Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 6.1889

DOI issue:
Nr. 8 (1. August 1889)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29791#0064
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
— v
Allerlei.
„Küickter-^Lleiid". vor fünf fahren noch glänzte ain Prager Gpe-
rettenhimmel al- Stern erster Grosze der Name S ch e n k - U l l m e v e r.
Alles huldigte der resoluten, immer lustigen, in den prunkvollsten Toiletten
prangenden Dwa, die auf der Luhne das Repertoir beherrschte und da-
heim aus fürstlichem Süße lebte. Srau Minna Schenk-Ullmeper war eine
Wienerin, hatte an: Lurgtheater in Kinderrollen, dann bei Sürst als
Soubrette brilliert, spater in Graz Triumphe gefeiert, krente dann in
Prag die werblichen Hauptrollen der meisten neuen Operetten, gastierte
von dort aus an vielen deutschen Lühnen ersten Ranges, u a. auch im
Lcrliner wallncrtheater in der mit gerrngem Trsolgc aufgeführten Gffen-
bachiade „Die Kreolin", und zählte zwerfellos zu deir begabtesten Ver-
treterinnen ihres Saches. Nach zehnjähriger Wirksamkeit in Prag aber
büßte dre Primadonna an Terrain ein, ihr Organ litt Mit ihrer Gesund-
heit, sie mußte Erholung suchen, erhielt keinen neuen Vertrag mehr und
zog sich nach Wien zurück Mächtige Wagenladungen brachten ihre reiche
Habe dorthin, immer mehr und rascher lichteten sich die Schätze, immer
dürftiger wurde die Eleganz der sinkenden Größe, bis ein Appell an die
Mildthätigkcit ihrer zahlreichen Sreundc und Verehrer aus besseren Tagen
die einstige Primadonna wieder in Erinnerung brachte. Das Prager
deutsche Landestheatcr genehmigte ihre Pensionierung; die einst so „brillante"
Srau bezog ein Stübchen in einer wiener Vorstadt. Dort ist heute das
größte Elend zuhause und abermals wird eine Hilfsaktion für dre früh-
zeitig zur Greisin gewordene, sieche und geistig kranke Künstlerin inszeniert.
<Line Jhealerkcitik, die ohne allen Zweifel den Vorzug großer
Originalität besitzt, finden wir im Heidelberger Tageblatt". Zwar ist sie
nicht mehr ganz neu, aber doch immer noch sehr lesenswert. Es heißt
in dieser Kritik u. a. wörtlich: „Gestern wurde hier das allbekannte
Schillersche Trauerspiel „Die Räuber" gegeben, wodurch dem bisher ge-
wiß bekannten und genannten Verfasser in unserer Rachbarstadt Mann-
heim eigentlich erst die Laufbahn als dramatischer Dichter eröffnet wurde.
Später geriet er ja nochmals in bedrängte Verhältnisse, doch ist jetzt nicht
die Zeit dazu, sondern eher bei einer etwaigen Dichtung seiner späteren
Tragödie „Kabale und Liebe", was die „Räuber" anbelangt, so ist auch
dieses Stück nicht allzu schwer vorzustellen, hauptsächlich auch aus dein
Grunde, weil diese Handlung in demselben vorkommt (Aus dem ent-
gegengesetzten Grunde sind, beiläufig bemerkt, die altgriechischen Tragödien
am schwersten aus einer heutigen Lühne darzustcllen.) wir haben die
„Räuber" schon auf anderen Lühnen, wie Mannheim, Weimar u. s. w.
dargestellt gesehen und müssen gestehen, daß das Ensemble hier ganz ge-
lungen und in sich ging
Preisausschreiben.
Sür das „Damen-Iournal" der „Münchner Stadt-Zeitung" eröffnen
wir hiermit ein Preisausschreiben für Novellen und zwar l. Preis
Mk. Z00.- ll. Preis Mk. Z00- III. Preis Mk. 200.-.
Bedingungen:
Die Stosse zu diesen Novellen müssen dem Srauenleben entnommen
sein, sich dem Lharakter der gebildeten Srau anpassen und sich durch
wirksame Lehandlung wie elegante Schreibweise auszeichnen. Auch der
Humor in diskreter Sorm findet Berücksichtigung.
Besonders erwünscht fn d in erster Reihe Arbeiten mit sozial-ethischer
Tendenz, oder in zweiter Reihe solche, welche München als Lokal-Hinter-
grund (in Vergangenheit oder Gegenwart) haben. Der Umfang der Novellen
darf den Raum von sechs Spalten (zwei Seiten) der „Münchner Stadt-
Zeitung" nicht überschreiten. Alle Manuskripte, die bisher noch nicht
zum Abdrucke gelangt sein dürfen, müssen mit einem „Motto" versehen
sein; em verschlossenes Kouvert mit gleichem Motto hat die Adresse des
Verfassers zu enthalten. — Die Einsendungen müssen bis spätestens
28. September d. Ss in unseren Händen sein. Die Veröffentlichung des
Ergebnisses des Preisausschreibens erfolgt spätestens am 1Z. Oktober d.
Ss. und zwar m jenen Llältern, welche diese Ankündigung enthielten.
Der Verlag der „Münchner Stadt-Zeitung" behält sich das Recht vor,
Für die Redaktion verantwortlich: Ioha
Druck und Verlag von H. K

-4 -
die nicht preisgekrönten, aber zur engeren lvahl zugelassenen Arbeiten zu
den üblichen Honorarsätzen zu erwerben. Die preisgekrönten Novellen
bleiben Eigentum des Verlages.
M ü n chen, Ende Juni 188d.
Verlag und Redaktion
der Münchner Stadt-Zeitung
Siiedrich Graf, Heinrich Lagler, Margarete Rhein,
Gg. Schaumberg. A Scharrer.
Im Verlage von H e r r m a nn Ka i; ser m Kniscrslaute r n
ist erschienen:
G „Am ülllset MhelW IlUMlUü". G
Eine vaterländische Archtuug
von Jalrvb Hemer, Königl. Studienlehrer.
Ter Verfasser behandelt die Jugend unseres verew-gten greisen Heldenkaisers
Wilhelm I. Die Zeit der Knechtschaft und Erniedrigung Preußens u. Deutschlands,
die Jahre der Vorbereitung und des allmählich erwachenden nationalen Geistes,
die Tage der Erhebung und des Völkersturmes nach Westen hin werden uns
in knappen, aber kraftvoll gehaltenen Einzelbildern vorgeführt. Und der Kaiser
selbst ist es, welcher, am Abend seines Lebens auf die lange Reihe der hinter
ihm liegenden Jahre zurückschauend, uns erzählt, was er als Knabe und Jüng-
ling gesehen und erlebt hat.
Ein heißes Dankgefühl entzündet sich,
In mir und zum Erzählen drängt es mich.
So niöge denn an Euch vorübergehu,
Was ich in meiner Jugendzeit gesehn.
Belichten will ich's Euch nach eigner Wahl,
Als ob ich es erlebte noch einmal.
Ihr aber lernt daraus, wie wunderbar
Uns Gott gekühlt, wie er uns Helfer war.
So dürfte das Merkchen für jeden Gebildeten eine angenehme Gabe
sein. Namentlich aber glauben wir, daß dasselbe der deutschen Jugend em-
pfohlen zu werden verdient, und daß es sich besonders zur Anschaffung für
Schülerbiblivtheken eignet. Bei Abnahme von 10 Exemplaren gewähren wir das
11. für die Bibliolhek gratis. Bestellungen nehmen alle deutschen Buchhandlungen
entgegen, sowie die Verlags-Buchhandlung von Herrmann Har;ser in
Kaiserslautern. — Groß oktav broch. M. 1,20,
Im Verlage von Herrmann Kayscr's Buchhandlung in Kaisers-
lautern erscheint soeben:
EOVRS -
Mil den durch die Reiä)5-Landesgesetzgebung
geschaffenen Abänderungen öc Zusähen,
für die Psalj bearbeitet
von
Richard Locw,
Rechtsanwalt,
mit e i ll e in Nachtrag.
Seit dem ersten Erscheinen dieses Werkes haben manche Streitfragen
bezüglich des Fortbestandes oder Wegfalles einzelner Artikel des Socke eivil
ihre definitive Erledigung gefunden, oder sind wenigstens ihrer endgültigen
Entscheidung durch allseitige Beleuchtung näher gebracht. Der Herr Ver-
fasser ist daher gerne dem an ihn ergangenen Wunsche uachgekommen,
de bezüglichen Ergebnisse der neueren Lltteratur und Rechtssprechung nach-
zutragen.
Für diejenigen Herren Abnehmer, welche den Socko eivil bereits
früher bezogen, wurde dieser Nachtrag in eigener Broschüre angefertigt und
denselben auf Verlangen gegen vorherige Einsendung von 30 Pfg. eigens
franko zugesandt, während dieser Nachtrag den von jetzt ab zum Verkauf
gelangenden Exemplaren als Anbana obne Mehrberechnung deigefügt wird.
Preis des ganzen Werkes eivil um mit dem Reste der
Auflage möglichst rasch zu räumen, von jetzt ab incl. beigehefletem Nachtrag
zum ermäßigten Preise, sehr stark und hochelegant. Rück und Ecken in Leder
eingebunden, 6 Mark.
Ta der Interessent den Socke eivil fast täglich zur Hand hat, ist
in Rücksicht hierauf dieses Werk solid und dauerhaft hergestellt und auf
vorzügliches holzfreies Papier mit ganz neuen Lettern in großer, leicht
leserlicher Schrift gedruckt, so daß auch inbezug auf äußere Ausstattung
der Preis ein geradezu außerordentlich billiger genannt werden muß.
Recht zahlreichen baldigen Bestellungen sieht entgegen,
hochachtungsvoll
Herrmann Kaysers Verlagshaudlung in Kaiserslautern
NN es Hüll, lllr. n. Neustadt a. d. H.
kayser in Kaiserslautern.
 
Annotationen