Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Treffeisen, Jürgen [Editor]
Landesherrliche Städte in Südwestdeutschland — Oberrheinische Studien, Band 12: Sigmaringen: Thorbecke, 1994

DOI chapter:
Treffeisen, Jürgen: Aspekte habsburgischer Stadtherrschaft im spätmittelalterlichen Breisgau
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52730#0163
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Aspekte habsburgischer Stadtherrschaft
im spätmittelalterlichen Breisgau

VON JÜRGEN TREFFEISEN

Infolge fehlender Vorarbeiten und des umfangreichen Quellenmaterials, insbesondere im
Stadtarchiv Freiburg, ist dieses Thema eine undankbare Aufgabe. Es gab nur zwei Möglichkei-
ten der Bearbeitung: Entweder man hangelte sich an der spärlich vorhandenen Literatur
entlang und faßte diese zusammen, oder man beging das Wagnis des Quellenstudiums.
Letzteres habe ich versucht und dabei bewußt in Kauf genommen, daß einzelne Abschnitte
des folgenden Beitrags von anderen fortgeschrieben, ergänzt oder vielleicht sogar korrigiert
werden müssen. Eine umfassende und vollständige Erarbeitung der Geschichte der Breisgau-
städte unter der Herrschaft der Habsburger würde wohl mehr als ein Dissertationsthema
abdecken. Im folgenden kann ich daher nur einige Aspekte habsburgischer Stadtherrschaft
präsentieren, in der Hoffnung, daß diese Studie zu weiterführenden Arbeiten anregen wird.
Der nachfolgende Beitrag gliedert sich in folgende Abschnitte: I. Erwerbspolitik der Habsbur-
ger im Breisgau bis zur Mitte des 14.Jahrhunderts (S. 157); II. Neue Stadtrechte beim
Anschluß an Österreich (S. 164); III. Die Schultheißenämter (S. 174); IV. Eingreifen des
Stadtherrn in kommunale Kompetenzen (S. 191) ; V. Vom Städtebündnis zum Landstand:
Kontakte und Zusammenarbeit der Breisgaustädte von 1368 bis zum Ende des Mittelalters
(S. 208); VI. Städtepolitik der Habsburger - Politik der Breisgaustädte: Versuch einer Charak-
terisierung (S. 224).
I
Bei ihrer zielstrebigen Besitz- und Territorialpolitik konnten die Habsburger auf zwei
deutlich erkennbare Mittelpunkte aufbauen1. Einerseits verfügten sie im nördlichen Aargau
zwischen Aare und Reuß über ein ziemlich geschlossenes Territorium althabsburgischen
1 Vgl. zur Geschichte der Habsburger im Breisgau: T. Mayer, Die Habsburger am Oberrhein im
Mittelalter, in: Gesamtdeutsche Vergangenheit. Festgabe für H. Ritter von Srbik zum 60. Geburtstag,
München 1938, S. 47-54; K. S. Bader, Der deutsche Südwesten in seiner territorialstaatlichen Entwick-
lung, Stuttgart 1950, S. 76f.; H. E. Feine, Die Territorialbildung der Habsburger im deutschen Südwesten
vornehmlich im späten Mittelalter, in: ZSRG. Germ 67(1950) S. 177-308, Wiederabdruck in: Ders.,
Territorium und Gericht. Studien zur süddeutschen Rechtsgeschichte, Aalen 1978, S. 103-235; Ders.,
Entstehung und Schicksal der vorderösterreichischen Lande, in: ebenda S. 307-326; M. Wellmer, Der
vorderösterreichische Breisgau, in: F. Metz (Hg.), Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde,
Freiburg i. Br. 1967 (2. Auflage), S. 271-342; W. Stelzer, König Albrecht I. und die Städte, in: Bericht
über den sechzehnten österreichischen Historikertag in Krems/Donau (VeröffVerbandÖsterrGVe 25)
1985, S. 95f.; W. Baum, Sigmund der Münzreiche, Bozen 1987; G. Hödl, Habsburg und Österreich
 
Annotationen