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Robert, Carl [Gefeierte Pers.]
Aus der Anomia: archaeologische Beitraege ; Carl Robert zur Erinnerung an Berlin dargebracht — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12723#0013
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— 3 —

Stelle anzunehmen nötig hat. Vorgetragen wird das Lied am
Peneios; dies pafst, wie Böckh treffend bemerkt, weder auf Pe-
linnaion noch auf Krannon, wohl aber auf Larisa. — Zu dem,
was wir aus Pindar lernen, treten ergänzend die Angaben des
Herodot hinzu. Dieser nennt uns den Larisäer Thorax und seine
Brüder Eurypylos und Thrasydaios, die Söhne des Aleuas (IX
1, 58). Gesandte derselben rufen den Xerxes nach Griechenland,
wozu Herodot bemerkt (VII 6): ot de 'AleväSai ovxoi rtaav @ea-
aaXirig ßaaiXeec, was Gilbert als „die königliche Familie Thessa-
liens" erklärt, während doch das ovtol mehr auf die bestimmten,
damals herrschenden Aleuaden, also die (an dieser Stelle nicht
ausdrücklich genannten) drei Brüder hinweist. Diese sind dann
die steten Begleiter des Xerxes und Mardonios in Griechenland
(VII 129, IX 1, 58). Sie herrschen also, Thorax wohl als das
Familienoberhaupt, jedenfalls in der Zeit zwischen 502 und 479.
Ihren Vater, den ara? Aleuas, hatte, wie uns Theokrit id. XVI
34, bezeugt, Simonides gefeiert; nach Ovid, Ibis 225, der dem
Euphorion folgen mag (Buttmann, Mythologus II 281), war auch
er schon in Larisa zu Hause. Des Aleuas Vater war Simos, fin-
den freilich erst Euphorion beim schol. Theokr. 1. 1. einsteht.
Weiter hinauf reicht unsere sichere Kunde von den Aleuaden
nicht. Ihr Sitz ist zunächst Larisa; wie weit im übrigen ihr er-
erbtes Machtgebiet reichte, welche Städte und Stämme dauernd
oder zeitweilig unter ihrem Einflüsse standen, läfst sich bei dem
Stande der Überlieferung nicht mehr bestimmen.
Ungemein reich waren die Beziehungen zu Thessalien in den
Gedichten des Simonides (Bergk, P. L. G. 4 384, 389, 401), in
welchen vor allem die Skopaden hervortraten. Theokrit XVI
34 ff., hat davon noch frische Spuren bewahrt. Bekannt ist das
Siegeslied auf Skopas, Sohn des Kreon — Plato, Prot. 339 a sqq.
— und jener Threnos, worin er den Ausgang der Skopaden
schilderte — Stob. flor. CV 62. Phainias von Eresos stellte
augenscheinlich denselben Skopas, den er Sohn des Kreon und
Enkel des alten Skopas nennt, als <piXo/i6irjg hin; nach dem
Titel des Buches zu schliefsen, zählte ihn der Schüler des
Aristoteles zu den Tyrannen, die durch Rache umgekommen
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