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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 6.1889

DOI issue:
Nr. 7 (1. Juli 1889)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29791#0049
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Monatsschrift

itterqtur und

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unß,

Das .Pfalz. Museum" erscheint monatlich einmal. hp- Npnornc; nsälflschpr Achmststifllm-j 10 Psg. für Bestclluugsgebühr beizufügeu. —
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Zahlungen durch Postanwecsnngen sind außerdem 4- »^4 L -.^4 4»- Angabe der Quelle nnd des Autors gestattet.
und








Kaiserslautern, 1. Juli.

1889.

Inhalt: Pfalz. Gedächtnistage für den Monat Juli. — pfälzische Sagen,
05p — Reste alten Glaubens, alter Sitten und Sagen in der Pfalz —
Deutsche Greue voir B.'Cron. — Lesefrüchte.

Gedicht von Ioh. Hüll. — Line Wanderung im Reichslande von Dr. PH.
Die Manessische Handschrift voii K> L. Graf zu Leiningen-Westerburg. —
ll. — Allerlei. — Briefkasten - Littcratur.

Pfalz. Gedächtnistage für den Hlonai chnli.
2. 1570. Kaiser Maximilian N. hält den letzten oder 22. Reichstag zu Speier. — 9. 1661. gest. Herzog Friedrich von Zweibrücken. —
13. 1409. Vermählung Herzogs Stefan von Zweibrücken mit Anna von Veldenz. — 20. 1461. Belehnung des Herzogs Ludwig von
Zweibrücken mit Lichtenberg. — 23. 1504. Unter Hauptmann Friedrich von Sponheim werden 400 Pfälzer in das Kloster Limburg zum
Schutze gelegt. — 27. 1544. gest. Pfalzgraf Ruprecht von Veldenz-Lützelstein, der thätige und tüchtige Vormund des Herzogs Wolfgang
von Zweidrücken. — 29. 1833 Außerordentliche^Assise gegen Wirt, Siebenpfcifer rc. zu Landau. —

p t ä l i f cd c A a z e ll.
Von Johannes MU.
IX. Die Ixaiserrafr aus dem Geisels..

enn mit dem jungen Tage
Die pacht im Kampfe ringt,
Beim ersten Glockenschlage
Lrn Ruf zum Thalc dringt.
Da flimmern und glänzen die Bogen
Der Burg in alter Pracht.
Die Kunde kommt geflogen:
„Held Rotbart ist erwacht
Mach Lautern fern im Westen
Ts unsern Kaiser zieht,
Zu laben sich an Sesten
Der Iagd, an Mang und Lied.
Auf Trifels will er rasten,
Dann fällen auf einen Streich
Des deutschen Volkes Dynasten,
Und gründen ein neues Reich!"


Nach ihm auf hoher warte
Der Wächter emsig späht;
poch winkt nicht die Standarte,
Die bei dem Kaiser weht
poch ziehen keine Ritter
Das grüne Thal herauf,
poch dröhnt nicht gleich Gewitter,
Der Schlachtenrosse Lauf.

Doch duftet in der kralle
Des wecnes Seuerglut,
Die harrend im Krystalle
Des Kaiserbechers ruht.
Goldlockige Pagen bringen
Wildbraten auf den Tisch,
von würzereichen Dingen
Lin liebliches Gemisch.

Und bei der kralle neben
Das Kaiserbette schaut
pach seinem Herrn, wie eben
Tin Schleier nach der Braut.
Und alles harret schweigend,
Lis im Osten die Sonn' erwacht,
Der Mond, sich stumm verneigend,
Entflieht vor Tagespracht.
Doch kommt, der Kaiser nimmer;
Umsonst schaut sein Gesind'
voll Hoffnung, deren Schimmer
verscheucht kein Morgenwind.
„Beschütze den Kaiser, o Himmel!
Sühr' ihn auf seinen Sitz,
Daß er ins Weltgewimmel
Mag schleudern Donner und Blitz!"
 
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