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Panofsky, Erwin; Saxl, Fritz
Dürers "Melencolia I": eine quellen- und typengeschichtliche Untersuchung — Teubner, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.31125#0124
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Das Melancholieprobleni des Aristoteles

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sich meistenteils selbst umzubrin-
gen, so daß man sich allgemein wun-
dert, da sie vorher keine Anzeichen j
dafür gegeben haben. Denn wenn
die Mischung, wie gesagt, von der
schwarzen Galle aus zu kalt wird,
dann ruft sie allerlei Depressionen
hervor. Wird sie zu warm, ruft sie i
Heiterkeit hervor. Darum sind auch ;
die Kinder vergnügter, die Greise
inißgestimmt. Denn die einen sind
warm, die anderen kalt. Denn das
Altwerden ist ein Erkalten. Das
plötzliche Erlöschen geschieht aber
auch manchmal durch äußere Ur-
sachen, wie auch bei brennenden
Dingen, [die] wider dieNatur [zum
Erlöschen gebracht werden], z. B.
beiKohle, auf dieWasser gegossen
wird. Darum bringen sich auch
einige nach zu reichlichem Trinken
um, denn die Wärme, die vom Wein
ausströmt, ist etwaskünstlich in den
Körper Eingeführtes, und wenn sie
plötzlich erlischt, dann tritt eben
diese Wirkung ein. Auchnachdem
Geschlechtsverkehr werden die
meisten Menschen mißgestimmt;
diejenigen aber, die viel überflüs-
sige Bestandteile mit dem Samen
von sich geben, kommen in bessere
Stimmung, denn sie befreien sich
von den überflüssigen Bestandtei-
len, von Luft und von einem Über-
schuß anWärme. Die anderen aber
werden viel mißgestimmter, denn
sie erkalten nach der Begattung,
weil sie notwendiger Bestandteile
beraubt sind. Ein Beweis dafür ist
der Umstand, daß nicht viel Samen
abgeflossen ist. Um nun noch ein-

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