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Österreichisches Archäologisches Institut [Editor]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 18.1915

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Keil, Josef; Wilhelm, Adolf [Contr.]: Vorläufiger Bericht über eine Reise in Kilikien
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https://doi.org/10.11588/diglit.34106#0174

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i9

Jos&f Keil-Adolf Wilhelm

20

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XlA.
Der Lesung und Ergänzung liegt eine vor-
läufige Abschrift und die in Abb. 6 wieder-
gegebene Photographie zugrunde; Abklatsche,
zurzeit nicht zur Hand, werden vielleicht Ein-
zelheiten berichtigen. Trifft die Vermutung
zu, daß die beiden früher gefundenen Steine
unmittelbar aneinander passen, so beweist das
neue Bruchstück, daß neben dieser ersten noch
eine zweite Stele, wahrscheinlich entsprechen-
der Abmessungen, stand. Ihr Vorhandensein
durfte schon deshalb vorausgesetzt werden,
weil unter den Beschlüssen zu Eudemos' Ehren
solche seiner Vaterstadt nicht wohl fehlen
konnten. Zum Vergleiche bietet sich jetzt die
Sammlung der Beschlüsse verschiedener Städte
zu Ehren des Arztes Asklepiades, Sohnes des
Myron, aus Perge, auf einer in dieser Stadt
gefundenen, jetzt in Adalia aufbewahrten
Stele, veröffentlicht von R. Paribeni und
P. Romanelli, Monum. ant. XXIII p. 59 n. 48
tav. I, in neuer Lesung in A. Wilhelms Neuen
Beiträgen zur griechischen Inschriftenkunde,
IV. Teil (Sitzungsber. Akad. Wien, phil.-hist.
Kl. 179. Bd. 6. Abh.) S. 59 ff.
Unter diesen Urkunden, die der Sprache
und der Schrift wegen in die erste Hälfte des
zweiten Jahrhunderts v. Chr. zu setzen sind,
beanspruchen, auf der ersten Stele Z. 12 ff.
verzeichnet, die der Rhodier nach Form und
Inhalt besondere Bedeutung. Sie enthalten den
Wortlaut eines Auftrages an Gesandte, die
an einen König Antiochos abgehen, und er-
lauben uns, die Zeit, in der Eudemos an
dessen Hof verschiedenen hellenischen Staaten

durch sein wohlwollendes Eingreifen nützlich
wurde, näher zu bestimmen.
Die Bemühungen der Rhodier, durch ihre
Gesandten und Eudemos' Vermittlung die
schleunige Absendung der vom Könige Antio-
chos für ihre Flotte versprochenen Geschenke,
doch wohl von Schiffsbauholz, zu erreichen,
weisen, wie der erste Herausgeber der Ur-
kunden (Reisen in Kilikien S. 116 f.) be-
merkt hatte, in die Jahre um 170 v. Chr.,
in denen sich der dritte makedonische Krieg
vorbereitete, zum Ausbruch kam und von
Seite Roms und Makedoniens zunächst mit
wechselndem Erfolge geführt ward, während
Rhodos sich in zweideutiger Stellung gefiel
und mit König Perseus offenkundige Ver-
bindungen unterhielt. Dieser hatte mit dem
böotischen Bunde ein Bündnis geschlossen,
mit dem achäischen Anknüpfung gesucht,
Byzantion und Lampsakos unter seinen Schutz
gestellt; von Antiochos IV. Epiphanes sind
bedeutende Schenkungen an den Bund der
Böoter und an die Städte Rhodos und Kyzi-
kos bekannt. Mit den Beschlüssen von Byzan-
tion, Chalkedon und Kyzikos bezeugen die
neuen Beschlüsse von Lampsakos die regen
Beziehungen, welche die hervorragendsten
Griechenstädte an den Europa und Asien
trennenden Meerengen in jenen Zeitläuften
mit dem Syrerkönig verbanden; daß Eudemos
auch von den Rhodiern und von Staaten des
Mutterlandes, die mit dem König der Make-
donen in Verbindung standen, geehrt wurde,
läßt vermuten, daß er nicht nur als Anwalt
 
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