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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 19-20.1919

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Bieńkowski, Piotr: Zur Tracht des römischen Heeres in der spätrömischen Kaiserzeit
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Skrabar, Viktor: Denkmäler des Larenkultes aus Poetovio
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https://doi.org/10.11588/diglit.33681#0472

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2 79 P. v Bienkowski, Zur Tracht des römischen Heeres in der spätrömischen Kaiserzeit

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den Zivilisten den Gebrauch der fu/ucu und
einschärft, will es ex contrario das Hosen-
tragen Militärpersonen in ähnlicher Weise
Vorbehalten, wie es das Gesetz der Kaiser
Gratian, Valentinian und Theodosius vom Jahre
382 n. Chr. tut*9) oder wie Cod. Just. XII
8, 2 das Tragen des höheren Hof-
beamten vorbehält^"). — Zusammenfassend
erblicke ich nun — im Gegensatz zu meiner
früheren Auffassung — den Grund der mehr
oder weniger vollständigen Tracht der Prä-
Krakau.

torianer, Beneßziarier, Evokaten, Centurionen
und der höheren Offiziere nicht so sehr in
dem Zeitunterschied, als in der persönlichen
Begünstigung, die ihnen öfter zuteil wurde
und auch nach dem Übergang in den Ve-
teranerstand belassen ward. Es ist sogar
denkbar, daß dieses praemium in Ausnahms-
fällen an ganze Abteilungen verliehen wurde.
Auf diesem Wege mußte es allmählich auch
in der regulären Armee allgemeiner werden.
P. v. BIENKOWSKI

Denkmäler des Larenkultes aus Poetovio.

An die im vorausgehenden Bande dieser
Zeitschrift (XVIII Beibl. 1913 Sp. 189 ff.) be-
handelten Nutricesreliefs schließt sich eine
Anzahl formverwandter Votivgaben an, die
zwar ebenfalls nur bescheidene Erzeugnisse
der provinzialen Kunstfertigkeit darstellen,
ihrem Gegenstände nach aber allgemeines
Interesse beanspruchen dürfen. Das best-
erhaltene und wohl auch älteste Stück ist
ein Relief, das A. Conze (Römische Bildwerke
einheimischen Fundorts in Österreich, Denk-
schr. der Wiener Akademie, phil.-hist. Klasse
XXIV, 1873, 2. Heft S. 13) beschrieben
und auf Taf. IX/i abgebildet hat. Das Re-
lief ist jetzt in der Stiege zum Stadtturme
eingemauert (Abb. 123), hat eine Höhe von
0*3 eine Breite vcn 0*32"^ und ist ohne
Inschrift. Die Stelle, wo es im Jahre 1802

gefunden wurde, ist nicht bekannt. Das Stück
besteht aus rötlichem Marmor und ist stark
bestoßen. Die Darstellung (Abb. 126) zeigt
ein Opfer, welches von drei Männern darge-
bracht wird. Diese stehen nebeneinander und
haben die Toga zum Opfer über das Hinter-
haupt gezogen. In der Rechten halten sie die
Opferschalen zur Spende auf den vor ihnen
stehenden niedrigen, viereckigen Altar. In der
Linken trägt jeder einen aufrechtgehaltenen
Zweig mit spitzen, wohl lorbeerähnlichen
Blättern. Conze kam zum Schlüsse, daß es
einstweilen unmöglich wäre, ,,das hier gewiß
auf einer Votivtafel dargestellte Opfer näher
zu benennen".
Indessen wurde ein weiteres Relief im
Jahre 1907 bei der Villa Stering (vgl. Fund-
karte Jahresh. XVII 1914 Beibl. Sp. 131 Nr. 9)

*9) Cod. Theod. XIV 10, 1: Sine exceptione
temporis matutini, dumtaxat intra moenia consti-
tutus nullus senatorum habitum sibi vindicet mili-
tarem, sed chlamydis terrore deposito quieta colo-
borum ac paenularum induat vestimenta.
2°) Cod. Just. XII 8, 2 (ed. P. Krueger): Impp.
Theodosius et Valentinianus AA. Cyro PP (a. 384).
— Cmnes privilegia dignitatum hoc ordine servanda
cognoscant, ut primo loco habeantur ii, qui in
actu positi illustres peregerint administraticnes;
secundo venient vacantes, qui praesentes in comi-

tatu illustris dignitatis cingulum meruerint; tertium
ordinem eorum prospicimus, quibus absentibus cin-
gulum illustris mittitur dignitatis; quartum hono-
rariorum, qui praesentes a nostro numine sine cin-
gulo codicillos tantum honorariae dignitatis adepti
sunt; quintum eorum, quibus absentibus similiter
sine cingulo mittuntur illustris insignia dignitatis etc.
Das Programm des Gymnasiums zu Ploen von A.
Müller: Das Cingulum militiae (Ploen 1873, 4°) ist
mir leider nur aus dem Autoreferat im Philologus
XXXIII 653-3 bekannt.
 
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