Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ritter, Stefan; Rummel, Philipp; Becker, Thomas; Ganschow, Thomas; Godbillon, Isabelle; Großmann, Sonja; Herb, Christiane; Kalogeroudi, Eleni; Meyr, Martina
Archäologische Untersuchungen zur Siedlungsgeschichte von Thugga: die Ausgrabungen südlich der Maison du Trifolium 2001-2003 — Thvgga, Band 3: Wiesbaden, 2015

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42449#0308
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Glas (Kat. M)

273

L 241
BF mit Bodenring und eingeritzt ARC! Ton braun. L 3,7 cm,
B 5,0 cm, H 0,4 cm. - Inv. 130. Bef. 63. - Vgl. Deneauve
1969, Nr. 1147? (Ende 3./Anfang 4. Jh. n. Chr.?).
L 242
BF mit undeutlicher Einritzung NITANI oder NITARI? unter
zentralem Punkt und darum verlaufendem Ring. Keine Tonan-
gabe. L 5,4 cm, B 5,5 cm, Fi 0,3 cm. - Inv. 55. Bef. 61.
L 243
BF mit untereinander eingeritzten Buchstaben O (?) und E.
Ton beige. L 4,0 cm, B 3,4 cm, H 0,5 cm. - Inv. 252. Bef. 48.
L 244
BF mit Schnauzenansatz, Bodenring und undeutlichem Stem-
pelrest. Ton beigeorange, Oberfläche dunkelbraun. L 7,3 cm,
B 7, 2 cm, H 2,1 cm. - Inv. 1489. Bef. 249.
L 245
BF mit undeutlichem Stempelrest. Ton rot, Oberfläche rötlich-
braun. L 1,3 cm, B 2, 2 cm, FI 0,5 cm. — Inv. 1360. Bef. 16.

3. GLAS (KAT. M)
Christiane Flerb

Im April 2003 wurden die römischen Glasscherben aus den
Grabungskampagnen 2001-2002 südlich der Maison du Tri-
folium in Thugga vollständig erfasst und ausgewertet. Die
Aufnahme beschränkte sich dabei nicht auf die Objekte aus
stratifizierten Befunden, da die Fundmenge an Glasobjek-
ten insgesamt relativ gering war. Die meist sehr kleinteiligen
Bruchstücke wurden vermessen und farblich bestimmt80". Ins-
gesamt können 644 Scherben als römisch angesprochen wer-
den, davon stammen 630 von Gefäßen. Eine Rand- und eine
Wandscherbe gehören zu gegossenem Fensterglas. Des Weite-
ren fanden sich acht Spielsteine oder Rechensteine verschiede-
ner Größe und vier Perlen aus Glas bzw. Kieselkeramik.
Die Erhaltung der Gläser ist überwiegend ziemlich schlecht. So
gut wie alle untersuchten Stücke weisen eine stark irisierende
Oberfläche auf; diese reicht von schillernd regenbogenfarben
und teilweise abblätternd über cremig-weiß festsitzend bis hin
zu einer dicken braun-schwarzen Schicht. In mehreren Fällen
war eine Entfernung der Iris für die Zuordnung unumgäng-
lich. Einige Fragmente haben starke Verwitterungsspuren oder
sind bereits zerfallen. Insgesamt scheinen sich die frühen Ex-
emplare aus dem 1./2. Jh. n. Chr. besser erhalten zu haben als
die spätantiken.
Von den 630 Gefäßfragmenten konnten bis auf zwei alle farb-
lich bestimmt werden. Mit 360 Stücken stammt mehr als die
Hälfte der aufgenommenen Scherben von farblosen Gläsern;
die übrigen Exemplare sind, bis auf eine polychrome Ausnah-
me, einfarbig. 178 Fragmente gehören zu den blaugrünen, den
sogenannten naturfarbenen Gläsern, weitere 64 zu verschiede-
nen Grüntönen. Die restlichen 25 Stücke sind diversen Gelb-
und Olivtönen zuweisbar.
Bei dem Großteil der von Gefäßen stammenden Fragmente
handelt es sich um unverzierte Wandscherben. 63 Fragmente
und damit 10 % der bearbeiteten Gläser sind verziert. In etwas
mehr als der Hälfte der Fälle handelt es sich um Schliffrillen
oder Schlifflinien (35 Fragmente), seltener um Fadenauflagen
(6 Fragmente). 17 Gefäße weisen Dellen bzw. Falten auf, drei
sind mit Rippen verziert. Ein Gefäß ist bemalt, ein weiteres
enthält Einmärbelungen. Die meisten Verzierungen gehören
zu farblosen Gläsern. Insgesamt gibt es 73 Rand-, 66 Boden-
und 9 Grifffragmente sowie 482 Wandscherben. Fünf Vorrats-
gefäße sind zudem mit Bodenmarken versehen.
Der überwiegende Anteil der Glasfragmente wurde verein-
zelt oder in kleinen Gruppen über das Grabungsareal verstreut
aufgefunden. Größere Fundmengen kamen nur aus den ma-
terialreichen Füllschichten Bef. 60 und 67 zutage. In Bef 60
fanden sich sieben Rand- und sieben Bodenfragmente (dar-

807 Die verwendete Farbansprache richtet sich nach den Farbbegriffen bei
Rütti 1991; auf eine Wiedergabe der Farbnummern wurde allerdings verzich-
tet, da die Lichtverhältnisse während der Aufnahme nicht einheitlich waren.
 
Annotationen