt.
 
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