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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 19-20.1919

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Menghin, Oswald: Grabungen in Stillfried an der March
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https://doi.org/10.11588/diglit.33681#0366

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46: Südwestecke des Wallplateaus von Stillfried.

Grabungen in Stillfried an der March.

I. Beschreibung der Terrainfunde.
Das Hügelland an der Nordgrenze des
Marchfeldes tritt bei Stillfried zum ersten
Male hart an den Fluß, die March, heran.
Von den niedrigen Ausläufern, die es hieher
entsendet, ist einer der Kirchberg von Still-
fried, an dessen Fuß sich zwei kleine Ort-
schaften schmiegen : im Norden Grub, an der
Südostecke, dem sogenannten Sauberg, Still-
fried. Die gemeinsame Kirche der beiden
Dörfer thront oben auf dem Plateau, dessen
Hauptteil zum Gemeindegebiete von Stillfried
gehört; Grub besitzt nur die Nordwest ecke.
Der Kirchberg fällt gegen Osten, der
March zu, fast senkrecht ab. Es sind haupt-
sächlich Lößwände, doch erscheinen an der

Basis auch schon tertiäre Sande und Mergel.
Der Absturz ist natürlich ein Werk der
March, die vor nicht allzu ferner Zeit den
Fuß des Kirchberges bespült hat. Wohl erst
seit dem Ende des Mittelalters, nachdem die
bäuerliche Siedelung von der Höhe des
Plateaus heruntergestiegen ist, wurde der
Fluß etwas abgedrängt. Wo sich die Hof-
stätten an den Berghang lehnen, ist natür-
lich neuerlich Erdreich, teilweise sogar in
sehr großen Massen, abgetragen worden. Im
Norden und Süden fällt der Höhenrücken in
zwei wasserlose Tälchen ab. Die Tätigkeit
von Menschenhand hat hier das Terrain so
umgestaltet, daß dessen ursprüngliche Form
nur vermutet werden kann. Es dürfte sich im
Süden um ziemlich sanfte, im Norden um
 
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