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ikrs frevelt, äis saden nnä dörtsn ibr kriells, äio Ztunäsn also
Das deutsche Lied.
äLL8 m-tn ibren lip noeü ibr §uts nit laäen 8oltö an äL8 lanä-
Akrielit bI llanäauivs äievvslls 816 r6eüt68 §6Üor8a,m6 ivärsu In
Cin Wort des Mitgliedes d. D. 5chriftst.-v. S. Lrunold.
äer Ztaät ru ^Vi88knbnrA vor iliren rieütern. vad^ >vg.8 unä
ivoräsn §6§6d6n beivH ^Vollloram von llmvsn8teiii, borr Unäolpli
^sein Gegenstand ist und wird Wohl mehr besprochen, er-
von vrnedenfslZ, beer Logpelmann, Iisrr vistrs von Uoürdaeli,
U
< läutert und beschrieben, als oben genannter. Da heißt
Irsrr VIrieb von LnütelZbeim, üerr Lurckliarä L^Lrtrs, bsre
^es: Körner's, Schenkendorf's Lieder haben die Begeisterung
^.u8Ü6lm XIobslLueü, bsir Lonraä ^ueko, Iierr Hortoln von
geweckt und den Feind besiegen helfen, wie es die Wacht
llaoclLmven. VL88 Z38 ivaro 8^, äe88 bau ieb 8imunä 8l6(l6i', äor
am Rhein Anno 70 gethan. Nikolaus Becker wäre längst
äa v68it26t clä8 lanä^sriebt dz' llanäLUiven mein inA68i§6l ^6-
vergessen, wie feiner überhaupt niemals gedacht worden wäre,
üenelet an äi686n driello xn einer 8icber viNunäb. Vie8er driek
so er sein: „Sie sollen ihn nicht haben" — nicht gesungen
v'Lrt ^eAkben an äsr 27t äa man 8edreid tu86nt ärü ünnclort
hätte. Man sieht, alle diese wurden durch eins oder einige
nnä 866Ü8 jabrs, an äern N6cli8ten äien8tg^e vor 8ant RÜ0ML3-
ihrer Gedichte bekannt, leben gleichsam durch dieselben noch bis
ta§ (20. ver.)
heute fort. Nicht die Fülle machts — sondern das einzelne Lied.
Friedrich I. starb 1220. Wer nach ihm Landvogt war,
Uhland's: „Es zogen drei Burschen Wohl über den Rhein", er-
ist mir unbekannt. 1275 übertrug König Rudolf seinem Ver-
klang in den dreißiger und vierziger Jahren überall; man kannte
wandten Friedrich III. von Leiningen das Amt eines Landvogts
und
nannte auch den Namen des Dichters; während Schwab's:
im Speiergau. Im Anfänge des 14. Jahrh. war Georg von
„Bemooster Bursche zieh' ich aus" — zumeist, ohne seiner zu ge-
Veldenz im Amte. Am 15. Jan. 1348 übertrug Karl IV. die
denken, gesungen wurde. Ebenso war es mit Eichendorss's „In
Landvogtei dem Erzbischof Baldewin von Trier und genehmigte
einem kühlen Grunde"; bei Wilhelm Müller's : „Ich schnitt es
zu gleicher Zeit, daß dieser sie dem Grafen Emich von Lein-
gern
in alle Rinden ein"; wie ja denn bis heute Heine durch
ingen zu Hartenburg übergab. Aber eben dieser Kaiser der-
seine
„Lorelei" sich immer wieder neue Freunde und Verehrer
pfändete die Landvogtei 1349 an Kurpfalz, bei der sie verblieb.
gewinnt.
Im Wormsgau begegnen in Lorscher Urkunden die Grafen:
Nicht die Masse macht es, sondern das einzelne Lied.
Hatto in drei Schenkungen aus den Jahren 767, 776, 779?)
Man kann durch ein Lied ein vollgiltiger Dichter sein und
^VarnÜ6riu8 771 1) er war begütert in der Stadt Worms.
werden. Und trotz allem diesen, trotz alledem — ist das Lied
Als Zeugen für eine Schenkung, welche im Wormsgau gelegen
vog
elsrei! Jeder Fabrikant, jeder Erfinder ist durch seine
ist, erscheinen die Grafen Uranoo und Nilo in einer Urkunde
Schutzmarke, durch sein Patent geschützt. Des Dichters Lied
vom Jahre 793?) Ferner finden wir Täalbarcl, eonm8, provi8or
steht
jedem zur Verfügung. Der Komponist nimmt es, wo er
des Klosters Lorsch, bei einem Tausche um 855;") Noagor in
es findet, der öffentliche Deklamator gebraucht es, wie und wo
einer Urkunde vom Jahre 860 oder 861?') Welche von diesen
es i
hm Paßt. Des Dichters Niemand achtet, niemand denkt.
Grafen auch Gaugrafen gewesen sind, läßt sich nicht mehr er-
Sänger und Sängerinnen verdienen tausende durch den Vortrag
weisen. Sicher können wir als Gaugrasen nachweisen: ^Valaüo
des
Liedes — der Dichter bleibt unbeachtet, vergessen — und
in den Jahren 882, 888, 900,") Cunrad 907,") Otto 982,")
von
einem Geldgewinn ist sür ihn nicht die Rede. Das Preß-
Zeizols 1008.")
gesetz hat des Dichters und seiner Rechte nicht acht, wie seiner
Die Grasen von Leiningen stammten höchst wahrscheinlich
das
internationale Preßgesetz in Venedig nicht gedenkt, um ihn
von den Grafen des Nahegaues ab, welche im 10. Jahrh. mit
aller Rechte gleichsam für verlustig zu erklären. Und doch hätte
dem Namen Emich, der in der leininger Familie auch sehr
es früher und jetzt nur des einfachen, kleinen Zusatzes im Gesetze
häufig ist, mehrmals in Urkunden begegnen. Im 11. Jahr-
bedurft: Dichter und Komponist erhalten für den öffentlichen
Hunderte erhielten diese Grafen von den salischen Kaisern das
Vortrag ihrer Gedichte, ihrer Komposition Tantieme. Ihre
Gaugrafenamt des Wormsgaues, während dagegen im Nahegau
Werke haben dieselben Rechte, denselben Schutz wie Dpern und
ein anderes Geschlecht die Würde der Gaugrafen innehatte, aus
Schauspiele, wie die Prosawerke der Schriftsteller. Es wäre ein
dem dann höchst wahrscheinlich das Geschlecht der Wild- und
kleines und doch ein so tief einschneidend Segenbringendes.
Rauhgrafen entstammte. Die Ursachen für diese Veränderungen
Felix Mendelsohn sagte: das sei die höchste Ehre, die
vermögen wir nicht anzugeben, da die Nachrichten zu dürftig
einem Liede widerfahren könne, daß es in Musik gesetzt und ge-
sind. Bei der Umwandlung der Gaugraffchaft in die Landvogtei
sungen würde. Es mag sein. Aber würde es den Herren
des Wormsgaues blieben die Leininger im Besitze dieses richtigen
Komponisten lieb sein, wenn man ihre Namen aus ihren Kom-
Amtes. Erst im Jahre 1467 siel die Landvogtei an Kurpfalz.
Positionen fortließe, desselben auf keinem Konzertzettel gedächte;
°) Das ,derr" vor den Hamen bedeutet, daß der Träger Ritter war.
wie
es doch mit den Namen der Dichter geschieht: Es kommen
0 Ooäsx DLnresbsmsnsiZ Nr. 8Z9, 917, 198.
dabe
i wunderliche Tinge zutage. So stand vor wenigen Jahren
l. c. Nr 820.
? l. c. Nr. 1132.
") l. c. Nr. 1922, wie ich nachträglich finde, erscheint er auch in
den Jahren 860, 877, l. c. Nr. 24, 40.
'0 l. c. Nr. 1835.
'0 l. c. Nr. 4Z, 49, 53.
") Nr. 53.
") 5. oben.
") l. c. Nr. 91.
in einem neugedruckten Liederbuche bei dem Liede Uhland's
„Singe, wem Gesang gegeben": Dichter unbekannt; und noch
jüngst in Berlin in einem Konzertprogramm, bei dem Liede
Rückert's: „Aus der Jugendzeit", statt des Dichters Name:
Volkslied! Ja, das Lied, das die Königin Elisabet, die Ge-
mahlin König Friedrich Wilhelm IV. so gern hörte und durch
welches ihr Rückert immer wieder lieb wurde, ist zum Volks-
liede
geworden; aber den Namen des Dichters sollte man dennoch
nicht verschweigen.
Da liegt ein vor wenigen Tagen erhaltener Brief eines
ikrs frevelt, äis saden nnä dörtsn ibr kriells, äio Ztunäsn also
Das deutsche Lied.
äLL8 m-tn ibren lip noeü ibr §uts nit laäen 8oltö an äL8 lanä-
Akrielit bI llanäauivs äievvslls 816 r6eüt68 §6Üor8a,m6 ivärsu In
Cin Wort des Mitgliedes d. D. 5chriftst.-v. S. Lrunold.
äer Ztaät ru ^Vi88knbnrA vor iliren rieütern. vad^ >vg.8 unä
ivoräsn §6§6d6n beivH ^Vollloram von llmvsn8teiii, borr Unäolpli
^sein Gegenstand ist und wird Wohl mehr besprochen, er-
von vrnedenfslZ, beer Logpelmann, Iisrr vistrs von Uoürdaeli,
U
< läutert und beschrieben, als oben genannter. Da heißt
Irsrr VIrieb von LnütelZbeim, üerr Lurckliarä L^Lrtrs, bsre
^es: Körner's, Schenkendorf's Lieder haben die Begeisterung
^.u8Ü6lm XIobslLueü, bsir Lonraä ^ueko, Iierr Hortoln von
geweckt und den Feind besiegen helfen, wie es die Wacht
llaoclLmven. VL88 Z38 ivaro 8^, äe88 bau ieb 8imunä 8l6(l6i', äor
am Rhein Anno 70 gethan. Nikolaus Becker wäre längst
äa v68it26t clä8 lanä^sriebt dz' llanäLUiven mein inA68i§6l ^6-
vergessen, wie feiner überhaupt niemals gedacht worden wäre,
üenelet an äi686n driello xn einer 8icber viNunäb. Vie8er driek
so er sein: „Sie sollen ihn nicht haben" — nicht gesungen
v'Lrt ^eAkben an äsr 27t äa man 8edreid tu86nt ärü ünnclort
hätte. Man sieht, alle diese wurden durch eins oder einige
nnä 866Ü8 jabrs, an äern N6cli8ten äien8tg^e vor 8ant RÜ0ML3-
ihrer Gedichte bekannt, leben gleichsam durch dieselben noch bis
ta§ (20. ver.)
heute fort. Nicht die Fülle machts — sondern das einzelne Lied.
Friedrich I. starb 1220. Wer nach ihm Landvogt war,
Uhland's: „Es zogen drei Burschen Wohl über den Rhein", er-
ist mir unbekannt. 1275 übertrug König Rudolf seinem Ver-
klang in den dreißiger und vierziger Jahren überall; man kannte
wandten Friedrich III. von Leiningen das Amt eines Landvogts
und
nannte auch den Namen des Dichters; während Schwab's:
im Speiergau. Im Anfänge des 14. Jahrh. war Georg von
„Bemooster Bursche zieh' ich aus" — zumeist, ohne seiner zu ge-
Veldenz im Amte. Am 15. Jan. 1348 übertrug Karl IV. die
denken, gesungen wurde. Ebenso war es mit Eichendorss's „In
Landvogtei dem Erzbischof Baldewin von Trier und genehmigte
einem kühlen Grunde"; bei Wilhelm Müller's : „Ich schnitt es
zu gleicher Zeit, daß dieser sie dem Grafen Emich von Lein-
gern
in alle Rinden ein"; wie ja denn bis heute Heine durch
ingen zu Hartenburg übergab. Aber eben dieser Kaiser der-
seine
„Lorelei" sich immer wieder neue Freunde und Verehrer
pfändete die Landvogtei 1349 an Kurpfalz, bei der sie verblieb.
gewinnt.
Im Wormsgau begegnen in Lorscher Urkunden die Grafen:
Nicht die Masse macht es, sondern das einzelne Lied.
Hatto in drei Schenkungen aus den Jahren 767, 776, 779?)
Man kann durch ein Lied ein vollgiltiger Dichter sein und
^VarnÜ6riu8 771 1) er war begütert in der Stadt Worms.
werden. Und trotz allem diesen, trotz alledem — ist das Lied
Als Zeugen für eine Schenkung, welche im Wormsgau gelegen
vog
elsrei! Jeder Fabrikant, jeder Erfinder ist durch seine
ist, erscheinen die Grafen Uranoo und Nilo in einer Urkunde
Schutzmarke, durch sein Patent geschützt. Des Dichters Lied
vom Jahre 793?) Ferner finden wir Täalbarcl, eonm8, provi8or
steht
jedem zur Verfügung. Der Komponist nimmt es, wo er
des Klosters Lorsch, bei einem Tausche um 855;") Noagor in
es findet, der öffentliche Deklamator gebraucht es, wie und wo
einer Urkunde vom Jahre 860 oder 861?') Welche von diesen
es i
hm Paßt. Des Dichters Niemand achtet, niemand denkt.
Grafen auch Gaugrafen gewesen sind, läßt sich nicht mehr er-
Sänger und Sängerinnen verdienen tausende durch den Vortrag
weisen. Sicher können wir als Gaugrasen nachweisen: ^Valaüo
des
Liedes — der Dichter bleibt unbeachtet, vergessen — und
in den Jahren 882, 888, 900,") Cunrad 907,") Otto 982,")
von
einem Geldgewinn ist sür ihn nicht die Rede. Das Preß-
Zeizols 1008.")
gesetz hat des Dichters und seiner Rechte nicht acht, wie seiner
Die Grasen von Leiningen stammten höchst wahrscheinlich
das
internationale Preßgesetz in Venedig nicht gedenkt, um ihn
von den Grafen des Nahegaues ab, welche im 10. Jahrh. mit
aller Rechte gleichsam für verlustig zu erklären. Und doch hätte
dem Namen Emich, der in der leininger Familie auch sehr
es früher und jetzt nur des einfachen, kleinen Zusatzes im Gesetze
häufig ist, mehrmals in Urkunden begegnen. Im 11. Jahr-
bedurft: Dichter und Komponist erhalten für den öffentlichen
Hunderte erhielten diese Grafen von den salischen Kaisern das
Vortrag ihrer Gedichte, ihrer Komposition Tantieme. Ihre
Gaugrafenamt des Wormsgaues, während dagegen im Nahegau
Werke haben dieselben Rechte, denselben Schutz wie Dpern und
ein anderes Geschlecht die Würde der Gaugrafen innehatte, aus
Schauspiele, wie die Prosawerke der Schriftsteller. Es wäre ein
dem dann höchst wahrscheinlich das Geschlecht der Wild- und
kleines und doch ein so tief einschneidend Segenbringendes.
Rauhgrafen entstammte. Die Ursachen für diese Veränderungen
Felix Mendelsohn sagte: das sei die höchste Ehre, die
vermögen wir nicht anzugeben, da die Nachrichten zu dürftig
einem Liede widerfahren könne, daß es in Musik gesetzt und ge-
sind. Bei der Umwandlung der Gaugraffchaft in die Landvogtei
sungen würde. Es mag sein. Aber würde es den Herren
des Wormsgaues blieben die Leininger im Besitze dieses richtigen
Komponisten lieb sein, wenn man ihre Namen aus ihren Kom-
Amtes. Erst im Jahre 1467 siel die Landvogtei an Kurpfalz.
Positionen fortließe, desselben auf keinem Konzertzettel gedächte;
°) Das ,derr" vor den Hamen bedeutet, daß der Träger Ritter war.
wie
es doch mit den Namen der Dichter geschieht: Es kommen
0 Ooäsx DLnresbsmsnsiZ Nr. 8Z9, 917, 198.
dabe
i wunderliche Tinge zutage. So stand vor wenigen Jahren
l. c. Nr 820.
? l. c. Nr. 1132.
") l. c. Nr. 1922, wie ich nachträglich finde, erscheint er auch in
den Jahren 860, 877, l. c. Nr. 24, 40.
'0 l. c. Nr. 1835.
'0 l. c. Nr. 4Z, 49, 53.
") Nr. 53.
") 5. oben.
") l. c. Nr. 91.
in einem neugedruckten Liederbuche bei dem Liede Uhland's
„Singe, wem Gesang gegeben": Dichter unbekannt; und noch
jüngst in Berlin in einem Konzertprogramm, bei dem Liede
Rückert's: „Aus der Jugendzeit", statt des Dichters Name:
Volkslied! Ja, das Lied, das die Königin Elisabet, die Ge-
mahlin König Friedrich Wilhelm IV. so gern hörte und durch
welches ihr Rückert immer wieder lieb wurde, ist zum Volks-
liede
geworden; aber den Namen des Dichters sollte man dennoch
nicht verschweigen.
Da liegt ein vor wenigen Tagen erhaltener Brief eines