145
Antike Funde aus Pola und Umgebung
146
5. Aus dem
Bauschutt, der das
Triclinium (Fig.
18 L) des Gebäu-
des im westlichen
Flügel der Villen-
anlage von ValCa-
tena (N ordgestade)
überdeckte,konnte
eine Reihe neuer
Töpferstempel ge-
sammelt werden,
die durchgängig
großen, zweihen-
keligen Weinam-
phoren angehören.
Als Doppelmarkierung auf ein und demselben
Gefäße kommen in zahlreichen Exemplaren vor:
Fig. 26
Bodenmarke von Fig. 25.
a) I C B j G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben o'ox 1 m) und
der Buchstaben o -OXl m);
B A R B Barb(i) (Höhe
b) | C Bj G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben o -oi8 m) und
der Buchstaben 0'022 m);
COM
Com(ini) (Höhe
I A L I S
(Höhe der
c) LSi^lU G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben 0'0l3 m) und
Buchstaben 0'0l3 m) Jalis.
Der Stempel des Gaius Laecanius Bassus in
Verbindung mit anderen aus Vercellae bekannt;
vgl. CIL V 2 8112,52, 53 un(i 54, wo wohl anstatt
C R zu lesen ist CÄß.
d) |A E K
V I A T
e) C O M I
I A E /
f) Als einzelne Marken kommen vor (die Zahl der
Exemplare ist beigesetzt):
18
9
13
11
7
9
8
6
V I A T
B A R B
| c |
[c ^jb]
; c ^ b |
C O M
\ A L! S
A E K
Höhe der Buchstaben
55 ?? ??
55 55
55 55
55
55
O'OI m
O'OI I m
o'oi8 m
0'015 m
O'OI I m
0'022 m
o'o 13 m
o'oi4 m
6. Bei der in den Monaten Juni und Juli dieses
Jahres durchgefülirten Freilegung des antiken Tor-
ganges auf dem Abhang des Kapitoliums von Pola
wurde unter zahlreichen Bruclistücken antiker kera-
mischer Erzeugnisse der untere Teil einer arretini-
schen Schale mit dem Fußstempel ACATio (Agatho-
pus? vgl. Atti e memorie II 247, 156 wo für die
Fußmarke Agath einer arretinischen Schale Albona
als Fundort angegeben erscheint) gefunden.
7. Demselben Fundplatz gehört das Fragment
der Basis einer Terracottastatue an, von der nur
Partien des Fußes ersichtlich sind. Von einer ein-
gepreßten Inschrift ist nur der Schluß der ersten
Zeile mit den Buchstaben -Rc erhalten.
Pola, August 1904. A. GNIRS
Römischer Votivstein und Porträtbüste in Neuschloß Matzen in Tirol.
Im Besitze des Freilierrn von Lipperheide in
Neuschloß Matzen bei Brixlegg befindet sich eine
Votivara der gewöhnlichen Form, oben und unten
profiliert, 0'4Ö m hoch, 0^24 m breit und o'20 m dick.
Was ihre Herkunft anbelangt, so stammt sie aus der
Altarmauer der Kirche in Berg bei Greifenburg in
Oberkärnten und kam durch den Antiquar Anton
Girtler in Sterzing in den Besitz des Freiherrn von
Lipperheide.
Aus der photographischen Aufnahme des Ab-
klatsches ersieht man, daß der sechste Buchstabe
der zweiten Zeile den Querstrich eingebüßt hat und
die Überhöhung des I in dem zweiten N des Wortes
FONTANS der ersten Zeile, das natürlich FONTANIS
bedeutet, unter dem Gesimsleisten keinen Platz ge-
funden liat, ebenso, daß am Schlusse der sechsten
Zeile hinter dem drittletzten Buchstaben E, ebenso
hinter V und höchst wahrscheinlich auch hinter dem
Antike Funde aus Pola und Umgebung
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5. Aus dem
Bauschutt, der das
Triclinium (Fig.
18 L) des Gebäu-
des im westlichen
Flügel der Villen-
anlage von ValCa-
tena (N ordgestade)
überdeckte,konnte
eine Reihe neuer
Töpferstempel ge-
sammelt werden,
die durchgängig
großen, zweihen-
keligen Weinam-
phoren angehören.
Als Doppelmarkierung auf ein und demselben
Gefäße kommen in zahlreichen Exemplaren vor:
Fig. 26
Bodenmarke von Fig. 25.
a) I C B j G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben o'ox 1 m) und
der Buchstaben o -OXl m);
B A R B Barb(i) (Höhe
b) | C Bj G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben o -oi8 m) und
der Buchstaben 0'022 m);
COM
Com(ini) (Höhe
I A L I S
(Höhe der
c) LSi^lU G(ai) Laek(ani) B(assi) (Höhe der
Buchstaben 0'0l3 m) und
Buchstaben 0'0l3 m) Jalis.
Der Stempel des Gaius Laecanius Bassus in
Verbindung mit anderen aus Vercellae bekannt;
vgl. CIL V 2 8112,52, 53 un(i 54, wo wohl anstatt
C R zu lesen ist CÄß.
d) |A E K
V I A T
e) C O M I
I A E /
f) Als einzelne Marken kommen vor (die Zahl der
Exemplare ist beigesetzt):
18
9
13
11
7
9
8
6
V I A T
B A R B
| c |
[c ^jb]
; c ^ b |
C O M
\ A L! S
A E K
Höhe der Buchstaben
55 ?? ??
55 55
55 55
55
55
O'OI m
O'OI I m
o'oi8 m
0'015 m
O'OI I m
0'022 m
o'o 13 m
o'oi4 m
6. Bei der in den Monaten Juni und Juli dieses
Jahres durchgefülirten Freilegung des antiken Tor-
ganges auf dem Abhang des Kapitoliums von Pola
wurde unter zahlreichen Bruclistücken antiker kera-
mischer Erzeugnisse der untere Teil einer arretini-
schen Schale mit dem Fußstempel ACATio (Agatho-
pus? vgl. Atti e memorie II 247, 156 wo für die
Fußmarke Agath einer arretinischen Schale Albona
als Fundort angegeben erscheint) gefunden.
7. Demselben Fundplatz gehört das Fragment
der Basis einer Terracottastatue an, von der nur
Partien des Fußes ersichtlich sind. Von einer ein-
gepreßten Inschrift ist nur der Schluß der ersten
Zeile mit den Buchstaben -Rc erhalten.
Pola, August 1904. A. GNIRS
Römischer Votivstein und Porträtbüste in Neuschloß Matzen in Tirol.
Im Besitze des Freilierrn von Lipperheide in
Neuschloß Matzen bei Brixlegg befindet sich eine
Votivara der gewöhnlichen Form, oben und unten
profiliert, 0'4Ö m hoch, 0^24 m breit und o'20 m dick.
Was ihre Herkunft anbelangt, so stammt sie aus der
Altarmauer der Kirche in Berg bei Greifenburg in
Oberkärnten und kam durch den Antiquar Anton
Girtler in Sterzing in den Besitz des Freiherrn von
Lipperheide.
Aus der photographischen Aufnahme des Ab-
klatsches ersieht man, daß der sechste Buchstabe
der zweiten Zeile den Querstrich eingebüßt hat und
die Überhöhung des I in dem zweiten N des Wortes
FONTANS der ersten Zeile, das natürlich FONTANIS
bedeutet, unter dem Gesimsleisten keinen Platz ge-
funden liat, ebenso, daß am Schlusse der sechsten
Zeile hinter dem drittletzten Buchstaben E, ebenso
hinter V und höchst wahrscheinlich auch hinter dem