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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 28.1906

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Nr. 1-2
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Baillet, Jules: Les noms de l'esclave en égyptien, [3]
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Wiedemann, Alfred: Jakob Krall
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https://doi.org/10.11588/diglit.12675#0139
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JAKOB KRALL

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que ce sont des fils de cheiks1, ou des chefs eux-mêmes2, entendons des chefs
étrangers? Non, sans doute.

(A suivre.)

JAKOB KRALL

von

A. WlEDEMANN

Jakob Krall wurde am 27 Juli 1857 zu Volosca in Istrien geboren, wo sein Vater
als K. K. Salinenbeamter thâtig war. Wenige Wochen nach seiner Geburt ward der
Vater nach Triest versetzt, hier besuchte Krall das Gymnasium und wuchs als der letzt-
geborene, aber einzig iiberlebende von drei Sôhnen unter sehr gliicklichen Verhâlt-
nissen heran. Als er kurz vor der Schlussprûfung stand, starb ihm der Vater und er
bewog nunmehr nach bestandenem Examen seine Mutter, nach Wien ûberzusiedeln,
um in der Eîauptstadt seine Universitàtsstudienjahre zu verbringen. Léo Reinisch, Max
Bùdinger und der Astronom Th. Oppolzer gewannen in dieser Zeit besondern Einfluss
auf ihn, wâhrend ihm E. von Bergmann die Benutzung der Wiener âgyptologischen
Sammlung erleichterte. Im Jahre 1879 promovierte er und begab sich im Erùhjahr 1880
nach Paris um mehrere Monate lang in den dortigen Sammlungen zu arbeiten. Er trat
damais zu Maspero in Beziehung und ward von Revillout in das Demotische einge-
fùhrt, dessen Studium er spâter mit Hùlfe der Werke von H. Brugsch fortsetzte.
Zurûckgekehrt habilitierte er sich Anfang 1881 fur altère Geschichte der Orients an
der Universitât Wien, der er bis zu seinen Tode angehôrt hat. Am 13 Juli 1890 ward
er hier ausserordentlicher, 1897 ordentlicher Titular-Professor, 1900 ordentlicher Pro-
fesser fur das genannte Fach. Von der Wiener Akademie wurde er 1890 zum corres-
pondierenden Mitgliede ernannt.

Lângere Reisen gaben Krall Gelegenheit, die europâischen âgyptologischen'
Sammlungen kennen zu lernen, wobei er vor Allem m London die reiche Fùlle der
demotischen Papyri durcharbeitete. Agypten besuchte er zweimal, im Winter 1883/4
und 1896. Er gelangte bis nach Oberâgypten herauf und richtete auch hier sein
Augenmerk weniger auf ein Studium der archâologischen Altertùmer als auf ein
solçhes der demotischen Texte, die ihm an den verschiedensten Stellen entgegen traten.
An zahlreichen wissenschaftlichen Versammlungen nahm er als Vertreter Osterreichs
und seiner wissenschaftlichen Institute Theil, bei den verschiedenen internatiohalen
Orientalisten-Congressen wusste er stets Neues und Anregendes vorzutragen.

Das Leben ist Krall nicht immer leicht gewesen, er hat viel mit widrigen Um-

p. 56)

1. Papy rus Harris I, pL 8 1. 10 : ^ Q ^ ° ★ $ $ ! |^ ^ ^ ^ | \} \

2. Abydos, Insr.r. dédie, I. 88 : ^ Q ° ^ jj ~| ( ® ^ ^ | (Maspero,
 
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