GRUPPEN-UEBERSICHT DER EHEMALS DER DOMKIRCHE VON
BRAUNSCHWEIG GEHÖRENDEN RELIQUIARIEN.
Schon der Umstand, dass der Katalog des Molanus jene Stücke nicht enthält, welche 1671 nach
Hannover nicht sind übertragen worden, ferner die Thatsache, dass 1866 einige Reliquiarien und sehr
viel Reliquien in Hannover zurückgeblieben sind, welche, weil dem Studium nicht in wünschenswerther
Weise zugänglich, auch hier nicht besprochen werden können; endlich die Unordnung, welche in dem
Kataloge des Molanus herrscht, der weder nach Gruppen, noch nach irgend einem haltbaren System,
sondern blos, wie der Zufall die Stücke ihm in die Hand gab, dieselben mit Nummern versah und
schliesslich diese zufällige Reihenfolge im Kataloge festhielt: all das lässt es als nothwendig erscheinen,
selbst an eine neue Nummerirung der Schatzstücke zu schreiten.
Hier wieder war es passend, die gleichartigen Stücke zu Gruppen zusammenzustellen, eine An-
ordnung, welche Dr. Onno Klopp in seiner handschriftlichen Schilderung des Schatzes schon vollzogen
hat. Wir haben seine Gruppirung im Ganzen, nicht im Einzelnen, angenommen. Innerhalb der Gruppen
waren sowohl das muthmasslich oder sicher höhere Alter, als auch andere Gründe für die Abfolge der
Stücke massgebend, z. B. die leichte Zusammenstellung von Untergruppen, oder aber die Bedeutung der
Stücke durch Grösse und Schönheit: so haben wir das Kuppelreliquiar an die Spitze der Reliquienschreine
gesetzt, obschon sicher ältere Schreine im Schatze vorhanden sind.
Wer die Schwierigkeit kennt, undatirte und ihrer Provenienz nach unbenannte Werke der Kunst
und des Gewerbes irgend genau zu bestimmen und eine chronologische oder geographische oder eine
andere feste Gruppirung derselben aufzustellen, wird uns dieses Durchbrechen der chronologischen
Ordnung zu Gunsten einer ästhetischen nicht übelnehmen.
Es entstehen von selbst folgende Gruppen:
I. Kreuze.
II. Tragaltäre.
III. Reliquienschreine, Kistchen, Büchsen.
IV. Tafeln und Buchdeckel.
V. Büsten.
VI. Arme.
VII. Ostensorien.
VIII. Ciborienartige Gefässe.
IX. Agnus Dei.
X. Diversa. — Hier werden sowohl einige Stücke, welche füglich unter die vorhergehenden
Gruppen nicht unterzustellen waren, als auch — als Anhang — diejenigen Stücke behandelt, welche
strenge genommen nicht Bestandtheile des Braunschweig-Lüneburgischen Reliquienschatzes sind,
aber theils sicher, theils muthmasslich dem Schatze von S. Blasien angehört haben. Die Spiegelberger-
Madonna der Cumberland-Galerie in Hannover, eine sicher sehr interessante, mittelalterliche Mater
dolorosa, haben wir nur durch die Vitrine besichtigen dürfen, also in unsere Beschreibung nicht auf-
genommen.
59
15*
BRAUNSCHWEIG GEHÖRENDEN RELIQUIARIEN.
Schon der Umstand, dass der Katalog des Molanus jene Stücke nicht enthält, welche 1671 nach
Hannover nicht sind übertragen worden, ferner die Thatsache, dass 1866 einige Reliquiarien und sehr
viel Reliquien in Hannover zurückgeblieben sind, welche, weil dem Studium nicht in wünschenswerther
Weise zugänglich, auch hier nicht besprochen werden können; endlich die Unordnung, welche in dem
Kataloge des Molanus herrscht, der weder nach Gruppen, noch nach irgend einem haltbaren System,
sondern blos, wie der Zufall die Stücke ihm in die Hand gab, dieselben mit Nummern versah und
schliesslich diese zufällige Reihenfolge im Kataloge festhielt: all das lässt es als nothwendig erscheinen,
selbst an eine neue Nummerirung der Schatzstücke zu schreiten.
Hier wieder war es passend, die gleichartigen Stücke zu Gruppen zusammenzustellen, eine An-
ordnung, welche Dr. Onno Klopp in seiner handschriftlichen Schilderung des Schatzes schon vollzogen
hat. Wir haben seine Gruppirung im Ganzen, nicht im Einzelnen, angenommen. Innerhalb der Gruppen
waren sowohl das muthmasslich oder sicher höhere Alter, als auch andere Gründe für die Abfolge der
Stücke massgebend, z. B. die leichte Zusammenstellung von Untergruppen, oder aber die Bedeutung der
Stücke durch Grösse und Schönheit: so haben wir das Kuppelreliquiar an die Spitze der Reliquienschreine
gesetzt, obschon sicher ältere Schreine im Schatze vorhanden sind.
Wer die Schwierigkeit kennt, undatirte und ihrer Provenienz nach unbenannte Werke der Kunst
und des Gewerbes irgend genau zu bestimmen und eine chronologische oder geographische oder eine
andere feste Gruppirung derselben aufzustellen, wird uns dieses Durchbrechen der chronologischen
Ordnung zu Gunsten einer ästhetischen nicht übelnehmen.
Es entstehen von selbst folgende Gruppen:
I. Kreuze.
II. Tragaltäre.
III. Reliquienschreine, Kistchen, Büchsen.
IV. Tafeln und Buchdeckel.
V. Büsten.
VI. Arme.
VII. Ostensorien.
VIII. Ciborienartige Gefässe.
IX. Agnus Dei.
X. Diversa. — Hier werden sowohl einige Stücke, welche füglich unter die vorhergehenden
Gruppen nicht unterzustellen waren, als auch — als Anhang — diejenigen Stücke behandelt, welche
strenge genommen nicht Bestandtheile des Braunschweig-Lüneburgischen Reliquienschatzes sind,
aber theils sicher, theils muthmasslich dem Schatze von S. Blasien angehört haben. Die Spiegelberger-
Madonna der Cumberland-Galerie in Hannover, eine sicher sehr interessante, mittelalterliche Mater
dolorosa, haben wir nur durch die Vitrine besichtigen dürfen, also in unsere Beschreibung nicht auf-
genommen.
59
15*