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Ritter, Stefan; Rummel, Philipp; Becker, Thomas; Ganschow, Thomas; Godbillon, Isabelle; Großmann, Sonja; Herb, Christiane; Kalogeroudi, Eleni; Meyr, Martina
Archäologische Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte von Thugga: die Ausgrabungen südlich der Maison du Trifolium 2001-2003 — Thvgga, Band 3: Wiesbaden, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.42449#0012
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Vorwort

In diesem Band legen wir die Ergebnisse der Grabungen vor,
die wir in Zusammenarbeit zwischen dem Archäologischen In-
stitut der Universität Freiburg i. Br. und dem Institut Natio-
nal du Patrimoine, Tunis, zwischen 2001 und 2003 in Thugga
durchgeführt haben.
Dieses Projekt kam in der Nachfolge eines fünfjährigen Vor-
gängerprojektes zustande, das seit 1995 unter Leitung von
Volker Michael Strocka, Gerhard Hiesel (Archäologisches Ins-
titut Freiburg) und Mustapha Khanoussi (Institut National du
Patrimoine) in Thugga durchgeführt wurde und wichtige Er-
gebnisse zu mehreren öffentlichen Bauten und Wohnhäusern,
zur Stadtmauer und zur Nord-Nekropole erbrachte. Als mich
Volker Michael Strocka nach Abschluss dieser Unternehmung
im Jahre 2000 anregte, die deutsch-tunesischen Forschungen
in Thugga mit einem eigenen Projekt weiterzuführen, nahm
ich diese Herausforderung gern an.
Der Beweggrund hierbei war der Umstand, dass sich die
Kenntnis der urbanistischen Entwicklung Thuggas bislang
fast ausschließlich auf öffentliche Sakral- und Profanbauten
beschränkte, während über die Geschichte der weitläufigen
Wohnviertel kaum etwas bekannt war. Daher lag es nahe, sich
gezielt der Frage nach der Siedlungsgenese Thuggas zuzuwen-
den und hierbei besonderes Augenmerk auf die bislang kaum
bekannten frühen Epochen der Stadtentwicklung zu richten.
Um einen chronologisch möglichst umfassenden Einblick zu
gewinnen, erschien es sinnvoll, die lokale Siedlungsabfolge
mittels der stratigraphischen Untersuchung eines größeren
Wohnareals exemplarisch zu erforschen.
Für eine solche Untersuchung war, wie die Voruntersuchun-
gen gezeigt hatten, der Bereich südlich der Maison du Trifoli-
um, in der Thuggenser Unterstadt, besonders geeignet. Und
so gingen wir daran, in diesem Areal erstmals für Thugga eine
alle Epochen der Stadtgeschichte umfassende Siedlungsstrati-
graphie systematisch zu untersuchen. Ziel war es dabei, aus der
synoptischen Analyse der Baustrukturen und des stratifizierten
Fundmaterials Aufschluss über die Geschichte und Funktion
der Vorgefundenen Bauten zu gewinnen und zu fragen, wie
sich die Ergebnisse zu den einzelnen Siedlungsphasen im Kon-
text der allgemeinen Stadtentwicklung verstehen lassen. Die-
sen Aufgaben widmeten wir uns während zweier sechswöchiger
Grabungskampagnen im Herbst 2001 (25.08.-05.10.2001)
und im Herbst 2002 (28.08.—05.10.2002) sowie während ei-
ner dreiwöchigen Aufarbeitungskampagne im Frühjahr 2003
(12.04.-02.05.2003).
Am Erfolg dieses Projektes haben viele Mitwirkende ihren
Anteil, und ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich
danken.
Mein Dank gilt zuallererst meinem Kollegen Prof. Dr. Mus-
tapha Khanoussi, der als Co-directeur zusammen mit mir das
Projekt leitete. Ich danke ihm für die Einladung zu dieser Ko-
operation, für die kollegiale, durch unser gemeinsames Inter-
esse an der Stadtgeschichte Thuggas motivierte Zusammenar-
beit vor Ort sowie für seine freundliche Unterstützung bei der
Organisation der Grabungskampagnen. Nicht zuletzt danke

ich ihm für sein großzügiges Entgegenkommen, ausgewählte
Funde in größerem Umfang zur Bearbeitung vorübergehend
nach Freiburg mitnehmen zu dürfen.
Ganz besonders danken möchte ich sodann meinem Kolle-
gen und Freund Dr. Philipp von Rummel. Nachdem er 2001
zunächst als Schnittleiter und 2002 als Technischer Grabungs-
leiter mitgewirkt hatte, wuchs er alsbald in die Mitverant-
wortung für das Projekt hinein und übernahm die Gesamt-
bearbeitung der späteren Siedlungsphasen. Die nicht nur stets
zielorientierte, sondern dabei offene und herzliche Form der
Zusammenarbeit mit ihm war mir eine wahre Freude.
Herzlich zu danken habe ich ferner Prof. Dr. Volker Michael
Strocka, der seit 1995 mit großer Energie und diplomatischem
Geschick die Zusammenarbeit zwischen dem Freiburger Ar-
chäologischen Institut und dem Institut National du Patri-
moine befördert und uns damit überhaupt erst den Weg nach
Thugga geebnet hat.
Mit der wissenschaftlichen Bearbeitung und Publikation der
diversen Befund- und Fundgattungen haben wir fortgeschritte-
ne Studierende und Absolventen unterschiedlicher Fachrichtun-
gen betraut (Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte,
Provinzialrömische Archäologie, Biologische Anthropologie),
die nicht nur aus Freiburg, sondern auch von anderen Universi-
täten kamen und in diesem Band als Autorinnen und Autoren
in Erscheinung treten. Ihnen allen habe ich sehr für ihren Ein-
satz, den sie zum Teil unter schwierigen persönlichen Rahmen-
bedingungen an den Tag legten, zu danken: Thomas Becker
M.A., Dr. Thomas Ganschow, Isabelle Godbillon M.A., Sonja
Großmann, Christiane Herb M.A., Eleni Kalogeroudi M.A.,
Martina Meyr M.A., Heike Möller, Laura-Concetta Rizzotto
M.A., Silvia Polla M.A. (Trento), Gian-Carlo Rossi (Aix-en-
Provence), Stephanie Valtin und Mara Zatti M.A.
Zu danken habe ich ferner einigen Wissenschaftlern, die uns
mit wichtigen Spezialuntersuchungen behilflich waren. Prof.
Dr. Ursula Wittwer-Backofen (Institut für Humangenetik und
Anthropologie der Universität Freiburg) führte die Zahnze-
mentanalysen zur Sterbealtersschätzung einiger Skelette durch.
Dipl. Phys. Andreas Scharf (Physikalisches Institut der Uni-
versität Erlangen) übernahm die Cl4-Datierungen ausgewähl-
ter Skelette. Dr. Gerwulf Schneider (Institut für Anorganische
und Analytische Chemie der Freien Universität Berlin) erstell-
te die chemischen Analysen unserer Keramikproben. Claudio
Capelli (Universitä di Genova) war uns bei petrographischen
Analysen behilflich.
Sehr zu danken habe ich Dipl. Ing. Jan-Martin Kiessing (Ber-
lin / Karlsruhe), den wir im Rahmen unserer Verpflichtung zur
Beteiligung an denkmalpflegerischen Sicherungsmaßnahmen
erfreulicherweise dafür gewinnen konnten, als leitender Archi-
tekt die Maßnahmen zur Konsolidierung und Restaurierung
der Maison du Trifolium zu konzipieren und deren Durchfüh-
rung während mehrerer Aufenthalte in Thugga anzuleiten. Be-
sonders herzlich möchte ich dem Deutschen Archäologischen
Institut Rom und seinem Ersten Direktor, Prof. Dr. Henner
von Hesberg, dafür danken, durch großzügige Unterstützung
 
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