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k)aus zum goldenen Zalken.
Dorstadt Nr. H2.
Daten vor dem sc. Jahrhundert sind nicht bekannt. Christoph von Ziegler, geb.
t663, gest. (7(8, erbatlte das Lsalls „znn drei Türmen" und übergab es seinem
Schwiegersohn Bans Konrad von Waldkirch, geb. (6^2, gest. (770. - Joh. Konrad
Ziegler znn drei Türmen ttnd zur Eonne, geb. (7g8, gest. (822. — Junker Heinrich
Ziegler znn drei Tünnen, (78(, Gbherr irnd Mbervogt. B. 2l. I. (?eper im Lsof,
(78(. - Akaria Barbara Keiler, geb. (80(, kanste tun das Jahr (830 die beiden
Bänser „zim drei Türinen" und „zur Eonne", richtete sie zu einem schönen Gasthos
ein, gab ihm den Namen „znm goldenen Falken" und heiratete deit Pächter Johann
Jakob Weber von Wetzikon, der später das Notel Echweizerhof am llheinfall erbatüe.
-— Or. Emil Joos und Br. Wilhelm Joos; Br. Enül Joos seit (893 allein. Br.
Bernhard Joos, Besitzer seit 1893. — Gebrüder A lerer, Besitzer seit (908.
Die Fassaden beider Bänser besitzen eitte einheitliche 2lrchitektur im Etile der
Epätrenaifsance; der Ausdruck Barock wäre hier nicht angebracht. Abweichend von
sonstigen in damaliger Zeit errichteten Bauten zeichnen sich die Einzelheiten, namentlich
in den Gesimsen, durch starke (Proportionen ans; besonders an den früher bestandenen,
einfachen Jensterumrabmnngen im parterre stiesz man auf fehr starke, säst wulstige
Profile. Und trotzdem war ein gewisser Adel in dem ganzen reichen Ausbau. Jeder
^assadenteil besitzt einen reichgeschmückten Erker: der nördliche trägt jetzt noch den
Blamen „znn drei Türmen" und darunter die Jahreszahl (728, die allerdings sowohl
mit obigen Daten der Trbauung, wie auch mit dem Etilcharakter im Widerspruch
steht. Der Erkersutz trägt zwei Wappen: links Waldkirch, rechts Ziegler.
Das Äußere des Erdgeschosses, das im Jahre tchfO einem Umbau weichen mutzte,
zeigte je unter den Erkern die breiten, runden Portale; aber während der nördliche
am b)ans znn drei Türmen mit Rnstikaquadern und -Bogen in kräftiger, einfacher
Ausführung den Eintritt ins Bans markierte, war der südliche von einem Eänlen-
paar flankiert; eine originelle, rund abgedeckte Bische leitete einladend zur vertieft
liegenden, viereckig mit einem starken Wulst umrahmten Lsaustüre über.
Die mit gebrochenen Verdachungen gekrönten Fenster der obern Etockwerke tragen
ans ihren Gesimsen die Büsten römischer Kaiser (ähnlich wie am Rathaus iu Zürich).
Eine gewisse Übereinstimmung der Fassade dieses Doppelhauses mit derjenigen
des „vordern Tiergartens" lätzt sich nicht verkennen; aber doch ist hier mehr Der
trautheit und Verwendung bedeutend derberer, origineller formen, dort am k)ause
„zum vordern Tiergarten" mehr Anlehnung an die italienischen Weister des (6. und
(7. Jahrhunderts unverkennbar. Bemerkenswert ist die zur gleichen Liegenschaft ge-
hörende zierliche Bolzlaube an der Webergasse.
 
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