Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]: Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz (6.1889)

itteratiir »nö

«nß,

Das „Pfalz. Museum" erscheint monatlich cinma!. Nm-unnr nfälriscstoi- Äckii-iftstollpr ) noch 10 Pfg. für Bestelluugsgebühr beizufügen. —
Abonnementspreis: Durch die Post ohne Tragerlohn L)PPPII^ psatzi,asttb L)Ustbtft,ttUee.j viergespalteue Zeile 10 Pfa. — Der
B!k. 1 vierteljährlich; unter Kreuzband oder in's Abdruck aus dein Inhalt des „Museums" ist,
(-aus geliefert Mk. 1,10. Briefe u. Gelder frauco. l wenn nicht ailsdrncklich untersagt, nur unter genauer
Zahlungen durch Postanweisungen sind außerdem V V-? -4 1 Angabe der Quelle und des Amors gestattet.
»nö








9tr. I.

Kaiserslautern, l. Januar.

1889.

Inhalt: Pfalz. Gedächtnistage für den Monat Januar. — Eltern Glück — Erinnerungen an den dreißigjährigen Krieg, aus handschriftlichen Duellen
— Archäologisches. — Lin Mort über sogenannte Anthologien. — Ehur- und Gber-Rhemffche Gemeinsame poenal-^anction und Uerordnung wider
das schädliche Dtebs-Aaub- und Ziegeuner- so dann Aerrlose Jauner- Mildschützen- auch müßige und liederliche Lettel-Gestndel. — Das Martins-
fest in llordhausen. — Allerlei. — Todesanzeige.
Pfalz. Gedächlmslage für den Monal Januar.
1. 1806 Maximilian Josef nimmt den Titel „König van Baiern" an. — 4. 1563. gest. Elisabet, Gemahlin Herzog Ludwigs II. von
Zweibrücken. — 8. 1737. geb. Kardinal Häffelin in Minfeld. — 12. 1086. Kaiser Heinrich IV. erhebt den Bischof Hutzmann von
Speier samt seinen Nachfolgern zum Grafen des Speiergaues. — 16. 1496. Herzog Alexander trifft von seiner Pilgerfahrt nach Jerusa-
lem wieder in Zweibrücken ein. —- 22. 1621. Reichsacht gegen Kurf. Friedrich V. — 26. 1160. Queichheim durch den Neukasteler
Burggrafen, Kunz Pfeil von Ulnbach, verbrannt. — 29. 1327. gest. Pfalzgraf Adolf, Erweiterer und Verschönerer von Oggersheim. —

L l t e r n - l li ck.
Ein häusliches Stimmungsbild (nach einem Gemälde).

n emsiger Arbeit sitzt ein Paar
Am Tisch bei der Lampe Schimmer; —
Es weht ein Hauch von friedlichem Glück
Behaglich durch's trauliche Zimmer.
Manch ernstes Wörtlein fliegt hin und her,
Wohl auch manch heiteres Necken;
Doch alles nur leise, aus ängstlicher Scheu,
Sie möchten den Liebling wecken.
Denn, sanft gebettet in weichen Pfühl,
Liegt schlummernd dort in der Wiege
Ein winzig Wesen. — Das trägt genau
Der Mutter liebliche Züge; —
So sagen die Einen; — die Andern jedoch
Behaupten: I, Gott bewahre!
Paßt auf, es ähnelt dem Vater sehr,
Kymmt es nur erst in die Jahre!


Wer hat nun Recht? — Den Beiden ist's gleich;
Ihr Stolz, ihr Glück ist der Kleine,
Ihr Leben, ihr Alles! — man merkt's ja schon,
Wie Beide so oft im Vereine
Nach einer Richtung wenden die Blick,
Wo sich im dämm'rigen Lichte
Auf schneeigem Linnen ein Köpfchen zeigt
Mit rosig-holdem Gesichte.
Jetzt tönt's von der Uhr durchs stille Gemach
In klingenden, leisen Schlägen . . .
Da schlägt der Kleine die Augen auf
Und beginnt sich sachte zu regen.
Er schaut sich lächelnd im Bettchen um,
Und horch, aus dem kleinen Munde
Gibt jetzt ein Lallen, so herzig süß
Von seinem Erwachen Kunde.