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Panofsky, Erwin; Saxl, Fritz
Dürers "Melencolia I": eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung — Teubner, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.31125#0115
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111. Anhang

94

„Aber nachdem auch jener den Sterblichen
allen verhaßt war,

Irrt’ er umher, einsam, sein Herz in Kum-
mer verzehrend,

Durch die Aleische Flur, der Sterblichen
Pfade vermeidend.“

Auch an vielen anderen Heroen
haben sich offenbar gleiche Erschei-
nungen gezeigt wie an diesen. Von
denSpäterenwarenesEmpedokles,
Platon, Sokrates und zahlreiche an-
dere bekannte Männer. Von den
Dichternwarenesdiemeisten.Viele
von ihnen werden von Krankheiten
infolge einer derartigen Mischung
der körperlichen Bestandteile be-
fallen. Bei anderen wieder neigt
offenbar die ganze Naturanlage zu
diesem Leiden. Alle aber, um das
noch einmal zusammenzufassen,
was schon gesagt wurde, haben die
natürliche Anlage dazu. Wir müs-
sen nun den Grund dafür heraus-
finden, indem wir uns eines Bei-
spieles bedienen; offenbar scheint
am ehesten eine große Meng'e Weins
die Menschen in die Lage zu ver-
setzen, in der, wie wir sagen, sich
die Melancholiker befinden. Wenn
man ihn trinkt, ruft er mannigfal-
tige seelische Verfassungen (ij0ij)
hervor: so macht er einen zornig,
menschenfreundlich, mitleidig oder
frech. Dies bewirkt weder der Ho-
nig, noch die Milch, noch das Was-
ser, noch etwas anderes derartiges.
Man kann aber sehen, daß er die
Menschen in die verschiedensten
Zustände bringt, wenn man darauf
achtet, wie er die Trinkenden all-
mählich verändert. Denn ergreift
er die, die im Zustande der Nüch-

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